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Im September 1996 fuhren 2 Freunde und ich mit dem Motorrad zum Formel 1 Grand Prix von Italien nach Monza. Wir wollten natürlich nicht über die langweilige Autobahn fahren sondern hatten uns eine schöne Route über Nebenstraßen und verschiedene Pässe gesucht. Das Team bestand aus 3 Jungs (Ralf-1 Honda XRV 750 Africa Twin, Ralf-2 BMW R 1100 GS und mir auf einer BMW F 650).
München - Fernpass - Reschenpass - Stilfser Joch - Gavia - Passo del Vivione - Passo Presolana - Monza
Abfahrt war am Donnerstag, 05.09., in München; Stimmung bestens, Wetter schlechtestens (strömender Regen bis Garmisch). Auf der Auffahrt zum Fernpass trocknete es langsam ab, während des dort eingenommenen Frühstücks holte uns der Regen aber schon wieder ein. Die Gore-Klamotten haben aber relativ dicht gehalten.
Runter nach Imst im Regen und Richtung Pitztal, da wir über die Pillerhöhe fahren wollten. Das war in der d.r.m. mal ganz nett beschrieben, der Abstecher hatte sich dann auch wirklich gelohnt. Besonders für Ralf-1: der war skeptisch bezüglich der Theorie, dass bergab Schotterpassagen bei Nässe ganz besonders glatt sind. Auf der Strecke runter nach Fließ hat er's dann wissen wollen, ein heftiger Vorderradslide war die nicht überraschende Folge. Die Africa Twin quittierte den unweigerlichen Sturz mit Schrammen links (Sturzseite) und die Verkleidung ihren Unwillen über die sturzbedingten Verspannungen durch einen 25 cm langen Riß rechts (!); Weiterfahrt war aber möglich.
Hoch zum Reschenpaß hörte es dann endlich dauerhaft auf zu regnen. Es war immer noch kalt, aber die Klamotten konnten trocknen.
Nächstes Ziel war das Stilfser Joch. Muß in diesem Umfeld wohl nicht näher beschrieben werden; es war trocken, also toll! Oben hat es allerdings ganz leicht geschneit.
Unten in Bormio kam dann total die Sonne durch und es wurde sogar richtig warm; also Mittagessen auf der Terrasse, das hätte am Morgen niemand erwartet!
Danach ging's dann hoch zum Gavia. Auch der dürfte hier bekannt sein, also keine weitere Beschreibung, außer dass die Schotterpassagen bergab bei Sonne einfach genial sind!
Nach einem kurzen Stück Landstraße (via Edolo, Forno Allione) führte die Tour auf einen Pass namens Passo di Vivione. Dies war das vielleicht der schönste Abschnitt der Fahrt. Der Pass führt bis auf 1.828 m, die Straße ist in der Regel nur 2 m breit und windet sich in endlosen Serpentinen durch wunderschönen Bergwald hoch auf die Paßhöhe. In jeder Kurve ein anderes Panorama, die umliegenden Berge sind z.T. über 3.000 m hoch, die Ausblicke unglaublich.
Daran schloss sich nahtlos der Passo di Presolana an, der allerdings nicht mehr ganz so traumhaft war.
Der Rest bis Monza war Landstraße (via Bergamo - Ponte San Pietro).
Fazit der Hinfahrt: eine tolle Alternativroute wenn man in den Raum Mailand will und die öden Autobahnen vermeiden möchte.
Gran Premio d'Italia
Die Versorgungslage wird geklärt. Der Zeltplatz machte noch einen recht friedlichen Eindruck.
Ralf, /me, Ralf
In der Mitte von 500 Notstromaggregaten verlor der Platz dann seine ursprüngliche Ruhe...
So muss eine Bremsscheibe glühen, dann klappt's auch mit dem Bremspunkt.
And the winner is...
Monza - Passo di San Marco - Malojapaß - Passo di Bernina - Forcula di Livigno - Passo d'Eira - Passo di Foscagno - Umbrail - Reschenpass - Fernpass - München
Nach dem Rennen ging es dann wieder Richtung Norden. In Ponte San Pietro kamen wir wieder auf die Straße, auf der wir schon hergekommen waren.
Diesmal aber ging es gleich hoch in die Berge, Richtung San Pellegrino Terme (richtig, wo das Sprudelwasser herkommt!). Dieser Ort ist irgendwie in den 20er Jahren stehengeblieben. Beherrscht wird er von einem Grand Hotel, wie es sich auch in Monte Carlo nicht zu verstecken brauchte, nur dass es hier geschlossen und die alte Pracht nur noch zu erahnen ist.
Die Strecke führte weiter hoch zum Passo di San Marco (1.992 m). Auch dieser Pass ist absolut empfehlenswert und somit einen Umweg wert. Wie der Passo di Vivione ist es eine kleine Nebenroute, wenig befahren und dementsprechend schmal. Übrigens wird an beiden Pässen aus eben diesem Grund wohl auch an der Beschilderung gespart, die meisten Kehren erkennt man erst wenn man drinnen ist!
Dann auf der Landstraße bis Chiavenna und in einem kleinen, motorradfahrerfreundlichen Hotel übernachtet. Am nächsten Tag stand als erstes der Malojapaß auf dem Programm. Der ist nicht die riesige Herausforderung, war aber schön zum warmfahren. Trotz strahlendem Sonnenscheins war es nämlich zapfig kalt.
Über Sankt Moritz ging es als nächstes hoch zum Bernina und dann nach der Passhöhe gleich hoch auf die Forcola di Livigno. Die macht zum Fahren wieder richtig Spaß. Livigno selbst ist aus irgendwelchen Gründen Zollfreigebiet, also Pause zum Einkaufen und Tanken (Liter Super bleifrei 0,95 DM!). Aber Achtung, der italienische Zoll achtet bei der Ausreise streng auf die EU-Freigrenzen!
Anschließend standen als nächstes die Pässe d'Eira und Foscagno im Roadbook, insbesondere der Foscagno ist den Umweg wert.
Der Logik der Straße gehorchend ging's dann wieder Richtung Stilfser Joch, allerdings nicht bis ganz hoch sondern nur bis zum Abzweig Richtung Umbrail-Pass.
Oben auf demselben gelangen uns die schönsten Fotos der ganzen Tour, mit den Moppeds bei strahlender Sonne durch den Schnee!
Bergab (also Richtung Norden) ist z.Z. (?) Baustelle, lange Schotterpassagen.
Der Rest war dann wie die Hinfahrt (Reschenpass - Fernpass). Den logischen Umweg übers Timmelsjoch haben wir uns dann geschenkt, das ist von uns aus nur eine Tagestour. :-))
Thomas
Schade
10.08.99