Usenet Open '99
Brno/CZ

03.06. - 06.06.99

Teilnehmer:

Corinna Drumm
Kawasaki ZX6-R
Tjard Kopka
Aprilia RS 250
Roland Kupfer Rufus Ducati 900 SS
Sandra Mades
Honda CBR 600 F
Bernhard von Meding
Triumph Daytona 900
Bernard Piller Hoss Suzuki GXR 600
Thomas Schade Toscha Honda CBR 900RR
Rolf Schlagenhaft Schlaggo Triumph Sprint
Andi Schmitt
Triumph T595 Daytona
Vanessa Stausberg Vani Yamaha FZR 1000
Axel Sumpf
Triumph Sprint
Kirsten Tschauder
Aprilia RS 250
Rainer Tschauder
Aprilia RS 250
Franz Waldmann Waldi Yamaha FZR 600
Simone Wolf
Kawasaki ZX6-R


Auf den folgenden Seiten findet Ihr meine Bilder vom Renntraining in Brno '99.

Die Bilder liegen jeweils in 2 Formaten vor: Preview ca. 380 * 260 (ca. 30 kb) und Vollbild ca. 760 * 520 (ca. 60 kb). Unter Angabe der Bildnummer kann ich gerne Abzüge erstellen.



Mittwoch

Pünktlich im Büro, um den versprochenen Ducato abzuholen. "Ja, wie, heute? Ich habe mir 03.07. aufgeschrieben?" Na toll, das stressfrei geplante Ringwochende beginnt Mittwochnachmittag mit dem Stress, einer kurzfristig zu findenden Piller/Tschauder-Facility. Um 18h stehe ich mit Dose mit Anhängerkupplung, aber ohne Anhänger, bei Andi. 5 bis 10 Telefonate später, einige davon auf der Straße, da dass Haus im Handy-Lee steht, haben wir die Auswahl zwischen 3 Anhängern. Wir beschließen, dass Andi bei Schlaggo mitfahren wird, dessen Uhr geht so falsch wie die seines Mailclients, so dass er um 18h noch zuhause ist obwohl er um 17h starten wollte.

Ich schnappe mir den Anhänger und wuchte daheim die Blade hoch, sie schafft das zum Glück aus eigener Kraft.

Bei strömendem Regen starte ich um 23h nach Brno. Irgendwann eine Pennpause, der nächste Tag wird anspruchsvoll werden, da muss man ausgeruht sein.

Donnerstag

Um 8:30h Ankunft, abladen und die Blade fertig herrichten; Rahmenschützer und Sturzprotektoren wollen noch befestigt werden. Veranstalter ist wieder einmal Franz Sachs' JuraRacing, die Organisation ist wie immer ohne Fehl und Tadel
 
 
00

Dann erstes freies Training. Obwohl Brno ein Rechtskurs ist, fühle ich mich gleich wohl. Mit Ausnahme einer Kurve, die ich bis zum Schluss nicht 'verstehe', komme ich mit der Strecke zurecht.

Da beide Rasten massiv aufsetzen, will ich es mit Hanging-Off versuchen. Knieschleifer habe ich zwar dabei, aber es war kurzfristig niemand in der Lage, Filz an's Knie zu nähen. Als ich die Alne seinerzeits bestellte, konnte ich ja nicht ahnen, dass Knieschleifer nicht nur Poserzeugs sind sondern ich sie irgendwann sogar vermissen werde. Na ja, Racetape hilft beim Fixieren, sieht 'ungewöhnlich' aus, aber mal schauen, ob sie überhaupt auf den Boden kommen.

Immer noch freies Training. Um vom Kurvenstudium nicht abgelenkt zu werden, fahre ich einige Runden nur im 4. Gang, Drehmo regelt. Gegen Ende dann die Offenbarung, der linke Schleifer hat erkennbar aufgesetzt und sogar am rechten ist bei genauem Hinschauen eine leichte Oberflächenschädigung feststellbar.
 

Noch ohne Pads

Das Knie nähert sich dem Boden...

Im Zeittraining dann eine 2:43:xx; damit bin ich nicht nur nicht Letzter sondern stehe in der vorletzten Startreihe, Platz 40 IIRR, von insgesamt 46 Startern.

Abends werden jede Menge Tierkörperreste unter barbarischen Ritualen angeschwärzt und verzehrt. Franz Sachs hat Freibier mitgebracht...

Freitag

Es regnet etwas. Ich bin mir nicht sicher, ob das meine Chancen schmälert, wg. keine Regenreifen, oder steigert, wg. weil einige vielleicht nicht starten werden und ich meinen Allwettertourenfahrerbonus ausspielen kann.

Über Mittag geht MMM Essen, Trinken und anderes bunkern. Ein nahegelegener Supermarkt wird geplündert, turmhoch beladenene Einkaufswagen ergießen sich in die Dose, 15 DM pp, unfassbar.

Nachmittags die ersten Rennen.

Ich starte mit der Blade in Klasse 4 'Über 750 ccm, seriennah'. Schräg links in der Reihe vor mir Rufus, Andi in der Reihe hinter mir. Rufus hat sich eine geniale Taktik ausgedacht, anstatt sofort loszufahren wird er einen tierischen Wheely machen und dabei fast das Mopped abwürgen, seinen Nachbarn irritiert das dermaßen, dass er nach rechts rüberzieht und sich mir plötzlich eine Gasse in die Reihe vor mir öffnet. Die lange Rechts Ende S/Z ist kurz nach dem Start immer ein wenig überfüllt, insbesondere die Innenlinie. Ich suche mir eine freie Linie etwas weiter außen, wo ich die balgenden Konkurrenten innen immer schön im Blick habe und ca. 10 überholen kann. Hält natürlich nicht lange vor, aber gut tut's doch. 2 Runden später nähert sich die immer noch eng beieinander liegende Kampfgruppe um die Plätze 30 - 45 der Links nach der Gegengeraden. Vor mir bremst jemand abrupt schon bei 200 m, ich muss nach links ausweichen und komme damit weit weg von der Ideallinie in einem unanständig spitzen Winkel in die Kurve, was mich zwingt, die Linie der rechts neben und hinter mir fahrenden geringfügig zu kreuzen. Aber es geht nochmal gut, alle haben aufgepasst. Dann zieht sich das Feld auseinander, ich selbst komme aber nicht in Bedrängnis und fahre Platz 35 nach Hause; beste Rennrunde wieder eine 2:43:xx, schön ist die Konstanz, die Zeiten differieren zwischen 2:45 und 2:43.

Mit meinem allerersten Rennen überhaupt bin ich soweit zufrieden, ich habe aber das Gefühl, dass ich bessere Zeiten erreichen können muss.

Abends wieder Grillisieren, Ratschen etc. Ich komme mit einem Berliner ins Gespräch, der im Rennen hinter mir ins Ziel kam. Sofort kommt von ihm die Ansage ' Morgen brenn ich dich her!'. Nun ja, man wird sehen.

Samstag

Wieder freies Training, bei idealen Wetterbedingung, irgendwann im Laufe des Tages wird die Anzeige 'Air: 32 °C, Track: 48 °C' lauten.

Die Strecke liegt mir immer mehr, die Doppel-Rechts und die erste Omega-Links gehen fast komplett am Knie; wie konnte ich jemals annehmen, dass Kneepads nur was für Poser sind? Wie konnte ich überhaupt jemals vorher Kurven fahren?
 

Ich beschließe, jetzt auch mal zu schalten, und nachdem mir die versammelte Expertenschaft versichert, dass ein Blade-Motor 5-stellige Drehzahlen in der Lage ist auszuhalten, schalte ich erst zaghaft schon bei 10' min-1 dann, immer mutiger, erst bei 11,5' min-1. Abgesehen vom spürbaren Schub scheine ich auch schneller zu sein. Mutig geworden verlege ich die Bremspunkte vom 200 m Schild zum und teilweise bis hinter das 100 m Schild. Im Rennen wird das später zu Irritationen führen. Ich weiß, dass ich schneller bin, ich weiß aber nicht wieviel.

Das Klasse 2 Rennen (600 ccm seriennah)
 
0A

Waldi
 

2A
 

 

1A

Hoss

3A

 

Das Klasse 4 Rennen (über 750 ccm seriennah)

Die Startaufstellung ist analog dem ersten Rennen. Rufus kommt besser weg, aber ein Münchener 11er Gixxer verbröselt, so dass ich ausweichen muss, in dem Augenblick zieht der Berliner mit seinem Gixxer vorbei. Das kann ja lustig werden. 2 Runden beobachte ich ihn und weiß dann, dass ich ihn praktisch in jeder Kurve auf der Bremse packen kann, ich weiß dass meine Bremspunkte mindestens 50 m hinter seinen liegen. Eingangs der 2. Omega-Links ist es dann soweit, zum ersten Mal in einem Rennen den vor mir Liegenden klassisch ausgebremst, Racing kann so schön sein.
 
4A

Rufus findet eine 'ungewöhnliche' Linie
 

7A

Rufus
 

5A

Die '142' wird dem Druck nicht standhalten.
 

8A

Die letzten Führungsmeter des Berliner Gixxers...
 

6A

Andi wehrt sich gegen Bernhard
 

14A

Rufus
 

10A

Andi
 

17A
 

 

11A

Toscha

9A

Bernhard

Auf Start/Ziel schiebt sich dann der Münchener Gixxer neben mich, vom Leistungspotential müsste er mich überholen können, aber plötzlich ist er weg. Ah ja, er bremst früher. Auf der Gegengeraden zieht er vorbei, in der Links bin ich schon wieder vorn. Das geht 3 Runden so, auf der Geraden beschleunigt er mich aus, dafür bremse ich ihn vor jeder Kurve aus. Auf S/Z verliert er die Nerven und sticht ganz innen rechts an mir vorbei, nur um dann die Rechts geradeaus zu verlassen, ca. einen halben Meter vor meinem Vorderrad vorbei. Schade, das hätte noch ein schöner Fight werden können.

Oder auch nicht. Im ersten Omega-Links stottert plötzlich der Motor, die Öldruckkontrolle leuchtet auf, ich rolle an den Rand... Erste Gedanken an einen Motorschaden kommen auf, aber es ist nur profaner Spritmangel. Bis ich aber die Blade wieder am Laufen habe ist das Feld vorbei, für die eine Runde gehe ich nicht wieder raus. Man wird sich merken müssen am Ring immer mit geöffnetem Reservehahn zu fahren, die Reserve hätte locker gereicht.
 
 
19A

Toscha
 

20A

Rufus
 

22A

Bernhard

23A

Andi

Aber ich kann mich nicht wirklich ärgern, ich hatte ein tolles Rennen, mit zwei klasse Kämpfen, beide gewonnen und zwar durch eigene Kraft, was will man mehr? Gute Zeiten natürlich, und tatsächlich wird der Einsatz mit einer 2:36:03 belohnt. Ich bin höchst zufrieden.

Sonntag

Nach den Rennen ist ein wenig die Luft raus, dennoch wird weiter frei trainiert. Ich beschließe, die Blade aufzurüsten, sie benötigt unbedingt einen anderen Umlenkhebel, um das Heck hochzusetzen damit die Rastenschleiferei ein Ende hat. Nötig wird das weil ich beschließe, dass das sicher nicht mein letztes Race-Event war; Brno, Rijeka, Most oder was auch immer, ich komme wieder!

Ein paar Daten:
Streckenlänge: 5403 m
Rundenrekord: 1:51,95 min
Beste Zeit am Wochenende: 2:11,xx min, Honda RC45
 

Zeiten der drm-Truppe:
 

Zeit Ø Geschw.
Corinna Drumm 2:32,50 127,55
Tjard Kopka 2:25,74 133,46
Roland Kupfer 2:32,16 127,83
Sandra Mades 2:59,xx ca. 108
Bernhard von Meding 2:40,05 121,53
Bernard Piller
(pers. Bestzeit
2:28,20
2:26,70
131,25
132,59)
Thomas Schade 2:36,03 124,66
Rolf Schlagenhaft

Andi Schmitt 2:42,87 119,43
Vanessa Stausberg 2:31,54 128,36
Axel Sumpf 3:00,15 107,97
Kirsten Tschauder 2:36,50 124,29
Rainer Tschauder 2:27,47 131,90
Franz Waldmann 2:26,xx ca. 133
Simone Wolf 3:00,75 107,61



Bilder von Rainer

Bilder von Bernard

Bilder von Schlaggo

Heimatliche Seite


RRR Counter

Thomas Schade
10.06.99