Das Problem beim Enstellen des Leerlaufgemischs der Suzuki GSXF 750 (und nicht nur dieser) ist, daß man mit einem normalen Schraubenzieher nicht an die Einstellschrauben des Vergasers herankommt. Man benötigt einen speziellen Winkel-Schrauber, den es z.B. bei Suzuki für einen dreistelligen Betrag zu kaufen gibt. Möchte man diesen Betrag nicht auf den Tisch legen, aber trotzdem die Einstellungen selbst vornehmen, so bleibt meist nur der Eigenbau, da die Winkelschraubenzieher aus dem Baumarkt für die meisten Motorradmodellen viel zu klobig sind.
Aufbau:
von rechts nach links:
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werfen wir einen Blick auf den Vergaser (hier ausgebaut, der motorseitige Anschluß
ist rechts im Bild): In den roten Kreismarkierungen sind die Löcher zu sehen, in denen die Leerlaufgemischschrauben stecken. In diese Löcher ist der Schraubenzieher jeweils einzuführen (s. auch Bild unten), wobei das richtige Positionieren auf den (nicht einsehbaren) Schlitz der Gemischrauben recht knifflig ist (am besten dreht man den Schrauber hin und her, bis man fühlt, daß er "gegriffen" hat und eine Reaktion des Motors erfolgt) |
Die Einstellung wird bei laufendem, betriebswarmen Motor durchgeführt. Dabei
darf der Motor nicht zu heiß werden, da sonst das Gemisch verfälscht
(abgemagert) wird, d.h. überschreitet die Einstelldauer fünf Minuten,
den Motor wieder
abkühlen lassen. Beschrieben wird die Einstellung für ein Leerlaufgemischsystem, bei dem durch Herausdrehen der Gemischschraube eine Anfettung erfolgt. Die Gemischschraube wird ganz hineingedreht (hierbei wird der Motor ins Stottern kommen und die Drehzahl abfallen) und dann in Schritten von 1/2 Umdrehung heraus gedreht, bis der Motor wieder sauber läuft und in der Drehzahl maximal bleibt. Danach dreht man die Schraube langsam mit Gefühl wieder hinein bis zu dem Punkt, an dem der Motor gerade so anfängt, unruhiger zu laufen resp. die Drehzahl zurück geht. Eventuel muß man diesen Punkt länger suchen. Ist dieser Punkt eingestellt, ist die Schraube 1/4 bis 1/2 Umdrehungen herauszudrehen und das Leerlaufgemisch so leicht anzufetten. Ob 1/4 oder 1/2 Umdrehungen hängt vom Vergaser und Motor ab, ein leicht mageres Gemisch kann zu leichten Lastwechselreaktionen führen, ein leicht fettes Gemisch zu einer indifferenteren Gasannahme und ist zudem unvorteilhaft für den Motor. Die Prozedur ist für jede Gemischschraube durchzuführen und danach nochmals für alle Schrauben zu wiederholen. |