Mit Funduro-Tours in die Türkei

Freitag - Eselspfade und trialartiges Gelände

Es würde spannend werden! Yves, Martin und ich hatten eindeutig die geringste Fahrerfahrung, aber ich war entschlossen das durchzuziehen, meist ( und in meinem Fall sogar immer ) geht eh viel mehr als man denkt.

Über kleine und enge Wege geht es erst mal wieder in die Berge bis zum Anfang des ersten Eselspfades, Katja und Uli hatten sich an diesem Tag für den Einstieg TTR250 genommen und kamen auf Anhieb prima zurecht.

Ein enger Eselspfad schlängelte sich am Hang entlang, links und rechts jeweils grobe Felsen, nur eine schmale Spur befahrbar, ich fluchte innerlich über die mangelnde Dosierbarkeit der KTM. Also viel mit der Kupplung gearbeitet und mit Gasstössen und rollen lassen ganz gut voran gekommen. Nicht gerade elegant, aber es reichte zum Durchkommen. Und auf allen anderen Wegen wollte ich sie eh längst nicht mehr hergeben.

Der nächste Pfad war anspruchsvoller, der Einstieg über ein kurzes, steiles, rechtskurviges, mit Felsen gesätes Bergabstück. Der Rat, fast nur hinten zu bremsen, hilft mir bei der KTM-Hinterradbremse nicht viel, bisher hat die Vorderradbremse sehr gut ihre Dienste geleistet. Yves bleibt prompt in der Abfahrt hängen, ich lasse mich, schwach gebremst, im Glauben an das Fahrwerk und die mich bisher nie verlassen habende Spurtreue runterrollen, meine Linie habe ich mir vorher ausgeguckt, uff, glattgegangen! Weiter am Hang entlang zwischen großen Steinen, über Felsstufen, zwischen Mauern, um Kurven fusselnd. Ich weiß, nicht gerade elegant, aber ich komme durch. Gegenseitig geholfen wird sowieso, die Gruppe passt. Kurz anhalten, fotografieren, dem Körper Wasser zuführen. Macht Spaß und das Erfolgserlebnis ist unbeschreiblich. Mit oben beschriebener Methode kriege ich die KTM inzwischen zuverlässig an, auch was wert. Danach eine Pause vor der nun folgenden längeren Auffahrt am Hang entlang. Und hier passiert es: Yves rutscht wohl auf etwas Geröll bei quasi Schrittgeschwindigkeit weg und die TTR landet auf seinem Fuß :-( Starke Schmerzen, an ein Weiterfahren ist nicht zu denken.

Etwas unterhalb der Auffahrt befand sich ein Haus, wir brachten Yves erst mal dort hinab und Erol verständigte Ömer, der mit dem Transit einige Zeit später kommen würde. In der Zwischenzeit trockneten wir unsere schweissgebadeten Klamotten und fuhren die restlichen Motorräder die Bergaufpassage hinauf, was dann auch glatt ging und ich die Wheelieneigung erfolgreich unterdrücken konnte.

In der Zwischenzeit hatten zwei Bewohnerinnen des Hauses Tee gekocht und als wir wieder unten waren, wurde uns köstlicher schwarzer Tee serviert. Wenn ich dann an die hiesigen ausländerfeindlichen Parolen denke und mir vorstelle, wie hier jemand behandelt würde, wenn er ein Problem hätte, wird mir ganz anders. Schon unter diesem Gesichtspunkt kann ich nur jedem eine Reise in die Türkei ans Herzen legen.

Trotz Yves Unfall fahren wir die Tour weiter, es ging den Hang weiter auf einem keine 30cm breiten Weg, im Folgenden zwischen Hang und einem Stachelzaun entlang, zwischen frisch gefällten Bäumen hindurch und wieder eine Abfahrt hinunter, dann ist dieser Weg zu Ende. Die Geschichten der anderen Gruppe, die diesen Weg ein paar Tage zuvor passiert hatten, verloren nach und nach ihren Schrecken und relativierten sich, es erschien alles halb so wild, wenn nicht Yves Ausrutscher das Gegenteil bewiesen hätte :-(

Über einige Schotterpassagen geht es weiter zum nächsten trialartigen Wegstück, zuerst eine Steilauffahrt hinauf, bei der ich besser in den zweiten Gang geschaltet und eine andere Spur gewählt hätte, jedenfalls liege ich unversehens auf der Nase, glücklicherweise wieder nichts passiert.

Grobe Steine, eine Bachdurchfahrt und anschliessend drei steile Geröllkehren hinunter, zentimeterweise taste ich mich voran aber ich bleibe oben. Fahrend mit blockierendem Hinterrad durch die Kehre war die Musterlösung, ankommen mir jedoch wichtiger, zum üben gibt es sichereres Gelände :-)

Ganz schön schweisstreibend, die zweite kurze Passage spare ich mir dann. Ein rauschender Bach lockt und wir machen dort eine kurze Erfrischungspause.


22_116: Durch diese hohle Gasse wird er kommen



13: Wer er? Ich!



22_118: Verschnaufpause


Ein paar Meter später Yves Ausrutscher.


22_119: Rettung


Trotz aller Abgeschiedenheit sind Strom, Telefon und Sat-Schüssel vorhanden. Erol konnte glücklicherweise Hilfe rufen.


22_121: Warten auf den Transit


Jörg im Vordergrund.


22_122: Hot Dog


Ulli scheint Hunger zu haben :-)


22_123: Eselspfad


Nicht sonderlich breit...


22_125: Statt Steinen


Warum nur immer Steine als Hindernisse?


12: Geht doch



1: Steilauffahrt


Ratespiel: Hab ich das ohne Sturz überlebt?


5: Steine, nichts als Steine


Eng und langsam geht es weiter.


22_126: Jörg kommt



22_128: Zweite Trialrunde



Freitag - Rückfahrt und Abend

Donnerstag - Fahrt zum Adlernest

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Jürgen Schubert, Juergen.Schubert@gmx.net