Hallo Zielgruppe
Bin wieder zurueck und bevor ich mich daran mache um die ca. 3200
ungelesenen News aufzuarbeiten, hier mal mein kleiner Reisebericht von
unserem diesjaehrigem Stammtischurlaub.
Kurze Version:
7 Tage Mopedfahren, ohne Dosenbahn. Route ungefaehr: Pfalz, Elsass,
Schweiz, Italien, Oesterreich, Schwarzwald und bisschen Odenwald. KM
2550, Trockene Strassen 50%, Nasse Strassen 50%, glatte Strassen (Eis
und Schnee) zum Glueck 0%. Nur 2 Mopeds. An der Pantah ausser
Kettenspray und einmal Batteriewasser nachfuellen, keine weiteren
Dienste. Schee war es dann doch.
Lange Version:
Wie jedes Jahr, gibt es einen grossen Stammtischurlaub, meistens dann
doch nur zwischen 7 und 10 Tagen. Meistens fahren wir dann Richtung
Sueden. Normalerweise verbinden wir dies mit dem Laverdatreffen
(September) im Valle San Liberale, am Fusse vom Monte Grappa gelegen.
Aber dieses Jahr wollten wir schon frueher los. Und wie in den letzten
Jahren bestand der Mopedfahrende Teil des Stammtischs wieder nur aus
Ralf (Guzzi 1000S) und meiner Wenigkeit. Nun gut, ist nicht weiter
tragisch. In dieser kleinen Gruppe laesst es sich recht angenehm reisen,
denn wir fahren ungefaehr gleich schnell und da gibt es keine langen
Wartereien. Und bei zwei Personen ist die Entscheidungsfindung auch
nicht so problematisch. Sonntag, den 06.06. morgens sollte es losgehen.
Warum erst Sonntag, wo wir hier doch schon Donnerstag davor einen
Feiertag hatten und ich am Freitag sowieso frei hatte, naja die Antwort
ist in Anneau zu suchen. Steht ja in meinem anderen Posting.
Also erstmal durch die Pfalz ueber das Johanneskreuz nach Frankreich.
Dort den Elsass von Nord nach Sued durchquert. In Gerardmer wollten wir
zelten, kurz vorm Col de la Schlucht hatten wir dann das erste Mal fuer
diese Fahrt die Regenklamotten angezogen und bis zum Campingplatz nicht
mehr ausgezogen.
Zweiter Tag, das Wetter war an sich nicht schlecht, also weiter Richtung
Schweiz. Dort warteten einige Paesse auf uns. Zuerst zum eingewoehnen
den Glaubenbuelenpass. Ist relativ klein und unscheinbar, aber nicht
reizlos. Dann weiter Richtung Susten/Grimsel. Mist, beide gesperrt.
Fuhren trotzdem noch weiter und mussten dann feststellen, dass sie
wirklich zu sind. Und zwar die beiden obersten Schilder waren rot, die
drei darunter aber schon gruen. An einer Tanke erfuhren wir, dass es da
oben eine Menge Schnee hat und deshalb die Paesse noch zu sind. Da wir
unsere Route spontan raussuchen, habe ich im Vorfeld keine Recherche
angestellt, welche Paesse offen sind. Selbst Schuld. Also wie sollte es
weiter gehen. Naechste Moeglichkeit Richtung Sueden gesucht, huch,
Gotthard oder San Bernard (Habe keine Karte dabei, also bitte nicht so
ernst nehmen), aber Tunnel faellt flach. Aber um dort hin zu kommen,
mussten wir ein ganzes Stueck zurueck und um den Vierwaldstaedter See
(Wir haben keine Vignette). Ueber den See ging zum Glueck eine Faehre
und im naechsten Ort zelteten wir. Nachts fing es dann an, heftig zu
schiffen.
Dritter Tag: Es regnete eigentlich den ganzen Tag. Der relativ breite
Bach, welcher neben dem Campingplatz in den See floss, ist in der Nacht
um 40cm angestiegen. Und die Platzbetreiber meinten noch, zum Glueck hat
es in den Bergen geschneit und es waere ja somit nicht alles direkt als
Wasser runtergekommen. Ok, es hilft alles nichts, Zelte im Nassen
abgebaut, iiii, und dann weiter Richtung Sueden. Zum Glueck war der
Spluegenpass offen, es lag zwar rechts und links noch der diverse
Schneerest, aber ansonsten ging die Strecke. Wir konnten da oben eine
Menge Murmeltiere beobachten, sind wohl irgendwie aus ihren Hoehlen
verdraengt worden. Jetzt versteh ich, was man unter Wasserverdraengung
versteht.:-) In Italien bergab, war die Strasse sogar meistens trocken.
Am Comer See dann wieder auf einen Campingplatz. Bei strahlend blauem
Himmel und schaetzungsweise Windstaerke 6 das Zelt aufgebaut. Der
Pantahbatterie mal ein bisschen Wasser spendiert. Ich weiss ja, dass die
Batterie (billigste Japan NoName-Qualitaet) nach 4-5 Jahren schon recht
tot ist. Aber bis jetzt, springt die Pantah eigentlich fast zuverlaessig
mit dieser Bakterie an. Also warum sollte ich sie tauschen. Wegen dem
erhoehten Wasserverbrauch, wenn´s sonst nichts ist, ich kann damit
leben.
Vierter Tag: Am Morgen war es dann wieder bewoelkt, aber zumindest
trocken. Ungefaehre Route bis zum Gardasee: Passo San Marco, Groce
Domini, Lago di Iseo. War alles trocken und gut befahrbar, obwohl der
Groce Domini gesperrt war. Wir fragten uns anschliessend warum. Die
einzige Erklaerung, waeren eigentlich nur die diversen Felsabgaenge,
welche wir gesehen hatten und welche die Strasse manchmal ziemlich
schmal machten. Am Gardasee angekommen, ging es wieder, richtig auf
einen Campingplatz.
Fuenfter Tag: Beim Zeltabbau fing es wieder an zu regnen, Mist. Aber es
war anscheinend nur eine Drohung. Unser heutiges Ziel sollte das Valle
San Liberale sein. Headquarter von Ducati Pompone Italia. Dieses liegt
am Fusse vom Monte Grappa, der letzten grossen Erhebung, bevor das Land
flach wird. Vom Monte Grappa aus, kann man bei schoenen Wetter sogar bis
Venedig schauen. Ungefaehre Route Roveretto, Passo Summo, und dann quer
bis Breganze. Wollten dort in der Naehe noch Grappa kaufen. Waren aber
zu frueh dort, noch geschlossen. Und die Fahrt vom Valle aus dorthin
wollten wir uns eigentlich nur einmal antun, also nichts mit Grappa.
Also dann doch direkt zum Maurizio. Auf´m Weg dorthin liegt ja noch ein
gutes Eiscafe, also auch nicht schlecht. Aber auch dieses geschlossen.
Also durchgestartet. Am Motoristorante da Maurizio angekommen, erst mal
grosses Hallo und dann Zelte aufgebaut. Spaeter noch mal versucht dem
Eiscafe einen Besuch abzustatten, aber wieder nichts, immer noch zu. Zum
naechsten Eiscafe, fuhren wir, wegen des einsetzenden Regens dann auch
nicht mehr. Es regnete eigentlich die ganze Nacht. Und beim Maurizio auf
dem Zeltplatz kann es vorkommen, dass das Wasser nicht schnell genug
versickern, bzw. ablaufen kann. So sind zumindest bei diversen
Laverdatreffen einige Zeltbesatzungen davongeschwommen. Aber dieses Mal
hatte ich zumindest Glueck. Beim Kumpel sah es schon schlechter aus. War
aber noch zu verkraften, er war noch nicht allzu weit rausgespuelt
worden.
Sechster Tag: Es hatte die ganze Nacht geregnet, Und es sah auch nicht
so aus, als wollte es demnaechst aufhoeren. Zelte mal wieder im Nassen
abgebaut und nach dem Morgencappuche die Dolomitenrunde gestrichen. Also
das Val Sugana lang Richtung Norden, Reschenpass ab nach Deutschland. Um
es vorweg zu nehmen, bis D hatten wir die Regenkombis an. Obwohl ab und
zu hatten wir schon trockene Strassen, war aber leider die Ausnahme. In
Landeck trafen die Entscheidung, warum nicht ueber den Arlberg fahren.
Schlechte Entscheidung, Regen, Nebel und Schweinekaelte, so hatte ich
mir die Sommertour nicht vorgestellt. In Lindau haben wir uns dann ein
Zimmer genommen. War dann abends und die ganze Nacht trocken.
Siebter Tag: Ab durch den Schwarzwald. Erstes Ziel war Gomadingen, Moto
Spezial besuchen. War ganz OK, kamen da kurz vor Feierabend an. Achja,
war ja mittlerweile Samstag und da machen die um 12:00 Uhr zu. War schon
interessant, was die an Projekten schon alles realisiert haben, bzw.
noch dabei sind. Ueber die diversen Mopeds konnte man ja schon einiges
lesen, Bassa Lunga und Sportiva z.B. Den Sportivabericht habe ich z.B.
nicht gelesen, deswegen weiss ich nicht, ob es darin erwaehnt wurde,
aber Moto Spezial hat eine Eigenentwicklung verbaut. Komplettes
Motormanagement in einem Tachogehaeuse, also Zuendung und Steuerung der
Einspritzanlage und das alles mit geregeltem Kat und natuerlich
G-Kat-Plakette. Ist schon nicht schlecht. Waere vielleicht etwas fuer
meine Rennduc, braeuchte jetzt nur noch eine Einpritzanlage, hmmmm. Mal
sehen, merken und wenn es soweit ist, wieder daran erinnern. Im
Verkaufsraum stand noch ein anderes Projekt rum, dieses wird im Moment
nicht weiterverfolgt, aber nur wegen Zeitmangel. Dieses Projekt nennt
sich Desmodromik fuer alle 2V-Guzzis. So eine aehnliche Konstruktion
habe ich glaube ich schonmal gesehen, aber weiss nicht mehr genau wo.
Also, auf der obenliegenden Nockenwelle befindet sich eine Scheibe, in
dieser ist eine Nut in der ein Bolzen laeuft. Die Form der Nut bestimmt
die Bewegung des Ventils. Sah alles schon nicht schlecht aus. Der Motor
waere damit angeblich schon ca. 10Mm gelaufen. Aber wie schon erwaehnt,
ruht dieses Projekt gerade. Mal sehen was in Zukunft daraus wird. Nach
ac. einer Stunde verabschiedeten wir uns und fuhren weiter durch den
Schwarzwald, Richtung Norden, denn noch etwas Odenwald, bei Worms ueber
den Rhein und kaum 40 Minuten spaeter war ich wieder zu Hause.
Habe jetzt 2550 KM mehr auf der Strassenduc und das wie eingangs schon
erwaehnt ohne jegliche Maengel. Aber das Aussehen, die vielen nassen
Kilometer haben ihre Spuren deutlich hinterlassen. Muss jetzt erstmal
geputzt werden.
So im grossen und ganzen hat es doch wieder maechtig Spass gemacht,
obwohl einige Hoehenmeter dieses Mal nicht erklommen wurden.
Ciao Steppi
--
== Duc Pantah 500(650)SL, Laverda 1000Jota + GS125Lesmo, Beta ALP260 ==
Stefan Stumpf, Mainz/Germany
http://rover.mainz.netsurf.de/~ststumpf/ - Cavalli Con Cuore ...