Urlaub '07
Tunesien

24.08. - 08.09.07


Die Tour:

München - Messina
(via Fähre San Giovanni - Messina)
1.586 km 15:05 h 105 km/h
Messina - Palermo
(Küstenstraße)
275 km 5:45 h 48 km/h
Palermo - Tunis
(Grimaldi: F/B Eurostar Salerno)
350 km 11:00 h -
Tunis - Kairouan - Tataouine 524 km 7:30 h 70 km/h
Tataouine - Ksar Hedada - Beni Kheddache - Matmata
(teilweise off-road via Ksar Halouf nach Toujane)
Matmata - Ksar Ghilane
(weitgehend off-road via Techine - Bir Soltane)
310 km 6:20 h 50 km/h
Ksar Ghilane - Douz
(Pipeline-Piste)
148 km 2:30 h 60 km/h
Douz - Chott el Fejaj - Gafsa - Metlaoui - Gorge de Selja - Redeyef -
Gorge de Mides - Tamerza - Tozeur - Nefta - Tozeur
483 km 8:20 h 60 km/h
Tozeur - "Mos Eisley" - Kairouan - Hammamet 497 km 7:00 h 70 km/h
Hammamet - Tunis 92 km 1:10 h 80 km/h
Tunis - Palermo
(Grimaldi: F/B Eurostar Salerno)
350 km 11:00 h -
Palermo - Messina - Germering 1.838 km 19:40 h 95 km/h

Tunesien 2007

Tunesien Mitte (1,7 MB)
Google-Maps


Nützliche Links:
Tunesische Impressionen
Offroadreisen
Scorpion-Trophy


Verwendete Karten:
Michelin: Tunesien, 1:800.000, mit Stadtplan Tunis
World Mapping Project: Tunesien, 1:600.000

Reisebericht:

Basierend auf dem erfolgreichen Urlaub 2006 ist auch für dieses Jahr ein teilweise geteilter Urlaub geplant. Frau und Töchter werden sich direkt in den Club Aldiana Hammamet begeben, wohingegen David und ich vorher erst noch durch die südtunesische Sahara ziehen werden. Als Wüstenschiff dient uns dieses Jahr ein BMW X3 3.0d.

24.08.07, 3:00
Der Takt für die Anreise wird vorgegeben vom Fahrplan der Grimaldi-Linie, deren F/B Eurostar Salerno am 25.08. um 20:00 im Hafen von Palermo ablegen soll. Wir haben uns für diese Variante, im Gegensatz zur 'üblichen' Genua - Tunis-Route, entschieden da zum einen die Reisedaten passender liegen und wir zum anderen einer langen Fährpassage die lange Anfahrt vorziehen. Und lang heißt hier 1.850 km, einschließlich einer kurzen Fährpassage von Villa San Giovanni auf dem italienischen Festland nach Messina auf Sizilien.

Geplant sind ursprünglich zwei Etappen, am ersten Tag bis irgendwo südlich Salerno und den Rest am zweiten Tag. Allerdings zeigen sich die italienischen Autobahnen von ihrer besten Seite, den Tempomat auf moderate 140 km/h stellend sind wir plötzlich und unerwartet gegen 18:00 schon in Villa San Giovanni, dem Messina gegenüberliegenden Hafen. Und somit schlagen wir am ersten Tag unser Zelt bei Messina auf dem Camping dello Stretto auf. Für David beginnt der Urlaub somit gleich mit einem kleinen Highlight als er feststellt, soweit bin ich noch nie an einem Tag gefahren. Wir sind somit aber deutlich vor dem Zeitplan und erlauben uns am nächsten Tag, wir müssen nur noch ca. 200 km fahren, haben aber fast den ganzen Tag Zeit, die Küstenstraße zu nehmen, um auch von Sizilien etwas zu sehen. Und Sizilien hat durchaus sehr schöne Seiten. Allerdings auch viele Polizeikontrollen, die regelmäßig Interesse an unserem Auto zeigen. Wir waren am Vortag schon in eine solche geraten, und ich hatte pflichtschuldig erst einmal überlegt, wo ich nun zu schnell gewesen sein mag. Es stellte sich aber heraus, dass nur allgemein die Papiere gecheckt wurden. Das Studium meines Führerscheins allerdings forderte den Carabiniere. Was mein vollstes Verständnis hatte, habe ich doch selbst längst aufgegeben verstehen zu wollen, welche Führerscheinklassen da alles eingetragen sind.

Costa ConcordiaPünktlich um 17:00 sind wir dann aber am Hafenbüro in Palermo. Unsere per Internet bestellten Tickets liegen auch schon bereit und nach wenigen Minuten sind wir eingecheckt. Und stehen kurz darauf an der Fähre. Am Nachbarkai liegt ein beeindruckend großes Kreuzfahrtschiff, die 'Costa Concordia'. Daneben wirkt selbst das Hafengebäude winzig.

Während unsere Fähre noch entladen wird, der Rollout, das ist hier mal wörtlich zu verstehen, des neuen Fiat 500 hat offensichtlich gerade begonnen, bildet sich hinter unserem Auto eine kleine Schlange anderer Mitfahrer. Ob denen wohl bewusst ist, dass wir nur zufällig gerade hier stehen und uns keineswegs selbst sicher sind, ob wir überhaupt 'richtig' stehen? Aber möglicherweise ist das einfach zu deutsch gedacht, vermutlich steht man in der Nähe einer Fähre immer irgendwie richtig; zumindest auf Sizilien. Noch südländischer allerdings sind die Beladungen der anstehenden Fahrzeuge. Voll bis unters Dach mit fetten Koffern und dennoch passen 3 Personen rein. Dachlasten, bei denen allein schon die verschnürten Koffer die üblicherweise erlaubten 50 kg locker sprengen. Dazu gesellen sich dann aber hin und wieder noch Kühlschränke oder gar komplette Motorroller.

Nicht richtig ist aber definitiv, dass wir zwar Tickets haben aber keine Zolldokumente. Als nun die Fähre entladen ist und wir an Bord wollen, klärt uns der Lademeister auf, dass wir, und das heißt hier die komplette Warteschlange, erst noch zum Zollbüro müssen. Nicht, dass wir das in den letzten zwei Stunden nicht längst hätten erledigen können. Jetzt aber müssen plötzlich alle gleichzeitig zum Zoll, entsprechend steigt die Hektik. Da hätte ein dezenter Hinweis im Grimaldi-Büro beim Einchecken zu deutlicher Entspannung führen können.

Letztlich sind wir dann aber doch an Bord und die Fähre legt mit nur geringer Verspätung ab.

26.08.07, 8:00
Mit auch hier nur geringer Verspätung sind wir eine Nacht später am nächsten Morgen dann im Hafen von Tunis, La Goulette. Hier wartet auf uns das Abenteuer der Einfuhr eines Kfz. Noch während wir uns in einer der Spuren einordnen, steht plötzlich ein Tunesier mit quasi-offiziellem Ausweis um den Hals neben uns. Er bietet uns an 'die Schlange zu verkürzen'. Ein erster Blick hat bereits ergeben, dass insgesamt drei Schalter zu bewältigen sind, wohl je einer für die Personen, das Auto und ein so genanntes Triptik(?). An jedem Schalter warten 12 - 15 Personen, wir haben einen Deal mit dem Helfer. Der kennt in der Tat Beschleunigungsstreifen, nach kaum 40 Minuten sind wir durch den Zoll. Seine Dienste lässt er sich, nach erbrachter Leistung, mit 10 TDN, also etwa 5,80 €, vergüten. Angesichts der Schlangen erscheint mir das als ein faires Geschäft.

So sind wir dann um 9:00 endlich in Tunis, ich bin überrascht von der geringen Verkehrsdichte. Zuallererst müssen wir mal tanken, dafür brauchen wir Geld, Tunesische Dinare. Die bekommt man an der Bank wenn man den Mitarbeitern dort den Gegenwert in Euro überlässt. Eine Bank findet sich auch gleich am Ende der Hafenzufahrt von La Goulette nach Tunis herein. Ein Parkplatz findet sich auch. Und es findet sich ein freundlicher Polizist, der trotz martialischer Bewaffnung, einschließlich Schnellfeuergewehr, uns gleich zur Hilfe kommt. Meine Frage nach einer Bank allerdings wird mit hochgezogenen Augenbrauen beantwortet. Heute sei Sonntag und somit hätten alle Banken geschlossen. Das erklärt zumindest die geringe Verkehrsdichte. Andererseits helfen uns geschlossene Banken nicht wirklich beim Geldwechseln. Er hilft uns aber dahingehend, dass er uns den Weg zu einer Wechselstube weist. Auf dem Fußweg dahin passieren wir die zu Beginn anvisierte Bank und finden dort einen Hinweis zur ATM, vulgo einem Geldautomaten. Und der akzeptiert freundlicherweise meine EC-Karte und spuckt Geld aus. Ein Vorgang, der den Polizisten zutiefst fasziniert. Offensichtlich war ihm die Bedeutung dieser Automaten gar nicht bekannt. Wie sich im Laufe der Reise herausstellen wird, funktionieren die Maestro-Karten sogar in Douz.

Jedenfalls haben wir jetzt Geld und können endlich tanken. Das macht auch endlich mal wieder Spaß, bei 0,45 € pro Liter tankt man gerne voll.

Unser erstes Tagesziel ist Tataouine, ca. 500 km weiter im Süden. Wir verlassen Tunis auf der A1 Richtung Sousse und die Autobahn kurz vor Kairouan. Zügig geht es über Kairouan Richtung Gabès. Zügig heißt, dass auch hier mit Tempomat gefahren werden kann, eingestellt werden 110 km/h. Lustig ist, dass in dieser Gegend des Landes die Geschwindigkeitsbeschränkungen Namen haben. Anders kann ich mir nicht erklären warum z.B. ein Schild mit der Aufschrift 'Cherarda' am Wege steht, begleitet von einem 50er-Schild. Häuser, oder gar eine Ortschaft, aber sieht man nicht.

Dafür sieht man relativ viele Polizeikontrollen. Die sind aber clever genug ein Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen gar nicht erst herauszuwinken. Das passiert uns in Tunesien nur einmal und auch da werden wir nach der Frage, ob wir Deutsche sind, gleich freundlich weitergeschickt.Tataouine

So sind wir gegen 16:00 in Tataouine. Auch wenn wir bislang durch eher karges Land gefahren sind, gefällt uns Tunesien recht gut. Jetzt aber, weiter im Süden, mit dem Dahar-Bergland im Hintergrund, wird es richtig schön. Geplant haben wir eine Übernachtung auf dem Campingplatz beim Hotel Mabrouk; leider wird uns nicht, wie beschrieben, ein Platz im Garten angeboten sondern nur ein Zimmer im Hotel. Andererseits wurde uns das Hotel Gazelle empfohlen, das aber hat um diese Jahreszeit geschlossen. Also nehmen wir ein Zimmer im Mabrouk, mit 72 TDN wird das letztlich unsere teuerste Übernachtung, aber dafür immerhin mit Frühstück.

Am Abend treibt uns der Hunger in die Innenstadt von Tataouine. Allerdings wird der nicht so richtig gestillt. Entweder sind wir blind oder in der falschen Gegend, jedenfalls finden wir nichts Restaurantähnliches. Da die Küche des Mabrouk geschlossen hat, wir sind die einzigen Gäste, essen wir letztlich im benachbarten Hotel Sangho. Als Luxusherberge sicher keine schlechte Adresse, aber Pizza, auch wenn sie wirklich gut war, ist  nicht das, was wir uns für den ersten Abend in Tunesien vorgestellt haben. Zum Trost fahren wir noch ein wenig 'in die Botanik'. Oben an der Straße nach Ghomrassen steht eine merkwürdige Skulptur eines Dinosauriers, die wollen wir uns anschauen. Zum ersten Mal in diesem Urlaub verlässt der X3 feste Straßen und nimmt Schotter unter die Niederquerschnittsreifen. Jetzt ist David in seinem Revier, fast 2.500 km hat er warten müssen bis er das Steuer übernehmen darf. In weiser Voraussicht hat der Wagen ein Automatikgetriebe, das macht ihm das Fahren etwas leichter. Der Dinosaurier entpuppt sich als eine weit übermannshohe Figur eines T.-Rex-ähnlichen Sauriers. Allerdings finden wir weder eine Tafel noch sonst eine Erklärung für den Zweck der Skulptur. Auch am nächsten Tag finden sich ähnliche Statuen, ohne dass wir den Grund ihres Daseins herausfinden.

27.08.07
Nach dem Frühstück sieht die Routenplanung den Besuch zweier Drehorte zu Star-Wars-Filmen vor bevor es dann abseits befestigter Straßen Richtung Ksar Ghilane gehen soll.

Die erste Station ist Ksar Hadada, ein Drehort verschiedener Szenen aus Star Wars. Ein freundlicher und vor allem unaufdringlicher Führer bietet seine Dienste an und zeigt uns anhand einiger Standfotos, wo welche Einstellungen gedreht wurden. Ich selbst bin nicht so der Star-Wars-Fan, David aber zumindest ist gehörig beeindruckt; die meisten Szenen gehören wohl zu dem Sklavenmarkt(?) aus 'Episode 1'. Auch hier einigen wir uns auf 10 TDN, für eine halbe Stunde Führung inklusiver wortreicher Erklärungen erscheint mir der Preis angemessen.

StraßeWeiter geht es durchs Dahar-Bergland Richtung Beni Kheddache. Wunderschön windet sich die Straße an den Bergen entlang, fast an jeder Kurve möchte man anhalten, um die Landschaft zu bestaunen. In Beni Kheddache zweigt eine Piste ab Richtung Ksar el Hallouf, die Frage an die David, ob er übernehmen möchte, erweist sich als rein rhetorisch. Einem Flussbett folgend windet sich die Piste hoch Richtung Toujane, wo wir wieder auf feste Straße kommen. Die Landschaft bleibt beeindruckend und auch Toujane selbst ist ein schönes, und vor allem malerisch gelegenes Städtchen.

So kommen wir nach Matmata oder, wie David sagt, 'Mos Eisley'. Star-Wars-Aficionados werden vermutlich wissen, wer 'Sidi Driss', 'Uncle Owen' und 'Aunt Beru' sind, mir sagen die Namen nichts. Das ändert aber nichts an den beeindruckenden Troglodyten-Wohnungen, die vor 700 - 800 Jahren, oder im 7. - 8. Jahrhundert, in den Lehmboden gebaut wurden. Leider erweist sich hier einmal mehr mein eingerostetes Schulfranzösisch als nicht ausreichend kompatibel zum arabisch eingefärbten Französisch, wie es überall in Tunesien gesprochen wird.

PisteGegen Mittag verlassen wir Matmata und wenden uns einer in südwestlicher Richtung führenden Piste zu. Diese zweigt an der Straße nach Toujane rechts ab Richtung Techine. Auf nicht allzu grobem Schotter kann man hier abseits der Straßen schon ersten Spaß im Gelände haben. Je weiter südlich wir kommen, umso häufiger sind erste kleine Sandpassagen zu 'überwinden'. Im weichen Sand erweisen sich die doch recht breiten Reifen als vorteilhaft, sie sinken kaum ein und der Wagen bleibt schön in der Spur. David ist voll in seinem Element. So geht es ca. 50 km südlich bis wir auf die Straße C114 treffen, von Beni Kheddache nach Bir Soltane.

Wir folgen ihr aber nicht sehr weit, denn nach kurzer Zeit zweigt links eine Piste ab, an deren Einmündung zudem ein Schild nach Ksar Ghilane weist. Allerdings führt diese Piste unbeeindruckt streng nach Süden, obwohl unser Ziel eigentlich deutlich weiter westlich liegt. Als nach ca. 40 km die Piste immer noch keine Anstalten macht sich westwärts zu orientieren, und wir seit geraumer Zeit keine anderen Fahrzeuge mehr getroffen haben, entschließen wir uns zur Umkehr. Zurück auf der C114 wird David von einem klopfenden Geräusch irritiert. Zuerst vermute ich Sand oder einen Stein im Radlauf, es stellt sich aber etwas anders heraus. Die Schraube, die den linken hinteren Stoßdämpfer mit dem Radträger verbinden soll, hat den Wüsten-Blues bekommen und sich ohne große Worte verabschiedet. Nun pendelt der Stoßdämpfer, nur oben gehalten, gegen den Radträger. Das erklärt das Geräusch. Ändern lässt sich das hier eh nicht, also folgen wir der C114, in diesem Bereich ist auch die unbefestigt, bis zum Café Bir Soltane. Ab dort geht es auf der geteerten, aber dennoch stellenweise stark versandeten Pipeline-Piste bis Ksar Ghilane.

Die Einfahrt zur Oase Ksar Ghilane selbst ist allerdings dünenlastig und also versandet. Da ist der X3 mit seinen Breitreifen gar nicht mal schlecht, er wühlt sich unbeeindruckt vor bis zum Campingplatz 'Campement Ghilane'. Wie zuvor schon im Hotel Mabrouk sind wir die einzigen Gäste, oder zumindest die einzigen, die hier um diese Jahreszeit campen. Nur eine französische Reisegruppe nächtigt noch in den 'original Berberzelten'. Dafür gibt es am Abend ein einfaches aber vorzügliches Berberessen. Pool

Zuvor aber steht 'der Pool' auf der Agenda. Nachdem ich in wirklich jedem Bericht über Ksar Ghilane über die artesische Quelle, die letztlich die Oase mit Wasser versorgt, gelesen habe, brennen wir darauf, und 'brennen' ist fast wörtlich zu nehmen, endlich selbst eine Erfrischung zu bekommen. Das Wasser ist zwar lauwarm, spült aber dennoch den Wüstenstaub von der Haut. Für die innerliche Anwendung habe ich noch ein Bier in der, leider nicht kühlenden, Kühlbox.

Danach aber wollen wir in die Dünen, die einzigartige Konsistenz und Körnung des Dünensandes fasziniert von Beginn an. Wie der Sand eine Düne nicht herabrieselt sondern gemächlich fließt, ist ein Schauspiel, das geradezu zum Meditieren einlädt. Dazu die Spuren von allen möglichen Käfern und anderem Getier, das wir meistens gar nicht zu Gesicht bekommen. Und die Dünen, die sich endlos und gleichförmig bis zum Horizont erstrecken, unterbrochen nur von den Palmen der Oase. Abgerundet, fast ein wenig ins Kitschige gehend, wird das Bild durch den über der Wüste aufgehenden Vollmond.

Dass wir kein Zelt aufbauen werden, versteht sich von selbst. Zu groß ist das Verlangen unter freiem Himmel im Dünensand zu schlafen. Und die Nachttemperaturen sind mit 25 °C durchaus auszuhalten.

28.08.07
Entsprechend früh wachen wir am nächsten Morgen auf, lange bevor es Frühstück gibt. Wir nutzen die Zeit, um etwas Sand in Flaschen abzufüllen, es erscheint uns als ein ideales Souvenir.

Nach dem Frühstück, auch das dank der Franzosengruppe gut gefüllt, brechen wir auf Richtung Douz. Mit Rücksicht auf den maladen Stoßdämpfer, bzw. dessen fehlende Aufnahme, folgen wir der befestigten Pipeline-Piste und anschließend der Straße von Matmata nach Douz. Das Quartier nehmen wir auf dem Camping 'Desert Club'. Sonstige Gäste? Aber nicht doch.

Der erste Weg in Douz führt uns zum Essen, David bekommt endlich sein lang ersehntes 'Kebab'. Danach suchen wir uns einen Mechaniker, für 10 TDN findet er eine passende Schraube, mit deren Hilfe der Stoßdämpfer an seinem angestammten Platz befestigt wird. Den Rest des Tages verbringen wir schlendernd rund um den Markt.

Am Nachmittag wird uns das aber etwas fad, der Wagen ist gerichtet, wir fahren zur großen Düne. Als wir noch ein wenig unschlüssig sind, ob wir uns, unerfahren im Sand wie wir sind, in den Sandkasten 'trauen' sollen, kommt ein Tunesier und bietet seine Dienste an. Mit seinem Moped fährt er vor, weit in die Wüste hinein, und zeigt uns Routen, die wir problemlos fahren können. Zum ersten Mal bekommen wir einen Eindruck vom Spaß, den eine Dünendurchquerung machen kann. Und auch hier lässt es David sich nicht nehmen, selbst hinters Steuer zu klettern. Etwas mutiger geworden trauen wir uns jetzt selbst einige Dünchen zu. DouzDas erregt die Aufmerksamkeit eines anderen Tunesiers, in eine Art Tuareg-Tracht gewandet und artgerecht zu Pferde unterwegs. Er bietet uns ein originelles Tauschgeschäft an. Er reitet mit uns auf seinem Pferd in die Wüste, dafür darf er bei uns im Auto mitfahren. Als absoluter Laie auf einem Pferd hätte ich ihn auch ohne Ausritt mit im Auto mitgenommen. Das aber lässt sein Ehrgefühl nicht zu. Also preschen wir in die Dünen, er scheucht das arme Tier, es ist immerhin mit zwei Personen besetzt, die Dünen hoch und wieder runter. Die Ausfahrt übernimmt dann, wen wundert's, David. Samir, so lernen wir heißt er, verfügt wohl über ausreichend Erfahrung mit Dünensand. Jedenfalls (ver)leitet er David zu beeindruckenden Manövern. Ob ihm überhaupt bewusst ist, wie wenig Erfahrung David an der Stelle hat? Nach einigen Minuten sind sie zurück, laute Musik schallt aus dem Auto. Offensichtlich wollte Samir auch das Soundsystem testen; ob er wohl Punk-Musik erwartet hatte?

Der Abend findet seinen Abschluss am Marktplatz von Douz, hier bauen die ersten Händler die Stände für den Markt am morgigen Tag auf. Als Abendessen dient uns eine große Wassermelone, die haben wir für gerade einmal einen Dinar erstanden.

29.08.07
Wenn wir schon am Markttag.in Douz sind wollen wir nach Gewürzen schauen. Da ich die französischen Begriffe für die gängigen Gewürze gerade nicht parat habe, kaufen wir einfach nach Farbe. So erstehen wir rote, gelbe und grüne Würzmischungen oder Gewürze in der Hoffnung, dass die zuhause auch verarbeitet werden können.

Chott el JeridDanach geht es via Zaafrane Richtung Chott el Jerid und dann weiter Richtung Kebili. Nach den Wogen der Dünen ist das ganz in der Nähe gelegene Chott mit seiner bis zum Horizont ebenen Fläche ein beeindruckender Gegensatz. Nördlich von Kebili queren wir das Chott el Fejaj und fahren ins Bergland Richtung Gafsa. David traut sich nun auch solche Straßen zu, die geringe Verkehrsdichte lässt das zu. Und auch ein Militäposten, an dem wir anhalten müssen, wirkt nicht sonderlich irritiert. In Metlaoui biegen wir ab zu Selja-Schlucht. Das aus ihr herausfließende Schlammwasser verheißt aber nichts Gutes. Dennoch lohnt sich der Abstecher, die Schlucht selbst ist ein toller Anblick.

Von hier geht es weiter Richtung Redeyef. Zwar finden wir den Einstieg zur 'Rommelpiste' nicht, aber die neu gebaute Passstraße von Sagdoud hoch nach Redeyef entschädigt ein wenig. Grandiose Ausblicke ins Tal wechseln ab mit beeindruckenden Bergmassiven. Ausgerechnet hier zeigt das Bordthermometer die höchste Temperatur der Reise, die 46,5 °C werden nicht mehr überboten.

Der Logik der Route folgend steuern wir die Mides-Schlucht an. Im Gegensatz zur Selja-Schlucht, wo wir an der Sohle der Schlucht eingestiegen sind, erreichen wir die Mides-Schlucht von der Oberseite her. Die Schlucht an sich präsentiert sich aber nicht weniger beeindruckend. Und dass 'La grande Cascade' um diese Jahreszeit nur ein müdes Rinnsal ist, können wir der Schlucht schlecht anlasten.

Als nächstes stehen die Bergoasen Tamerza und Chebika auf der Liste. Zum ersten Mal, und zum Glück auch einzigen Mal, während der Reise geraten wir in richtigen Touristenrummel. In Kombination mit hier äußerst aufdringlichen Führern wird uns das zuviel und wir verzichten dankend auf das Angebot, mit einem Geländewagen in die Oase einzufahren.

Somit nähern wir uns Tozeur, wo wir übernachten wollen. Vorher aber wollen wir noch eine Star-Wars-Kulissenlandschaft nördlich von Nefta besuchen. Allerdings brechen wir das Unternehmen nach wenigen Kilometern ab. Zu mörderisch ist die Wellblechpiste, die gleich nach Nefta beginnt und nicht vermuten lässt, dass die Qualität sich bessert. Hier sind die montierten Niederquerschnittsreifen definitiv die falsche Wahl.

Zurück in Tozeur finden wir nach kurzer Suche den Campingplatz 'Campement Sahara Ras el-Ain'. Dabei erweist  sich als praktisch, dass er auf der Rückseite des besser ausgeschilderten Hotels 'Ras el-Ain' liegt. Die sanitären Einrichtungen sind allerdings deutlich bescheidener als auf den bislang während der Reise besuchten Plätzen. Unnötig wohl zu erwähnen, dass wir auch hier die einzigen Gäste sind. Abends geben wir die Hoffnung nicht auf, endlich einmal Cous-Cous zum Essen zu bekommen. Nicht weit vom Campingplatz entfernt finden wir auch ein Restaurant, das schon im Schaufenster auf sein Cous-Cous hinweist. Aber, leider, leider, die Küche kann uns heute kein Cous-Cous bieten, man offeriert uns Pizza. Die ist zwar durchaus gut aber irgendwie sind wir nicht wegen Pizza nach Tunesien gefahren.

David wünscht sich als Mitbringsel aus dem Urlaub eine kleine Shisha. Da trifft es sich gut, dass gleich neben dem Restaurant ein entsprechender Laden angesiedelt ist. Das Betrachten der Auslagen wird vom Inhaber, nicht ganz zu Unrecht, als mögliches Kaufinteresse interpretiert. Sekunden später sitzen wir auf einem Teppich vor dem Laden und werden mit sehr süßem, aber dennoch äußerstTozeur schmackhaften Pfefferminztee bewirtet, David erhält erste Einblicke in orientalische Basarmentalität. Eine halbe Stunde palavern wir über Tunesien, der Pfefferminztee ist im Süden viel besser als im Norden, am besten ist er natürlich in Tozeur, über Deutschland, deutsche Autos sind ja so viel besser als französische und schließlich hat Hitler die Franzosen verjagt, wofür ihm tiefe Dankbarkeit gebührt, aber nicht einmal über Davids Kaufinteresse. Irgendwann stehen dann plötzlich zwei verschiedene Shishas vor uns, allerdings viel zu groß. Wenige Augenblicke später dann werden uns zwei Shishas passender Größe präsentiert, die ganz sicher nicht aus diesem Laden stammen. Aber egal, eine ist dabei, die David gut gefällt. Folglich entwickelt sich ein Verkaufsgespräch, in dessen Verlauf uns die Shisha gewissermaßen 'geschenkt' wird und wir nur unsere Wertschätzung für das Gespräch und den Tee bekunden sollen. Natürlich einigen wir uns auf einen Preis und vermutlich ist der immer noch zu hoch, wenn auch mit 15 TDN in einem überschaubaren Rahmen, aber eigentlich war uns der Abend den Preis auch wirklich wert. Und David hat ein wenig fürs Leben gelernt.

30.08.07
Heute steht der letzte Tag unserer kleinen Tunesienrundfahrt an, heute Abend wollen wir die schon vor einer Woche dort angereiste Restfamilie im Club Aldiana in Hammamet treffen. Da das von hier aus nur ca. 450 km zu fahren sind wollen wir doch noch versuchen, die Star-Wars-Kulisse 'Mos Eisley' auf einer anderen Piste zu erreichen. Auf der gestrigen Fahrt von Chebika nach Tozeur war mir ein Trupp von Geländewagen aufgefallen, die die Straße nördlich El Hamma nach rechts verlassen hatten und Richtung Chott el Gharsa fuhren. Also etwa in die Richtung, in der laut Koordinaten auch 'Mos Eisley' liegen soll. Tatsächlich findet sich eine Piste, die erheblich besser zu fahren ist als die Wellblechpiste von Nefta aus. Dennoch brauchen wir eine gute Dreiviertelstunde bis wir endlich eine Landschaft mit großen Dünen vor uns sehen. Die Koordinaten stimmen jedenfalls. 

Da wir kurz vorher von einer kleinen Kolonne geländetauglicher Touristen-Jeeps überholt wurden hatten wir gesehen, dass die Strecke überDüne eine wunderschöne Sicheldüne führt. Dieser Spur folgen wir. Da wir mittlerweile eine Idee von der Konsistenz des Sandes haben bekommt David, zufällig mal wieder am Steuer, den Hinweis, bleib bloß vorsichtig am Gas. Und auf keinen Fall stehen bleiben! Hier sind die breiten Reifen wieder richtig, der Wagen arbeitet sich problemlos die Düne hinauf. Bekanntlich enden Dünen irgendwann, am so genannten Dünenkamm. So auch hier. Was uns nicht so bekannt ist, oder uns bislang nicht so bewusst geworden war, ist, wie plötzlich die Luvseite mit ihrer moderaten Steigung endet und wie abrupt sie in das erheblich steilere Gefälle der Leeseite übergeht. Wo gerade noch vor der Motorhaube Düne war ist kurzfristig nur Himmel. Im gleichen Augenblick kippt der Wagen über die Querachse und strebt dünenabwärts. Gefühltes Gefälle: 90°. David reagiert instinktiv richtig und hält den Wagen in der Spur, ohne jeden Lastwechsel. Ca. 30 m, aber endlose Sekunden später sind wir am Fuß der Düne. David lässt den Wagen noch einige Längen ausrollen, wer weiß, ob nicht noch ähnlich Bekloppte wie wir auf die gleiche Idee kommen, dann steigen wir aus, um die Überraschung, aber auch die kindliche Freude, über den Ritt auszukosten.

Soweit war das also gut gegangen. Wir haben aber keine Dokumentation des 'Ritts über die Düne'. Also muss das wiederholt werden. David umkurvt die Düne an ihrem Fuß, da führt nämlich auch ein Weg, und fährt sie wieder an. Ich stehe auf dem Beifahrersitz, die Kamera aus dem Schiebedach haltend. Ein zweites Mal geht es die Düne hoch und wieder runter. Und obwohl wir jetzt wissen, wie plötzlich das geht, ist das Gefühl das gleiche wie beim ersten Mal. Aber wir haben zumindest ein kleines Video.

Mos EisleyIrgendwann besinnen wir uns, dass wir ja noch Mos Eisley anschauen wollen, das ist tatsächlich gleich um die Ecke, hinter der nächsten Düne. Die Kulissenstadt präsentiert sich in überraschend gutem Zustand. Noch überraschender ist, dass kaum Händler oder Führer umherschwirren. Da möchten wir nicht wissen, wie es hier in der Hauptsaison zugeht.

Richtig überrascht, und erfreut, bin ich als wir in knapp 100 m Entfernung ein kleines Nissan-Testcenter entdecken. Die testen doch tatsächlich in der Nähe einer, wenn auch nicht stark frequentierten, Touristenattraktion einen Ralley-Raid-Prototypen. Einige Minuten genießen wir den Sound und den Anblick eines richtig professionell in den Dünen artgerecht bewegten Wettbewerbsfahrzeuges. Da ließe sich noch einiges abgucken und lernen.

Aber dann müssen wir doch langsam weiter. Zurück finden wir eine etwas andere Piste, die genau in El Hamma endet. Von hier geht es weiter über Metlaoui, Gafsa und Kairouan nach Hammamet. Am späten Nachmittag sind wir am Eingang zur Anlage, den überraschten Blicken des Torwärters, wie auch denen an der Rezeption, entnehmen wir, dass die Anreise mit dem eigenen Fahrzeug hier zu den eher seltenen Ereignissen zählt. Wir genießen stillschweigend die Bewunderung.

31.08.07 - 06.09.07Club Aldiana
Eine Woche lassen wir es uns einfach gut gehen und erholen uns bei all den Annehmlichkeiten, die eine gut durchorganisierte Clubanlage einem Urlauber bieten kann. Das gebuchte All-Inclusive-Arrangement entlastet zudem von allen Diskussionen bzgl. Essen, Trinken, Sport o.ä.

Die beiden Mädels im Familienkonglomerat sind aber von unseren Erzählungen aus den Dünen so angetan, dass sie auch einen Ausflug dahin machen wollen. Dem versperre ich mich natürlich nicht, weise aber darauf hin, dass das ca. 1.000 km Fahrt, also rund 11 Stunden, bedeutet für etwa eine Stunde Spaß in den Dünen. Das hält sie von ihrem Wunsch aber nicht ab. Also starte ich noch einmal Richtung Douz, diesmal morgens um 7:00. Gegen Mittag sind wir dann da, und die beiden haben wirklich den Spaß, den sie sich erhofft haben. Auch sie füllen Dünensand als Mitbringsel ab. Verständlicherweise hat selbstabgefüllter Wüstensand einen höheren Erinnerungswert als der von uns mitgebrachte. Pünktlich zum Abendessen sind wir wieder zurück in der Anlage, wo David und Tina ihrerseits einen Wellness-Tag, einschließlich 'Hot-Stone-Massage' eingelegt hatten.

06.09.07
Heute Abend soll uns um 21:00 Uhr die Eurostar Salerno zurück nach Palermo bringen. Die Fahrt nach Tunis dauert eine knappe Stunde,Eurostar Salerno den Hafen finden wir allerdings nicht sofort. So gut die Ausschilderung in Tunesien im allgemeinen ist, hier in Tunis wird daran etwas gespart. Dennoch sind wir einigermaßen pünktlich im Hafen und auch hier offeriert ein Helfer seine Dienste. Die letzten 10 TDN auf tunesischem Boden verdient er sich, indem er uns nicht nur in Windeseile die Tickets besorgt sondern auch noch den wirklich hilfreichen Tipp gibt, uns nicht bei der Grimaldi-Warteschlange anzustellen, sondern bei der von SNCF. So sind wir das zweite Auto auf der Fähre und können im Restaurant zwei bequeme Schlafgelegenheiten organisieren. Das hatte bei der Hinfahrt sehr viel weniger gut geklappt. Das ist umso sinnvoller da die Fähre diesmal deutlich voller ist. Man merkt, dass die Ferien in Europa enden. Gut eingeteilt habe ich mir drei Fläschchen Bier für die Rückfahrt aufgehoben. Diese beschließen, so lauwarm wie sie sind, dennoch einen einzigartigen Urlaub.

07.09.07
Die zwei Stunden Verspätung, die die Fähre bei der Abfahrt hatte, holt sie auch nicht mehr auf, entsprechend später legen wir in Palermo an. Als Schengen-Außengrenze wird hier bei der Einreise schärfer kontrolliert. Soweit verständlich. Warum das aber für ca. 90 Personen, die hier die Fähre verlassen, der Rest fährt weiter bis Salerno, über zwei Stunden dauern muss, erschließt sich so ohne weiteres nicht.

So treten wir um 11:00 endlich die Rückfahrt an. Diesmal über die Autobahn fahrend sind wir schnell in Messina, eine für unsere Tickets passende Fähre ist auch gerade da. Zuvor aber wird David, in Italien wieder züchtig rechts sitzend, aus der Mautstation heraus geradezu unverschämt nett von einer hübschen Sizilianerin angemacht. Im Hafen von Messina begegnet uns zum zweiten Mal auf unserer Reise ein großes Kreuzfahrtschiff, diesmal die 'Westerdam' der Holland America Line. Obwohl etwas kleiner als die zuvor beobachtete 'Costa Concordia' ist auch dies ein beeindruckend großes Schiff.

Von Villa San Giovanni an fahren wir mehr oder weniger in einem Stück durch. In Kalabrien werden derzeit Unmengen an Tunneln gebaut, die Autobahnen sind dadurch z.T. nur einspurig befahrbar. Das senkt den Schnitt spürbar. Gegen Null geht der als dann auch noch weiter vorne ein Unfall passiert. Glücklicherweise sind wir gerade an einer Rast- und Tankanlage. So sind wir erst abends bei Salerno, geplant hatte ich deutlich weiter zu sein. Andererseits, wenn schon zurück hinter dem Zeitplan dann lieber bei der Rückreise als bei der Anreise, wo ja im Hintergrund der Fährfahrplan steht. Unser Versuch, bei Salerno etwas zu Essen zu finden, ist nicht gleich von Erfolg gekrönt. Insbesondere muss David seinen Wunsch nach McDonald's, den ich ihm nicht verwehren will, zurückstellen, wir finden keinen. So gibt es dann aber stilecht auf Höhe Neapel, richtig, eine Pizza.

Angesichts des bevorstehenden Ferienendes in Bayern habe ich Bedenken was die Passierbarkeit der großen Mautstation in Sterzing und die der Europabrücke auf der Brenner-Autobahn angeht. Also fahren wir bis weit in die Nacht hinein, um möglichst früh an den Schlüsselstellen zu sein. Gegen 2:30 machen wir dann eine kurze Rast bei Campogalliano. Damit haben wir auf jeden Fall schon mal die Autobahn zwischen Florenz, Bologna und Modena ohne Probleme hinter uns gebracht. Um 6:00 geht es dann weiter auf die letzte Etappe. Der Verkehrsfunk berichtet von 30 km Stau zwischen Florenz und Bologna und weiteren 5 km vor Modena. Soweit ist der Plan also schon mal aufgegangen. Und das tut er auch weiterhin. Sowohl vor Sterzing wie auch an der Spur für die Video-Maut an der Europabrücke ist um diese Zeit noch nichts los. Zirler Berg noch hoch, durch Garmisch und über die A95 und um 11:00, wann auch sonst, sind wir wieder zurück in Germering. Als letztes Highlight des Urlaubs und letzten Eintrag in unser kleines Logbuch verbucht David für sich eine Non-Stop-Fahrt über 1.850 km und 20 Stunden. Insgesamt haben wir alles in allem 6.700 km zurückgelegt, bei 90 Stunden Fahrtzeit.


Fazit
Hier wiederhole ich in Form eines Textbausteines das letztjährige Fazit: Nicht jeder würde das einen Urlaub nennen, für uns aber war es eine tolle Reise. Wir haben schöne Erlebnisse gehabt, tolle Landschaften gesehen und kennengelernt, viel Spaß gehabt und ausreichend Erholung genossen. Mehr kann man von einem Urlaub kaum verlangen.

Was bleibt darüber hinaus haften? Tunesien ist ein tolles Land, mit einer großen Vielfalt beeindruckender Landschaften und enorm gastfreundlichen Menschen. Sicher haben die fünf Tage, die wir umhergefahren sind, nicht ansatzweise ausgereicht, um das Land kennenzulernen. Wohl aber dafür, um zu wissen, dass dieses Land es wert ist, noch öfter bereist zu werden. Und die Sahara ist eine ganz besondere Erfahrung gewesen.

Was ich beim nächsten Mal anders machen würde? Das Auto bekäme andere Socken als Niederquerschnittsreifen der Dimension 255/40-19. Und vielleicht würde ich mir eine andere Saison aussuchen. Nicht weil es diesmal zu warm war, das kann es gar nicht sein, wohl aber weil zu anderen Jahreszeiten vermutlich mehr Leute unterwegs wären und es somit die Möglichkeit gäbe, einige Passagen, die wir diesmal auslassen mussten, im Konvoi zu fahren.

Alles in allem aber gebührt David das Schlusswort: Das war mein bisher coolster Urlaub!

Sonnenuntergang



Die Bilder zu den einzelnen Etappen:

Arrow rightAnreise
Arrow rightTataouine
Arrow rightUnterwegs nach Ksar Ghilane
Arrow rightKsar Hadada (Star Wars)
Arrow rightMatmata (Star Wars)
Arrow rightKsar Ghilane
Arrow rightDouz
Arrow rightUnterwegs nach Tozeur
Arrow right"Mos Eisley" (Star Wars)
Arrow rightClub Aldiana Hammamet
Arrow rightRückreise
Arrow rightEinige Videos


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Thomas Schade
12.09.07