From: Christoph Jäger, hunter.cjaNOSPAM@cityweb.de
Subject: die grossen Abenteuer des kleinen Ralf W. (sehr lang)
Date: Sun, 25 Jul 1999 16:27:18 GMT
Organization:

Hallo Kinder,

es war einmal ein kleiner Kobold namens Ralf Waldmann, der lebte im
Motorradland. Das Motorradland war wie das Paradies: Es gab keine
Geschwindigkeitsbegerenzungen, keine geraden Strassen, keine Dosen
oder LKW, die im Weg rumstehen oder die Ideallinie mit Öl versauten.
Ausserdem verhinderte der ganze Teer das Wachsen des meistgehassten
Unkrautes namens "Schnittlauch". 
Ralf wuchs in dem kleinen Dorf namens GP250ccm auf. Dort lebte auch
sein grösster Feind namens Max, dem einige nachsagten, er sei
verrückt. Besagter Max brannte Waldi her, wo und wie es nur ging.
Ralf, der immer sehr laut sprach, damit ihn auch alle höhren konnten,
wusste sich nur mit hilflosen Ansagen zu helfen, die Max jedesmal
durch eine neue Herbrennung zu nichte machte.
Eines Tages wurde es Max zu viel und er zog in ein grösseres Dorf
namens GP500ccm. "Mist" dachte sich der kleine Waldi -"jetzt ist Max
bei den richtigen Männern[tm?], was soll ich nur machen ?" -"Hier
bleiben kann ich nicht, denn dann werden alle denken ich sei kein so
harter Kerl wie Max". Also sah sich Ralf nach alternativen um.
"Vieleicht ziehe ich nach SBK ?". Dort waren aber schon alle Wohnungen
belegt. Aber da gab es noch dieses virtuelle Dorf, gleich in der Nähe
von Bielefeld, dass alle nur _drm_ nannten.
"Wenn ich da hinziehe, wird Max für die anderen Kobolde nur noch wie
ein kleiner Schul-kobold aussehen."
Ralf überlegte sich gut, ob er es wirlklich wagen sollte nach drm zu
gehen, denn dort herrschte ein sehr rüder Umgangston. Fremde ,die den
HTML-Dialekt sprachen wurden schnell verjagt. Er überlegte sich, wie
er die Leute auf seine Seite bringen konnte. -"Vieleicht beweise ich
die Existenz von Kardan-Wheelies" - dachte sich der kleine Kobold,
musste sich aber eingestehen, dass diese Aufgabe zu schwer für ihn
ist. Ein weiteres Problem war dieser ominöse Verein, der sich nur RRR
nannte und dessen Mitglieder sich Nummern gaben, Fahrradfahrer und
Tourenfahrer zum Frühstück frassen und (gerüchteweise) kleinen Kindern
die Lollys klauten. Glücklicherweise waren die RRR'ler die meiste Zeit
damit beschäftigt, komische Partys, die sie als MFs bezeichneten, zu
feiern. Ausserdem gab es da schon einen anderen Waldi in drm, der sich
bereits in der RRR-Hirarchie hochgearbeitet hatte und der es bestimmt
gar nicht lustig findet, wenn der (nach eigener Aussage) beste Waldi
der Welt in sein Dorf kam.
Das letzte Problem war Waldis Sprache. Er konnte sich den in drm
gesprochenen Dialekt einfach nicht aneignen. Die drm'ler benutzten
Worte wie 'Zdjlakk', 'MOF', 'Tourenschwuchtel', 'elwu' oder 'Pubert',
mit denen klein Waldi absolut nichts anzufangen wusste.
"Also lieber doch nicht nach drm", war seine Entscheidung.

So geschah es, dass der kleine Kobold auch nach GP500ccm gehen musste.
Dort wollte ihn aber keiner haben. "Ich haber euch doch erzählt, dass
ich schnell sein kann"- meinte Waldi. -"Und wieso machst Du es dann
nicht ?" konnterten die GP500ccm Bewohner.
Zum Glück gab es da noch diesen gemeinnützigen Verein, den KRV, der
Waldi grosszügig bei sich aufnahm. Der Leiter der Anstallt, ein
gewisser Kenny, lies sogar seine Beziehungen spielen und besorgte Ralf
eine neue Maschine. Natürlich konnte Ralf auf dieser Sozialausführung
nicht mit den anderen mithalten und musste zusehen, wie sein altes
Feindbild Max ganz vorne mitfuhr.
Nach einem Jahr wollte der kleine Kobold dann auch nicht mehr
hinterherfahren und beschloss nun doch wieder in sein altes Dorf
zurückzukehren. Sein alter Vermieter, der inzwischen einen Vertrag mit
einer grossen Italienischen Firma gemacht hatte nahm ihn, trotz des
Streites in dem sie sich getrennt hatten, wieder auf.
Aber es hatte sich einiges geändert in GP250ccm. Viele Fahrer waren in
Waldis Abwesenheit zu ernsthaften Konkurennten erwachsen, was Ralf
natürlich nicht daran hinderte erstmal klar Schiff zu machen. "In
diesem Jahr werde ich Weltmeister!", lies er verlauten.
Es lief zuerst auch ganz gut aber dann stürtzte der kleine Kobold und
brach sich den Arm. "Kein Problem für mich", meinte er, "in 3 Wochen
bin ich wieder fit und dann versäge ich sie alle". Aber es kam anders.
Irgentwie hatte er sich (wie schon öfters zuvor), bei dem Sturz böse
den Schädel angehauen, wodurch nun auch seine linke Hand nicht mehr so
ganz wollte wie er. Er konnte durchaus mit den neuen Konkurennten
mithalten, aber seine Hand versaute ihm jeden Start. Er viel weiter
und weiter zurück bis er zuletzt zugeben musste, dass er keine Chance
mehr auf die WM hat.
Aber Waldi gab nicht auf. "Irgentwie muss ich auf mich aufmerksam
machen". Im Motorradland gab es natürlich auch das Fernsehen und so
kam Waldi auf die Idee mal ein paar Sender anzurufen.
Die Leute bei Pro7 hatten auch tatsächlich ein Ohr für ihn. "Ja, in
unsere Sedung : Die Reporter haben wir noch was für dich".
Das Ralf dabei den Ruf der anderen Kobolde schädigen könnte, störte
ihn nicht. Also haute er ordentlich auf die Kacke, um es allen zu
zeigen:"Früher bin ich auch immer schnell gefahren, aber heute nicht
mehr, dass ist einfach zu gefährlich".......aber...was war das ? Wieso
lachten die anderen Kobolde plötzlich alle über ihn ? Hatte er etwas
falsches gesagt ? "Ups" dann viel es ihm ein. "nein, nein, heute bin
ich natürlich auch noch schnell".
Armer kleiner Kobold ! Er lebte weiter in dem Irrglauben der
schnellste Kobold der Welt zu sein.

Und wenn er nicht gestorben ist, dann versucht er noch heute auch
endlich mal ne WM zu gewinnen. ;-)


Christoph

FZ 750 1FN 36Mm
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