Zum Abschuß der Saison 1999 hat sich http://pezibaer.nwy.at/ ,
wie
bereits letztes Jahr, entschlossen ein 3 taegiges Renntraining in
Mugello zu veranstalten. Partner war http://www.prospeed.de/
Es waren also auch jede Menge
Bayern dabei, die so manchen heissen Reifen fuhren. Obwohl ich
anfangs eher unentschlossen war mitzufahren, bin ich nun froh
gerade noch einen Platz ergattert zu haben.
Am Donnerstag den 21.ten wurde meine R1 ( die MRA-Racingscheibe,
die 19er Brembo-Radialpumpe und die RaiRoTec-Fussrastenanlage
waren gerade noch rechtzeitig eingetroffen) in Herbert`s Transit
verladen.
Weiters hatten wir noch 2 aeltere 1000er Yamaha ( reine
"Ring-Geraete" ) mit an Bord. Eine davon gehörte Otto -
http://www.seilschaft.com/schalko/ - und die zweite Peter.
Otto wollte am Sonntag nachkommen, da er bei KTM in Ried/Innkreis
zur Vorstellung der 2000er Modelle eingeladen war. Peter war mit
Freundin bereits seit 2 Tagen in der Toskana um die schoene
Gegend auf seinem Reisemotorrad zu erkundigen.
Dank Otto`s chaotischer Planung ( wie nicht anders zu erwarten
war :-) ) endete die Verladerei erst um ca. 23.00h. Es mußte noch
die Meisterschafts R6 von Schoppik Otto nach Gross Gerungs zu
Edgar ( Mitveranstalter) gebracht werden, damit der sie
mitnimmt. Wir hatten absolut keinen Platz mehr.
Vor dem Schlafengehen noch schnell den Wetterdienst bemueht -
http://wetter.yahoo.de/ - und ob der guten Aussichten für Florenz
gefreut. Es sollte nur am Samstag, dem Anreisetag, regnen und
ansonsten um die 25 Grad C bei Sonnenschein zu erwarten sein.
Am Samstag brachen wir nun um ca. 08.30 in Schrems auf. Per Fax
hatten wir von Edgar zwar Treffpunkt 07.00h Ansfelden mitgeteilt
bekommen, aber was soll`s, Herbert war voriges Jahr schon dabei
und wir wuerden schon hinfinden.
Ab der Tauernautobahn begann es zu regnen, und die Fahrt wurde
für Herbert, aufgrund der steinharten Konsistenz seiner
montierten Barum-Reifen, alles andere als ein Vergnuegen. Als
Ausgleich zur Haerte waren die Reifen aber schon ziemlich
abgefahren :-) ( Herbert konnte ueber diesen Witz auch nicht
lachen).Ich hingegen war froh - der Wetterbericht stimmte - den
der Regen
sollte bis zur Rennstrecke andauern. Abgesehen von einer
Tank-/Pinkel - und Kaffeepause kurz vor der
Grenze wurde bis Bologna durchgefahren.
Nun zeigte die ebenfalls gefaxte Fahrtbeschreibung einen Mangel,
den von Bologna bis " zu einem Supermarkt in Scaperia linkerhand
" waren ca. 27 Autobahngabelungen, Abfahrten, Kreuzungen, etc.
nicht angefuehrt. Egal, so Florenz angeschrieben war - dorthin
und ansonsten auf die Nase vertrauen ( und auf Sigi ).
Kurz ausserhalb Bologna`s mussten wir Diesel nachfassen und zu
unserer Freude stand ein Transporter mit VB Kennzeichen vor uns.
Durch die Heckfenster war eine Suzuki im Renntrim und eine
Lederkombi erkennbar. Ich schnell raus und Sigi - wie er sich
vorstellte - bestaetigte unsere Reise auf dem rechten Pfad.
Die nun folgende Autobahn fuehrte durchs Gebirge und war sehr
kurvig. Sigi duerfte bessere Reifen gehabt haben, den Herbert
gelang es nur durch letzten Einsatz hinter dem Lenkrad, halbwegs
zu folgen. Mein fortgesetztes Gemurmel - "Der Herr ist mein
Hirte, es wird mir an nichts mangeln" - lockerte meinen Chauffeur
auf diesem Teil der Reise auf. Klar, im Gegensatz zur mir hat er
auch keine Hoehenangst.
Um ca. 18.00h sahen wir, den bereits obig angefuehrten
Supermarkt in Scaperia, und waren 5 Minuten später an der
Rennstrecke. Die Boxen sind sehr gross und mit jeweils einer
Dusche und einem WC ausgestattet. Im Gegensatz zu z.b. Bruenn
sind die Abgrenzungen zwischen den Boxen gemauert. Beim WC
handelte es sich um die tuerkische Ausfuehrung, auch egal -
wenigstens ist das Konditionstraining gleich inklusive.
Schnell alles ausgepackt, kurzer Smalltalk mit den zum Teil schon
laenger nicht mehr gesehenen Mitbewohnern ( Hallo Max ! Woos? 15
Monate Fuehrerscheinbefreit ? Des is hoart, eh wuscht - do
brauchst eh kan Deckl, höhö!!!!)
Anschliessend wieder rein nach Scaperia zum Essen. Das Restaurant
( Namen leider vergessen) ist ohne Einschraenkungen
weiterzuempfehlen. Nudelgerichte, Meeresfruechte, Fisch, Steak,
etc. keine Ausreisser ( auf Wunsch wird Fahrtbeschreibung
gemailt).
Einziges Manko, ueberall Fotos von Schuhmacher, wie er in eben
diesem Lokal isst, den Kellner A umarmt, den Koch umarmt, den
Besitzer umarmt, alle umarmt, etc.. Was soll`s, die Rennstrecke
gehoert eben Ferrari
Nach dem Gelage zurueck zur Box und ab in`s Bett. Die Nacht wird
zum Erlebniss, Herbert ist verkuehlt und schnarcht mit 110 dB,
ein zweiter Mitbewohner ( ist nicht genau zu identifizieren )
steht ihm nicht viel nach.
Sonntag, erster richtiger Tag auf der Strecke. Leichter
Nieselregen der immer wieder aussetzt. Zum Teil trocknet die
Piste fast vollständig auf.
Fuer jene wie mich, die das erstemal vor Ort sind, nicht zu
schlecht. Schliesslich kann man den Kurs in Ruhe kennenlernen.
Breite Piste und gute Schotterzonen ähnlich Bruenn, aber weit
schneller. Kein Vergleich mit diesem Sch*** Pannoniaring.
Start-Ziel Gerade ca. 1,1 km lang, als besondere Mutprobe am
Ende ein leichter Huegel und leichter Linksknick, die folgende
Rechts mit ca. 60 km/h ist erst ab ca. 250 m vorher sichtbar.
Wenn man sich vorstellt, daß meine R1 dort im 6. Gang in den
Begrenzer fuhr (dies mit der Standartuebersetzung), kann man sich
vielleicht die Ueberwindung vergegenwaertigen, die es kostet, am
Gas zu bleiben.
Echt geil auch eine wahnsinnig schnelle Doppelrechts bergauf mit
mind. 180, die bekannte Casanova-Kurve, eine bergab links die
leicht nach aussen haengt und voll durchbeschleunigt wird und die
Links zur Start-Ziel Geraden, die ein leichtes Steilkurvenprofiel
aufweist ( wie auch die Rechts am Ende der Start-Ziel).
Der erste Tag vergeht so wie im Fluge, Runden drehen, in der Box
fachsimpeln und Kaffee in der Ringbar trinken.
Als gute Nachbarn nehmen wir in unserer Box auch einen Bayern mit
seiner 916er Duc und einer nagelneuen R6 auf. Bei ihm handelt es
sich um einen totalen Ringneuling der noch nichtmal ein
Reifenbild lesen und deuten kann. Vielleicht ist dies bei ihm
auch nicht notwendig - denn sein Reifenbild spricht fuer eine
saubere und schnelle Linie.