On 23 Sep 1999 16:36:32 GMT, Andreas 'Pick' Beigel
wrote:
>Dirk Dreßler wrote:
>>>W"urd mich aber interessieren, wie der Rest der d.r.m.-Gemeinde
>>>dar"uber denkt: Wer von Euch will schneller als 250 gasen?
Ich. Oder zuindest moechte ich es koennen und duerfen, wenn die
Strecke frei genug ist. Und nein, ich habe (noch) keine Maschine die,
das erreicht (220 sind Ende bei meiner BMW), es gibt leider keine
solche Maschine, die meinen Kriterien genuegen wuerde (< 225 kg, und
ABS), also hab ich eine, die das erste Kriterium nicht erfuellt (239),
aber dafuer sehr handlich ist, und die 250 km/h auch nciht erreicht.
Aber wenn ich ein solches Motorrad haette, moechte ich es auch
ausfahren koennen.
>> Wo ist effektiv der Unterschied zwischen 250km/h und >250km/h?
>
>ebent.
Im Zweifelsfall nirgendwo. Aber das spielt keine Rolle. Denn der
Speedcutter bringt ueberhaupt nichts, ausser ein warmes Gefuehl im
bauch bei denen, die eine unbestimmte Angst aus Unkenntnis des Themas
enwickelt haben. So nach dem Motto 'Was ich nicht verstehe, kann auch
niemand anders verstehen und gehoert deshalb verboten'
IMAO verhindert ein Speedcutter nichtmal Rennen, da entweder die
Dinger auch schnell ausgebaut sind (bei den BMW-Dosen, wo der
Speedcutter AFAIR erstmals in Grosserie verbaut wurde, haben
Zulieferer wohl irre Gewinne mit den passenden 'Ersatzteilen' gemacht)
oder aber ein Rennen 248 gegen 251 km/h gefahren wird. Sollte ich je
die Lust zu einem Rennen haben und eine Hatschibuttugly tritt gegen
mich an, dann lass ichs sein, sobald ich merke, dass der gegenerische
Pilot seine Kiste beherrscht, ichhab ja dann von vornherein verloren,
also so what? Das Rennen ist dann nach 15 Sekunden vorbei.
Ich denke eher, dass festgelegte 250 eher eine Gefahr deswegen sind,
weil
a) suggeriert wird, dass die erreichten 250 eben legal, also
ungefaehrlich seien. Genauso wie viele Fahrer halt Strich 80
(+ortsueblicher Zuschlag) fahren, wenn ein ebensolches Schild am
Strassenrand steht, egal ob da nun Splitt, Nebel oder Glatteis
ist. Schliesslich sind ja 80 erlaubt, ergo ungefaehrlich.
b) die Idioten, die fuer dieseArt Rennen empfaenglichsind, dann eben
eine Art Hasenfuss-Rennen machen; nachdem beide gleichschnell sind,
nimmt man Strecken, wo 250 zuviel sind, und dann kommts nur noch
drauf an, wer spaeter den Hahn zumacht.
>> Ein Speedcutter oder eine Leistungsbeschränkung ist reine
>> Augenwischerei, weiter nichts, weil es kaum Einfluß auf das Fahrzeug hat
>> und auf den Fahrer schon gar nicht.
>
>f"ur mich besteht ein ganz gro"ser Unterschied zwischen Speedcutter
>und Leistungsbeschr"ankung. (Siehe mein posting, auch an der Haya*
>reizt die meisten ja mehr die Beschleunigung/der Durchzug als der
>Topspeed.) Ob ein Speedcutter was f"ur die Unfallstatistik bringen
>w"urde, kann ich ned sagen. Lat"urnich fahren die meisten sich
>bei v < vmax tot.
Das ist das richtige Argument, und bei den Unfallgeschwindigkeiten
muesste man den Speedcutterbei Tempo 50 einbauen, damit der effektiv
was bringt. Und das ist natuerlich illusorisch. Ach ja, Diskussionen
um die Zahl '50' sind fruchtlos, weil jede andere Zahl genausogut oder
besser genausoschlecht ist, es ist nur eine 'Hausnummer'.
>Nochmal: ich will starke Maschinen nicht per se in frage stellen,
>nur wissen, wer "uberhaupt Geschwindigkeiten "uber 250 braucht.
Wie schon gesagt, falscher Ansatz. Es gibt definitiv Situationen, wo
man [also trainierter Fahrer, nach laengerer Gewoehnungsdauer an diese
Leistung bzw. v_max] 300 fahren kann, ohne andere zu gefaehrden, also
warum soll ich es nicht duerfen? Besides, ich denke doch, dass in den
Faellen, wo 300 zuviel sind, in der ueberwiegenden Mehrzahl auch 250
zuviel sind. Und, wie oben schon erwaeht wurde, effektiv duerfte kein
Unterschied zwischen 250 und > 250 sein, also warum eine Speedcutter,
der eine von zwei gleichgefaehrlichen zustaenden eliminiert und durch
einen anderen gleichgefaehrlichen Zustand (250 km/h flat) ersetzt?
Pure Augenwischerei.
Viel relevanter waere eine passende Schulung der Fahrer, wie man an
solche Geschweindigkeiten herangeht, wo da die Gefahren liegen etc.
Erreichen koennte man sowas recht einfach ueber einen
Versicherungsabschlag fuer diejenigen, die ein solches Motorrad haben
und so einen Kurs mitgemacht haben. Der Effekt ist im besten Fall ein
geschulter Fahrer, der wirklichen Respekt vor seinen 300 km/h hat.
Und nochmal: Die Unfalle liegen alle nicht am Motorrad, es ist immer
der Fahrer. Schliesslich hat auch eine Hayabutschi einen Gasgriff, den
man auch im teiloffenen Zustand halten kann. Ich wuesste nicht, dass
irgendwo (ausser bei einem 50er Automatik-Roller, da soielts keine
Rolle) ein binaerer Gasgriff dran ist. Verboten gehoeren also nciht
die Motorraeder, sonderen die Fahrer. Und nur deswegen, weil man sich
an die nicht herantraut oder keinen Weg weiss, wei man die Fahrer
aendern kann, deswegen die Motorraeder zu verbieten, ist Schwachsinn.
Derselben perfiden Logik muesste man Kuechenmesser verbieten, weil man
damit sich und andere verletzen oder toeten kann.
Ciao Christoph
--
_/ _/_/_/ Christoph Niessl (rrr#24, wd#24, kk#3)
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_/ _/_/ unterwegs auf: BMW R1100RS (ABK 4.2)
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