Vergasersynchronisationsmanometer im Selberbau
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10.04.2004.
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So, und nun zu den sinnvolleren Dingen im Leben:
Nach Vergaserdemontage und -reinigung bzw. im Zuge einer Inspektion
ist die Synchronisation der Vergaser
eine unabdingbare Voraussetzung für einen vernünfigen Motorlauf.
Im Zubehörhandel werden hierzu verschiedene Manometer angeboten, bekanntestes
ist das von Boehm (Beziehbar über H.Gericke/Louis/Polo etc.), für das
allerdings der stolze Preis von DM 300,- für ein Vierer-Uhrenset (für
das Synchronisieren von 4-Zylindern) über die Ladentheke geht.
"Etwas" günstiger (d.h. ca. 20,- DM :-) ) kann man sich mit einem
Selbstbau behelfen.
Die hier vorgestellen Aufbauten bieten zudem noch den Vorteil einer
weitaus höheren Präzision als die Handelsware.
Das Prinzip beruht darauf, daß nicht der absolute Unterdruck
in jedem Einzelvergaser gemessen wird (und dieser so abgestimmt, daß
die Unterdrücke aller Vergaser möglichst gleich sind), sondern die
Druckunterschiede zwischen den Einzelvergasern gemessen und
auf "Null" gebracht werden, d.h. wenn der Druckunterschied zwischen
2 Vergasern "Null" ist, so sind die absoluten Unterdrücke in beiden gleich
und somit der Zweck erfüllt.
Als erstes wird die Anordung für das Synchronisieren eines
2-Zylinders vorgestellt, das Prinzip ist für Mehrrzylinder gleich.
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Material für 2 Zylinder (Kostenpunkt ca. max. 15 DM)
- ca. 2 m durchsichtiger Plastikschlauch, Innendurchmesser
ca. 8 mm, möglichst
dickwandig
(Baumarkt, DM 1,-/m)
- 1 x 3 cm durchsichtiger Plastikschlauch, Innendurchmesser
ca. 3 mm, Außendurchmesser ca. 8 mm, für die Dämpfung
- ca. 2 x 0,5 m Unterdruckschlauch, Innendurchmesser ca. 3-4 mm (muß
stramm auf den Druckmeßzapfen des Vergasers sitzen); (ca. DM 2,-/m)
- 2 Schlauchkupplungen (als Reduzierstück) (Laborbedarf, ca. DM 1,50 Stk.)
- Schlauchklemmen
- einige ccm Motoröl (kein Altöl verwenden!)
- ggf. etwas Silikon/Sikkaflex
- ein Stück Montagetape
-
Material für 4 Zylinder:
- 4x1 m + 1x10 cm durchsichtiger Plastikschlauch, wie oben beschrieben.
- 4 x 3 cm durchsichtiger Plastikschlauch für die Dämpfung, s.o.
- ca. 4 x 1 m Unterdruckschlauch, wie oben beschrieben
- 4 Schlauchkupplungen (als Reduzierstück) und
4 T-Stücke (Laborbedarf, ca. DM 1,50 Stk.)
- Rest siehe oben
-
Aufbau für 2 Zylinder
Der durchsichtige Schlauch diehnt als Steigrohr und wird zur Hälfte mit
Öl gefüllt. In die Mitte des Schlauches schiebt man vorher ein ca. 3 cm
langes Stück Plasikschlauch (Außendurchmesser entsprechend dem
Innendurchmesser des Steigrohrs, Innendurchmesser
max. 3 mm). An dieser Stelle noch ein bischen Montageband drumwickeln
und eine Schlauchschelle aufsetzten, mit der das Innenröhrchen fixiert
und dessen Durchmesser nochmals reduziert werden kann.
Die Unterdruckschläuche werden dann mit den Reduzierstücken auf
die Enden des Steigrohres gesetzt, mit Schlauchschellen fixiert und
ggf. mit Silikon/Sikka abgedichtet.
Die Enden der Unterdruckschläuche auf die Meßzapfen des Vergasers
stecken, ggf. mit Schlauchschellen sichern. Die Unterdruck/Benzinschläuche
haben sich bewährt, da normale PVC-Schläuche an den heißen Anschlüssen
zum Vergaser weich und damit undicht werden.
Das Steigrohr kann auf ein 1 m langes Brett montiert werden.
Das Ganze kann z.B. auch im Wasserbad auf Dichtigkeit getestet werden.
Zu den Vergasern
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. . . . Unterdruckschläuche
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| | | | Reduzierstücke
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. . . . durchsichtiger Schlauch
. . . . als Steigrohr
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|------| |------| <- Meniskus Öl
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Kleiner Durchmesser zur Dämpfung
Schlauchklemme zur Dämpfungsfeineinstellung
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Aufbau für 3-, 4-, oder noch mehr Zylinder
Beispiel für einen Vier-Zylinder: Will man 4 Zylinder gleichzeitig messen,
muß man 4 Steigrohre mit T-Stücken zusammenklemmen und in
jedem Steigrohr ein Dämpfungsröhrchen + Schlauchklemme anbringen.
Abb. 1: Auf dem folgenden Photo ist der gesamte Aufbau auf dem Brett
zu sehen,
mit vier nebeneindander liegenden durchsichtigen Steigrohren (bis etwa
zur Hälfte mit Motoröl gefüllt), am oberen Brettende folgen die
Schlaukupplungen mit den Unterdruckschläuchen, die an die
Vergaserbatterie geführt werden.
Abb. 2: Die vier von oben kommenden "Steigrohre" sind ueber T-Stuecke
verbunden, die mit 3 kurzen und einem langen Plastikschlauchstück
verbunden sind. So hat jedes Steigrohr 2 Zu/Abflüsse zum benachbarten.
Die in die Steigrohre eigenschobenen Dämpfungs-Innenröhrchen werden
der unteren der beiden Befestigungs-Querlatten verdeckt. Diese
ist mit Zug gegen die Steigrohre aufgeschraubt und fixiert durch
plattdrücken jener die Dämpfungsröhrchen.
Abb. 3: Anschluß der Unterdruckschläuche mit den
Schlauchkupplungen (Reduzierstücken) an die Steigrohre.
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Funktionsweise:
Zur korrekten Funktionsweise eines Unterdruck(Gleichdruck)vergasers
ist es unabdingbar, daß in jedem der zu je einem Zylinder zugeordneten
Einzelvergasern der gleiche Unterdruck herrscht. Im allgemeinen reicht es,
den Druckunterschied zwischen zwei Einzelvergasern zu minimieren, das
Werkstatthandbuch oder der freundliche Händler geben Auskunft
über die maximal erlaubte Druckdifferenz
(je nach Typ zwischen ca. 20 und 70 mbar).
Mißt man den Druck mit einer Wassersäule, so entspricht 1 cm
Steighöhe
etwa 1 mbar.
Öl ist etwas leichter als Wasser, aber viskos und damit
sind die Dämpfungseigenschaften besser. Letzteres bedeutet, daß,
in Verbindung mit der Durchflußreduzierung in den Dämpfungsröhrchen,
die Menisken weniger
die Tendenz haben, den 'Pumpzyklen' der Zylinder zu folgen, und über
einen längeren Zeitraum mitteln.
-
Vorgehensweise bei der Messung:
Motor auf Betriebstemperatur bringen (nie bei kaltem Motor messen).
Motor abstellen und die Schläuche
des Manometers an die vorgesehenen Zapfen der Vergaser anschließen.
Motor wieder starten und per Gasgriff Motordrehzahl erhöhen (ca. 2000-3000
je nach Motortype) und mit den Drosselklappeneinstellschrauben
die Klappen so verstellen, daß die relativen Höhenunterschiede
der Ölmenisken
kleiner als ca. 10 cm sind. Zur Sicherheit können jetzt noch die
einzelnen Anschlüsse reihum vertauscht werden, um irgenwelche
Differenzen in den Messschläuchen auszugleichen.
Der Motor ist dann gut eingestellt, wenn die Druckunterschiede bei wechselnder
Drehzahlen (2000, 3000 oder auch 4-5000 bei hochdrehenden Motoren) minimal
sind. Wichtig: der Motor darf nicht überhitzen, bei längeren
Einstellprozeduren sind regelmäßig Pausen einzulegen, in denen
Motor und Vergaser abkühlen können. Ein überhitzender Vergaser
läßt sich nicht sinnvoll einstellen.
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Hinweise:
- das Werkstatthandbuch gibt Auskunft über die maximal erlaubte
Druckdifferenz (je nach Typ zwischen ca. 20 und 70 mbar).
- 1 cm Steighöhe (d.h. Unterschied zwischen linken und rechtem
Meniskus) entspricht etwa 1 mbar Druckdifferenz.
d.h. max. meßbare Druckdifferenz etwa 100 mbar.
- Verwendung von Öl: viskos d.h. bessere Dämpfungseigenschaften,
d.h. das Öl fließt langsamer und schwingt nicht
mit der Motordrehzahl auf.
Zudem passiert dem Motor nicht so viel, wenn ein bischen Öl
in den Vergaser reingezogen werden sollte ;-)
- Dämpfung mit der Schlauchklemme so einstellen, daß die Menisken
nicht mit der Motordrehzahl schwanken und genug Zeit bleibt,
im Falle einer großen Druckdifferenz zum Killschalter zu
greifen, bevor die Ölsäule in den Vergaser gezogen wird.
Nach einem kompletten Auseinanderbau der
Vergaser sind große Druckdifferenzen normal,
man muß hier wirklich den Motor schnell abschalten, zumal
auf Grund der Trägkeit des Öls der Meniskus auch noch
nach dem Abschalten weiter steigen kann.
- Wenn die Druckdifferenz sehr groß ist, erst mal alles auf
(Un)Dichtigkeit überprüfen, bevor man den ganzen Vergaser
verstellt.
- Besser als 10 mbar (d.h. 10 cm Höhenunterschied der Menisken)
kriegt man's sowieso kaum
eingestellt.
- Bei weiteren Fragen mail.
-
Tips von anderen:
- A...
[...] und Dein Syncrometer nachgebaut. Das Einstellen hat letztlich gut hingehauen.
Mein Erfahrungsbericht:
Wenn man 4 Zylinder abgleichen will ist es hilfreich wenn man erst das eine Paar und
dann das andere Paar getrennt einstellt, indem man z.B. ein Schlauchpaar mit
Schraubzwingen abquetscht.
Dann geht das Einstellen wesentlich schneller. Mein Vergaser war ausserdem so dermassen
verstellt dass er
er sich am anfang fast eine ganze Oelsaeule reingezogen haette. Ich habe dann mit
Schraubzwingen alle
Schlaeuche leicht abgequetscht, so dass sich die Oelpegel nur sehr langsam veraendert haben.
Nach dem groebsten Einstellen konnte man diese entfernen und fein einstellen.
- B... hat die Bauanleitung perfektioniert und dieses tolle Gerät gezimmert:
© RRR.DE - Franky