Pyrenäen '00

21.06. - 07.07.00

Teilnehmer:

Hans-Joachim Brunne Honda XRV 750 Africa Twin
Hannes Deeken Glenlivet Honda CBR 600F
Dirk Demand Yamaha TDM 850
Daniel Gondol Dagor Suzuki GSX 1200
Claudia Hoffert Marsi Honda XL 600V Transalp
Michael Junkers Mitch BMW F 650
Sven Lukas Ka BMW K 100
Andreas Portz   Yamaha XJ 900
Glen Reiff   BMW R 1100 GS
Jeanette Sabus Pandora Yamaha XT 350
Thomas Schade Toscha Honda CBR 900RR Fireblade
Rolf Schlagenhaft Schlaggo Triumph 900 Sprint
Jürgen Schuberth Desert KTM LC4 620
Andreas Trautmann Honda VFR 800


Anreise

Gegen 20h kommt Hannes 'Glenlivet' Deeken mit dem Pillersprinter aus Frankfurt an. Glücklicherweise hat er sich verfahren, somit bin ich mit Packen fertig als er ankommt. Das LilaLuder hat seit dem Vortag neue Reifen (Pirelli MTR21/22 Dragon Evo, von denen noch zu berichten sein wird) und einige neue Schrauben. Erwähnte ich schon, dass es die reguläre Vorurlaubshektik vergrößert, wenn man beim Anziehen der vorderen Bremssattelschrauben eine dieser abreißt? Wie dem auch sei, die Restschraube ließ sich mit einem per vorsichtigerm Hammerschlag applizierten Schraubendreher, zum Glück hab ich jetzt gutes Werkzeug, aus dem Gewindegang drehen. Daraufhin werden die verbleibenden Schrauben wie auch die Achsklemmschrauben mal eben gegen Edelstahl-Innen6kantschrauben getauscht. Ebenso am Vortag muss noch mal eben schnell ein Satz BT54 besorgt werden, zu diesem Behufe wendet man sich seit der AT99 ja gerne an Schande-Tours. Wie auch immer, Dirk Demand fällt auf der Hinfahrt zum Treffpunkt in Prades/F auf, dass die TDM doch vielleicht neue Socken brauchen könnte, da unten stellt sich dann heraus, er hat nur gebosselt. Aber er eröffnet damit den noch zu beschreibenden Reigen des Reifen-wechsel-dich der diesjährigen Schande-Tours. Bridgestones gibt es dieses Jahr bekannterweise zum Saufüttern, und ebenso bekannterweise fahren die sich ja auch aus heiterem Himmel ganz plötzlich ab, also müssen Hannes und ich in einer konzertierten Aktion BT54 in 18" vorne und 17" hinten besorgen, klappt logischerweise, eh klar. Gegen 23h sind Hannes Goof, Jeanettes XT 350 und meine Blade im Sprinter verzurrt, mitsamt Mitch' Gepäck und Dirks Reifen.

Mehr oder weniger ereignislose 19 Stunden später, inklusive Pennpause auf einem schweizerischen Dosenparkplatz, kommen wir auf dem Camping Municipale in Prades an. Dort treffen wir auf Andreas Portz und Dirk Demand, angereist standesgemäß auf dem eigenen Mopped, Sven Lukas und Daniel Gondol, ARZ von Köln, und Mitch Junkers, Glen Reiff und Schlaggo, ARZ aus München. Es fehlen noch Marsi, HaJo Brunne und Andreas Trautmann und Schande-Tours 2000 wäre komplett. Wäre, wenn da nicht noch um 23:00 Desert angekommen wäre. Er wollte ja die Tour unbedingt mit der KTM fahren, ihm war aber durch Roland Reicharts Sturz die Zugmaschine abhanden gekommen. Woraufhin er Vati den Vectra-Caravan aus den Rippen leierte und die KTM standesgemäß nach Prades beezte. So stand er völlig überraschend, er hatte niemand informiert, plötzlich mit dem Bausatz vor der Tür. Respekt!


Prades/F

Am ersten Tag ist vorsichtiges Antesten der Pyrenäen angesetzt, nachdem Deserts Bausatz sich wieder in eine KTM verwandelt hat. Somit geht es über den Col du Jau (1.513 m), bei stellenweise deutlichem Nebel, zur alten Kreuzfahrerburg von Carcassonne. Auf dem Rückweg wird noch die Katharerfeste Peyrepertuse besucht, damit sollte der kulturelle Teil für die meisten abgeschlossen sein. Die Pyrenäen vermitteln aber bereits eine Ahnung des kommenden Fahrspaßes. Reviere für alle Moppedgattungen, Enduro bis Wetzhobel, in Hülle und Fülle, in genialem Mix.


Col de la Perche - Odeillo - Col de Puymorens - Port d'Envalira - Andorra - La Seu d'Urgell

Am nächsten Tag vertreibt sich die Endurofraktion, unterstützt durch Andreas P., die Zeit im Dreck während die verbleibende Straßenfraktion sich auf die Suche nach der schnellen Linie macht. Die wird bereits direkt hinter Prades gefunden, auf der der traumhaft geschwungenen N116 über den Col de la Perche bis Bourg-Madame. Insbesondere eine geniale Poserkurve, Picknickplatz außen in Bestlage, unter einem alten Eisenbahnviadukt hindurch, hat es mir angetan, ab dem zweiten Mal setzt links verlässlich die Raste auf. Dazu kommt, dass sich der Dragon Evo hervorragend mit der Blade versteht; traumhaft ruhig durcheilt sie auch engere Wechselkurven, wenn auch der Reifen mit mehr Nachdruck in die Richtung gebracht werden will als der voher montierte D207. Wie dieser kennt er auch praktisch kein Aufstellmoment beim Bremsen in der Kurve, das Haftpotenzial ist enorm, das ist allerdings zumindest zum Teil auch dem extrem griffigen Asfalt zuzuschreiben. Ein kurzer Abstecher zum Sonnenofen von Odeillo, und es geht weiter über den Col de Puymorens (1.915 m) zu einem 14 km langen, quasi natürlichen Bergrundkurs. Dummerweise steht oben eine französische Zeitnahme, wir sehen davon ab, uns das Ergebnis dokumentieren zu lassen. Der natürlichen Route folgend geht es über Port d'Envalira (2.407 m) nach Andorra. Andorra beginnt als megalomanischer Supermarkt und endet 60 km weiter auch wieder so. Billig allerdings ist es dort, und insbesondere ein El Dorado für Moppedausrüstung. Der Schwerpunkt liegt auf den Produkten von Dainese, Alpinestars, Arai und Shoei; wer die entsprechenden Preise in .de kennt kann in Andorra sicherlich sehr gut einkaufen. Wie noch zu berichten sein wird sind auch die Reifen in Andorra recht günstig. Zurück geht es dann über La Seu d'Urgell und die spanische N260, die ihrerseits eine würdige Fortsetzung der französischen N116 ist.

Abends ein großes Feuer zu Ehren der Sommersonnenwende auf dem Marktplatz von Prades, wir beehren, eher mangels weiterer Auswahl denn wegen der Qualität des Essens, die gleiche Pizzeria wie am Vortag.


Puigcerda - Collada de Toses - Ripoll - Roses - Col Xatard - Col de Fourtou

Nachdem wir [die Straßenfraktion] am Vortag fast nur auf roten Straßen unterwegs waren, wollen wir nun mal die etwas kleineren Straßen antesten. Zum Warmfahren geht es aber erst mal wieder über die N116 nach Bourg-Madame. Erwähnte ich schon, dass das eine geniale Heizerstrecke ist? Na gut. In Puigcerda freuen wir uns zum ersten Mal in diesem Urlaub über die Spritpreise in Spanien, über den Collada de Toses (1.800 m) geht es sehr geil nach Ripoll. Die Spanier können also wohl ebenso gute Straßen bauen wie die Franzosen. Wir werden uns das merken. Geplant ist eigentlich ein Nachmittagsbad im Mittelmeer, Roses im Sinn fahren wir über gelbe, aber immer noch gut zu fahrende Straßen gen Küste. Dort allerdings werden wir herb auf den Boden der Realität spanischer Ferienorte zurückgeholt, das Bad entfällt ersatzlos. Zurück entschädigt dann allerdings wieder die Küstenstraße zwischen Llanca/E und Port Vendres/F mit ihrem genialen Verlauf für die entgangenen Badefreuden. Übermütig geworden verlegen wir die Rückfahrt über eine kleine gelbe Straße und Col Xatard (752 m) und Col de Fourtou (646 m). Wir lernen die Regel, wer kleine gelbe Straßen mit Supersportlern fährt, wird mit schmerzenden Handgelenken nicht unter 40 km bestraft.

Wir haben bis dahin der Traumvorstellung angehangen, dass man in Frankreich gut und viel zu Essen bekommt; Prades beweist uns nun das Gegenteil. Die Pizzeria, die eh das einzige Lokal in Fußreichweite in der so genannten Innenstadt war, verweigert uns das Essen, mit der Begründung, es sei kein Brot mehr da. Dabei hatten wir uns bis dato eigentlich nicht sonderlich aufgeführt. Eine 1,5 stündige Suche durch ganz Prades führt uns letztlich, so gegen 22:30, zu einem Vietnamesen, dort erreicht uns die Nachricht von Hillis Tod.


Col de Quillane - Gorges de l'Aude - Gorges de St. Georges - Col de Coudons - Col de 7 Frères - Col de Marmare - Colle de Puygmorens

Glen und ich können das mit der Regel bzgl. der schlechten Straßen aber noch nicht recht glauben, also machen wir uns am nächsten Tag zu einer kleinen Exkursion auf. Über den Col de Quillane (1.714 m) und durch die Gorges de l'Aude und Gorges de St. Georges geht es nach Quillan. Die Regel allerdings bestätigt sich, im vorsätzlichen Wiederholungsfall heißt es lediglich dann 55 km. Die genialen Schluchten entschädigen allerdings ein wenig für erlittene Unbill. Immer noch auf gelben Straßen, aber jetzt endlich wieder besseren, geht es über Col de Coudons (883 m), Col de 7 Frères (1.253 m) und Col de Marmare (1.361 m) wieder mal zum Col de Puymorens. Und auf der Rückfahrt nach Prades geht es natürlich wieder über die N116. Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte, na ja, lassen wir das.

Ist es nötig zu erwähnen, dass wir auch an diesem Tag in der Pizzeria wieder nichts zu Essen bekommen, mit der originellen Begründung, der Pizzateig wäre aus? Nun denn, vom 'Leben wie Gott in Frankreich' bleibt nur ein 'Verhungern in Frankreich' übrig, der örtliche Pizzadienst, französische Lolake haben wir in all den Tagen nicht eines gefunden, liefert auch zum Campingplatz, wenigstens was.


La Seu d'Urgell/E

5 Tage Camping Municipale und frustierende, weil ergebnislose abendliche Restaurantsuche in Prades lassen den Wunsch nach Ver(pf)legung aufkommen. Als Ziel der Begierde wird das spanische La Seu d'Urgell ausgemacht, der Camping La Valira nimmt auch gerne 14 Moppedfahrer auf, hat Platz satt, ein Restaurant und einen Swimming-Pool, das alles bei gemäßigten Preisen. Und es gibt nicht nur genug Restaurants in der Stadt, sie sind sogar auch noch offen und leben vom Verkauf des Essens.

Straßenmäßig zeigt sich Spanien am nächsten Tag erstmal von der schönen Seite. Über den Coll de Jou (1.480 m) geht es über eine herrliche gelbe Bergstraße, die in ihrem ersten Teil eine ideale Bergrennstrecke abgäbe, nach Berga. Dann allerdings wird es etwas fad und wir beschließen wieder Richtung Coll de Jou zu fahren, um die Rennstrecke von der Früh noch mal zu genießen. Hannes allerdings übertreibt es mit dem Genießen, eine am Morgen noch rutschige, und ich weiß von was ich da spreche, Schlammspur war am Nachmittag ausgetrocknet und zu einer Sandspur mutiert. Tückischerweise im Scheitelpunkt einer Kurve gelegen, aber von Hannes wohl verdrängt, brachte sie ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Ohne stärkere Blessuren an Hannes aber mit leichten Kampfspuren an der Goof, wie zwei abgerissene Fußrasten links, knüpft er an ehrwürdige Schande-Tours-Traditionen an. Bei der Rückfahrt dann ein Megastau auf der einzig möglichen Route. Bei Straßenarbeiten war eine Sprengung missglückt und die Straße war komplett verschüttet worden. Eine gute Stunde dürfen wir dann in nicht geringer Hitze den Bauarbeitern bei den Räumungsarbeiten zusehen.


Col de Canto - Port de Perves - Port de Viu - Coll de Nargo - Coll de Faidella - Collada de Bóixols

Die nächste Tour geht westlich, wiedermal über die N260, die auf 41 km zwischen Adrall und Sort, über den Coll de Canto (1.725 m), auch 'Bladerevier' (tm) genannt werden dürfte. Schier endlose, mit idealen Radien ineinander übergehende Wechselkurven, toller Belag und kein Verkehr, was will man eigentlich mehr? Von La Pobla de Segur über Port de Perves (1.325 m) und Port de Viu (1.325 m) nach Pont de Suert bleiben wir der N260 treu, bis uns wieder mal der Hafer sticht und wir spanische weiße Straßen ausprobieren wollen. Die sind aber genau so holperig und unangenehm zu fahren wie ihre französischen Gegenstücke, wie uns auch die Strecke zwischen Isona und Coll de Nargo über den Coll de Faidella (1.250 m) und den Collada de Bóixols (1.380 m) eindrucksvoll bestätigt.


Offroad

Mitch will nach Barcelona und ich einmal ins Gelände. Also tauschen wir Moppeds; er wird die unkapriziöse Fireblade über die Ebene nach Barcelona treiben, zusammen mit Schlaggo, Daniel und Hajo; ich werde mit Desert (KTM), Marsi (Transalp), Jeanette (XT 350) und Andreas P (XJ 900) mit der F 650 im Dreck spielen gehen. Die Barcelona-Fraktion startet deutlich früher, ich werde von Mitch geweckt mit der Frage, ob die Blade auch ohne Choke startet. Meine nichtgestellte Frage nach dem Warum beantwortet Mitch mit dem Hinweis auf den gerade gerissenen Chokezug. Ich beruhige ihn, im Sommer braucht sie das nicht. Desert hatte eine nette Strecke ausgesucht, ich hatte mit der F, da wusste ich noch nicht, dass sie vollkaskoversichert ist, aber mehr noch mit der Kantn, viel Spaß. Die KTM versprang mir auch nur einmal, als ich eine Schotterauffahrt zu ambitioniert anging und oben feststellen musste, dass ich dem Vorderrad zwar den folgenden Kurvenverlauf mitteilen konnte, dieses mangels Bodenkontakt den Befehl aber nicht weitergeben konnte. Somit hing ich plötzlich in ca. 1,5 m Höhe rechts in der lehmigen Bergwand, Acerbis-Protektoren und Fußraste hatten ausreichend Widerlager gefunden. 5 bis 8 Minuten später hatte ich die KTM auch wieder unten und sogar an. Zum Glück hatte ich mit Mitch nicht nur Mopped sondern auch Klamotten getauscht, ich war auch so nassgeschwitzt. Am Platz dann eine Nachricht auf der Mailbox, Mitch ist mit der Blade in Barcelona liegengeblieben, einfach so ausgegangen das Miststück. Zum Anspringen ist sie nicht zu bewegen, also zum Händler. Diese Drohung, wie auch Hajo als temporärer Reiter, sie spürte wohl seinen Hondahintern, bewogen sie dazu, sich wenigstens wieder anschieben zu lassen. Unnötig zu erwähnen, dass sie am nächsten Morgen startet als wäre nie was gewesen.


Reifen-Wechsel-Dich

Waren die bisherigen Schande-Tours-Reisen eher von kleineren und größeren Stürzen geprägt, so kam die McGuyver-Truppe diesmal zu kurz. Glen konnte zwar seinen kleinen Lowsider vorweisen, aber zum Basteln gab es nichts, da Mitch aus Barcelona eine neue Fußraste mitbringen konnte. Aber dafür entspann sich ein schöner Reigen im Reifenwechsel. Hatte Dirk schon auf der Anreise zu erkennen gegeben, dass man Reifen nicht unbedingt vor der Abfahrt wechseln muss, solange noch Schande-Tours approved Servicemobile nachkommen, so stellten kurz nacheinander Schlaggo, Sven, Hannes und Andreas P. fest, dass Andorra ja wohl ganz günstig in der Hinsicht ist. Sven war etwas schneller im Entschluss und schnappte Andreas den letzten BT45 weg. Schlaggo erstand einen ME Z4, in etwa zu Vuidar-Konditionen, für Hannes fand sich ein passendes Paar MTR21/22, nur Andreas hatte plötzlich ein Problem, in seiner Dimension bedient zu werden. Letztlich wurde ihm aber mit einem Dunlop Arrowmax geholfen. Die Krone für die runtergefahrendsten Reifen ging allerdings erstmal eindeutig an Andreas, der Urlaub war aber auch noch nicht vorbei. Im Gegensatz zu früheren Touren (AT97, Sardinien 99) hatte ich vorgesorgt und nach der Megafete noch den oben beschriebenen Satz neu aufgezogen, da konnte nichts passieren.


Escarilla/E

Aber wir hatten noch nicht die ganzen Pyrenäen gesehen, und am Atlantik waren wir auch noch nicht gewesen. Also wurde nochmal verlegt, jetzt nach Escarilla, 50 km nördlich von Huesca. Verschiedene Gruppen auf unterschiedlichen Wegen machen sich auf den Weg. Andreas P., Hannes und ich brechen früh auf, die Route geht über Sort, die schon beschriebene geile Rennstrecke, über die endgeile Port de Bonaigua (2.072 m), den Col de Portillon (1.293 m), Col de Peyresourde (1.569 m), Col d'Aspin (1.489 m), Col du Tourmalet (2.115 m), Col de Solour (1.474 m), Col d'Aubisque (1.709 m) und Col du Pourtalet (1.794 m); unterwegs ist eine Formel-1-Pause eingeplant. Pünktlich um 18:00 finden wir einen Platz, nachdem der zunächst avisierte und von Deserts Truppe zuerst erreichte, sich als unbewohnbar darstellt. Hier erreicht uns dann am Abend die Meldung von Mitch Unfall, zum Glück stellt sich noch Abend raus, dass zumindest ihm nichts weiter passiert ist.


Col du Pourtalet - Col de Marie Blanque - Col d'Ichère - Port de Larrau - Portillo de Lazar

Schöne Reviere gibt es auch hier, wenn auch nicht mehr in dem Maße bladetauglich wie bisher. Die Straßen sind deutlich kleiner, dennoch finden wir eine nette Tour über Col du Pourtalet, Col de Marie Blanque (1.035 m), Col d'Ichère (674 m), Port de Larrau (1.656 m), Portillo de Lazar (1.236 m) und Jaca zurück. Am Abend kommt dann sogar noch Mitch mit der Leihdose und füllt die Biervorräte auf. Lobenswerter Einsatz!


Col du Pourtalet - Col Bargargui - Col du Burdincurucheta - Col d'Haltza - Col de Lizarriete - Portillo de Otxondo - Portillo de Izpegui - Portillo de Ibaneta

Heute wollen Andreas P. und ich zum Atlantik, Biarritz ist das Ziel. Eingedenk der kleineren Straßen und der schwuchtelig-niedrigen Durchschnitsstempi starten wir früh über Col du Pourtalet, Col Bargargui (1.327 m), Col du Burdincurucheta (1.135 m), Col d'Haltza (782 m) und weiter über St.-Jean-Pied-de-Port und Cambo-les-Bains nach Biarritz. Nachdem wir schon im Mittelmeer nicht zum Baden kamen, toben wir uns jetzt in den beachtlichen Wellen des Atlantiks aus. Auch für die Rückfahrt haben wir kleinere Straßen geplant, so geht es über Col de Lizarrieta (441 m), Portillo de Otxondo (570 m), Portillo de Izpegui, Portillo de Ibaneta (1.057). Die geplante Route führt weiter auf kleinen Straßen, bis mir bei einem Tankstopp auffällt, dass am MTR22 hinten weiterflächig das Gummi Blasen wirft und stellenweise die Drahtkarkasse durchscheint. Das erklärt einige Rutscher sowie das auf den letzten 500 km arg schwammige Fahrgefühl. Aber nach gerade 3.700 km dürfte ein Reifen so nicht aussehen. Vor allem war er 500 km früher bei der Abfahrt gerade erst am TWI. So wird spontan die Route auf rote, weniger gummifressende Straßen verlegt. Am Campingplatz berichtet Glen Ähnliches von seinem Tourance, da haben wir Andreas P. auf den letzten Metern die Krone doch noch entrissen!


Rückreisen

Und dann trennt sich die Truppe. Daniel und Sven bleiben noch am Platz, sie wollen von hier weiter zum ARZ nach Bordeaux. Marsi, Andreas T. und Dirk starten zur direkten Route Richtung Köln/Bonn, Andreas P. wird mit Desert noch mal über den Tourmalet fahren, Hannes und Jeanette suchen sich jeweils eine eigene Route, Glen und ich werden höchst gummischonend nach Andorra fahren, in der Hoffnung, passende Reifen zu finden. Der Dragon Evo hat nach 4.500 km praktisch kein Profil mehr, auf einer Fläche von 50 cm am Umfang, rund 6 cm breit, tritt das Drahtgewebe hervor, zum Teil schon ausgefranst. Witzigerweise ist es weder für ihn ein Problem, einen E4 zu finden, noch für mich eines, einen D207 zu bekommen; Preise auch wieder auf Vuidar-Niveau. Abends trifft sich der Rest dann zum letzten Abend nochmal auf dem Camping Valira in La Seu d'Urgell, am nächsten Morgen geht es zurück nach Prades, wo der Sprinter und der Vectra warten.

Die Rückfahrt ist unspektakulär wie die Anfahrt, nach 11h Fahrtzeit und 1.200 km sind wir morgens um 3 zurück in Germering.


Fazit

Die Pyrenäen sind als Moppedrevier jeden Tag wert gewesen. Alles in allem waren es 16 tolle Tage, mit genau so schönen Abenden. Gefahren bin ich 4.800 km, bis auf die letzten, als der Reifen so abbaute, waren sie mit wenigen Ausnahmen klasse zum Fahren. Da der Asfalt in Frankreich wie in Spanien recht gummimordend ist, auch Hannes und Andreas mussten nach 4,5 bis 5 Mm wechseln, kann ich über den Verschleiß des Dragon Evo keine übertragbare Aussage machen. Als er neu war hat er jedenfalls sehr gut mit der Blade harmoniert.


Bilder von Desert
Bilder von Mitch
Bilder von Schlaggo

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Thomas Schade
24.09.00