Prinzipien von Stoßdämpfern

Vorbereitend auf die später beschriebene Überholung von Koni und Marzocchi Dämpfern wird zunächst ein kleiner Überriß über die gebräuchlichen Stoßdämpfertypen vorangestellt.

Stoßdämpfertypen

  1. der klassische Dämpfer
  2. Vertreter: z.B. Koni, Boge, Marzocchi Basismodell, einfache FVQ (Japaner)
    Er besteht aus:
    1. Stahlfeder
    2. Dämpferkörper
    3. Kolbenstange
    4. Dämpfereinsatz mit den Ventilen

    Der Körper ist teilweise mit Öl und Luft gefüllt, das (komprimierbare) Luftvolumen gleicht das Volumen der in den Körper einfahrenden Kolbenstange aus, indem es komprimiert wird (wäre der Dämpfer randvoll mit Öl gefüllt könnte die Kolbenstange nicht hineingedrückt werden, da das Öl, das das Volumen der Stange verdrängt ja irgendwo hin müsste aber nicht kann).
    Dieses Nebeneinanders von Öl und Luft kann bei starker Beanspruchung zum Durchmischen von Öls und Luft (sog. "Aufschäumen" führen, wodurch die Dämpfungswirkung stark beinträchtigt wird.
    Dieser Dämpfertyp kann auch nur "aufrecht" montiert werden, andernfalls würde ein Dämpfungsventil durch die aufsteigen Luftblase Luft statt Öl ziehen.

  3. Dämpfer mit Ausgleichsbehälter
  4. Vertreter: z.B. Marzocchi AG Strada, Corto Cosso, höherwertige FVQ, Stereo-Federbeine von Wilbers und Whitepower, und viele andere.
    Er besteht aus:
    1. Stahlfeder
    2. Dämpferkörper
    3. Kolbenstange
    4. Dämpfereinsatz mit den Ventilen
    5. externer Ausgleichsbehälter

    Der Körper ist ausschließlich mit Öl gefüllt, im Ausgleichsbehälter ist das Öl durch eine elastische Gummimembran/blase von einem Ausgleichsluftvolumen getrennt. Das von der einfahrenden Kolbenstange verdrängte Ölvolumen kann nun durch "Zusammendrücken" der Gummimembran-blase ausweichen.
    Dieses Prinzip bietet viele Vorteile:

    Kurzum: Die Vorteile liegen klar auf der Hand, nicht von Ungefähr kamen Marzocchis bei den Langstreckenwettbewerben der 80er Jahre (Bol d'Or) zum Einsatz.

  5. De-Carbon Dämpfer
  6. Das De-Carbon Prinzip (von Monsieur de Carbon in den 50er Jahren entwickelt) wird seit seinem erfolgreichen Einsatz in den experimentellen Zentralfederbeinfahrwerken der Endurance-Racer der 80er Jahren bis heute in allen Monoshocks und vereinzelt Stereodämpfern verwendet.
    Er besteht aus:
    1. Stahlfeder
    2. Dämpferkörper
    3. Kolbenstange
    4. Dämpfereinsatz mit den Ventilen
    5. ggf. externes Gasreservoir

    Im Körper sind Öl und das Ausgleichsgasvolumen durch einen undurchlässigen Kolben getrennt. Das Ausgleichsvolumen steht unter hohem Druck (ca 20-30 Bar) und ist zur Vermeidung von Korrosion meist durch ein inertes Gas (Stickstoff) gefüllt
    Dieses Prinzip hat folgende Vorteile:

    Nachteil: der Dämpfer kann wegen des hohen Gasdrucks nur durch einen Spezialbetrieb geöffnet und überholt werden.

  7. Luftdruckfederdämpfer
  8. Vertreter: Fournales
    Er besteht aus:
    1. Dämpferkörper
    2. Kolbenstange
    3. Dämpfereinsatz mit den Ventilen

    Hier wird die Stahlfeder komplett weggelassen und die Federkraft alleinig durch einen enorm hohen Luftdruck (15-80 bar) hergestellt.
    Die Vorteile:

    Nachteil: die Federkonstante kann nicht isoliert - wie im Falle von Stahlfedern durch Austausch - geändert werden.

Reparaturanleitungen für Konis und Marzocchis

So, genug der Theorie, hier gehts nun endlich zu den Reparaturanleitungen:

Koni

Marzocchi


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