Hallo Zielgruppe
Kurzfassung:
Gutes Wetter, gute Stimmung, Pantah hat gehalten und mit meinen Zeiten
war ich auch zufrieden.
Laengere Fassung:
Freitag morgen, 03:00 Uhr, warum geht der Radiowecker los, mitten in der
Nacht, dunkel ist es ja auch noch draussen. Achja, da war doch was.
Stimmt, ein Tag Rennstrecke in Anneau Du Rhin. Nur zwischen meinem
Heimatort und dieser Strecke liegen ja noch ca. 300 Tschauder-KM,
fruehstuecken, die restlichen Dinge in die Dose packen und dann konnte
es abgehen, Richtung Sueden.
Gegen 7:30 Uhr an der Strecke angekommen, war natuerlich noch
geschlossen. Und ausser mir erst ein weiteres Moped da. Das Wetter sah
zu dieser Zeit nicht erfolgversprechend aus, hatte sogar unterwegs mal
kurz geregnet. Na wunderbar, aber es sollte im Laufe des Tages wieder
aufklaren, also nochmal Schwein gehabt, denn auf ein Regenrennen habe
ich ueberhaupt keine Lust. Die Pantah ist ja noch so schoen sauber und
das soll sie erst auch mal bleiben.:-)
Nach der Papierabnahme, diesmal mit Gruppeneinteilung, gab es dann die
Fahrerbesprechung. Gegen 9:00 Uhr durfte dann die erste von drei Gruppen
auf die Strecke. Allerdings erst nachdem die obligatorische
Geraeuschmessung gemacht wurde. Ich hatte ja noch mein Ergebnis (118db)
von der MF im Hinterkopf, also habe ich die Contis mit den Daempfern
versehen, ich hatte keine Lust an der Rennstrecke viel zu schrauben, ich
war ja schliesslich mit einem Italomoped unterwegs und das fährt man
lieber, als dass man schraubt. Als Limit galt auf dieser Strecke 105 db,
gemessen im 45°-Winkel im Abstand von 50 cm ! bei ca. 60 % der
Hoechstleistung. Fuer die Hoechstleistung wurde der rote Bereich des
Drehzahlmessers verwendet. Dies brachte manche Teilnehmer in arge
Bedraengis, dem Streckenpersonal begreiflich zu machen, dass der rote
Bereich des Drehzahlmesser nicht unbedingt mit dem des Mopeds
uebereinstimmt. Soweit ich es beurteilen kann, hat aber jeder diese
Huerde nehmen koennen. Achja so nebenbei, ich gebe meinen 4.Platz von
der MF wieder ab. Mit den Daempfern brachte die Rennduc nur 97 db. Ganz
schoen leise.
Aber bevor ich zur Geraeuschmessung fahren konnte, musste die Pantah ja
erst mal wieder zum Leben erweckt werden. Nach Val de Vienne im letzten
Jahr, wurde sie ja nur noch mal zum OC-Event aus der Garage geholt und
damals hatte sie sich ja schon ganz schoen geziert. Auch dieses Mal
machte sie ganz schoene Zicken die Primadonna. Aber letztendlich hat sie
dann doch nachgegeben. Fest steht, ich habe die Schieberei jetzt satt,
und da die Startbox auch noch nicht gebaut ist, kommt halt wieder der
Anlasser rein.
Das Streckenprofil ist unter folgender URL zu ersehen.
http://www.oceanet.tm.fr/clf/OneEleven/circuits/AnneauduRhin2.html
Zur Anlage kann man folgendes sagen: Liegt sehr schoen im Wald,
suedoestlich von Colmar. Gehoert irgendeinem reichen Ferrarifanatiker,
ist also eine private Rennstrecke. Besitzt leider keine Boxen, aber es
gibt genug Platz um die Ein- und Ausfahrt auf die Rennstrecke.
Nach der Geraeuschmessung dann das erste Mal raus auf die Strecke. Erst
mal die Reifen und den Motor warmfahren und dabei an die Strecke
gewoehnen. Das Kurvengeschlaengel nach der Einfahrt in die Strecke ist
ja schon ganz nett, dann die schnelle links-rechts-links Kombination
auch nicht ohne, dann noch eine Rechtskurve und dann geht es auf die
endlos lange Gerade mit einer sich anschliessenden schnellen
Rechtskurve, dann noch eine schaerfere Rechtskurve und die Runde ist zu
Ende. Die Rennduc lief im grossen und ganzen zufriedenstellend. Durch
die Daempfer war sie aber zu fett abgestimmt, dies machte sich extrem
durch schlechte Gasannahme beim Hochbeschleunigen bemerkbar. Sie
brauchte immer einen Moment um den ganzen Sprit zu verdauen, den ihr die
Vergaser zumutete. War aber nicht ganz so tragisch. Konnte mit
gefuehlvollem Gasaufziehen relativ gut kompensiert werden. Muss halt
doch endlich mal anfangen und die Vergaser auf das Moped abstimmen. Fuer
die lange Gerade war die Rennduc eindeutig zu kurz uebersetzt. Hatte
schon nach 2/3 der Geraden den roten Bereich erreicht und allzu viel
wollte ich nicht darueber hinausgehen. Auf dem Radltacho standen dann so
ca. 190 KM/h drauf. Ist also schneller als die anderen Rennstrecken.
Nach ein paar Runden dann mal richtig andruecken. Aber es ist halt wie
immer, bei so einem freien Fahren. Da stehen einem, wieder einige
PS-Strotzende Mopeds im Wege rum. Kaum hat man sie in den Ecken
niedergerungen, wurde man auf der Geraden wieder ausbeschleunigt.
Naechste Kurve war man dann meistens wieder dran. Aber wenn man sie
gleich am Anfang des Kurvengeschlaengels ueberholen konnte, hatte man
eine gute Chance genug Meter zwischen sich und den vermeintlich
schnelleren zu bringen, dass sie auf der langen Geraden nicht mehr
rankommen konnten. Klappte einige Male ganz gut.
Am meisten amuesierte mich ein Banditfahrer. Als ich auf diesen auflief,
konnte ich ihn genau beobachten. Wir fuhren auf eine Rechtskurve zu, er
auf´m Moped nach rechts gerueckt, Knie raus und ab in die Kurve. Hierzu
muss ich sagen, dass ich noch den klassischem Stil verschrieben bin und
ihm beinahe hintenreingeknallt waere, weil er so grottenlangsam um die
Kurven schlich. Ich habe mir das noch eine zweite und dritte Kurve lang
angeschaut und ihn dann auf der Bremse ueberholt und geschaut, dass ich
das Weite sehe, bevor es auf die Gerade rausgeht.
Und dann gab es noch einen Schweizer CBR600-Fahrer, den konnte ich sogar
auf den Geraden ausbeschleunigen. Ich muss schon sagen, meine Pantah
geht auch gnadenlos, wenn ich allen 56 Pferden die Sporen gebe.
Gefahren bin ich an dem Tag ca. 190 KM, nicht gerade viel, aber bei 6
Turns a 20 Minuten ist das schon OK. Zu den Rundenzeiten, gut, eine 1:45
hatte ich mir vorgenommen, rausgekommen ist eine 1:35. Beim letzten
Turn, wurden von mir keine Zeiten mehr erfasst. Und vielleicht war ich
da am schnellsten, denn ich hatte fast nur freie Fahrt. Denn die
meisten, nur auf zwei Raedern angereisten, verzichteten auf diesen
letzten Turn.
Brenzliche Situationen hatte ich eigentlich nur zwei. Die erste ein
klassischer Konzentrationsfehler gleich im ersten Turn. Hatte mich in
der 2. oder 3. schnellen Runde auf das Vergaserstottern konzentriert und
dabei in der schnellen links-rechts-links nicht so sehr auf die Strecke
geachtet und da waere mir beinahe links der Asphalt ausgegangen. Konnte
gerade noch so auf dem kleinen Stueckchen zwischen Fahrbahnmarkierung
und Gruenstreifen langfahren. Dussel gehabt.
Das andere Mal, ist mir in dem Kurvengeschlaengel beim Wechsel von einer
Rechts- in eine Linkskurve durch ein leichtes Beruehren des Schalthebels
der Gang rausgesprungen. Ich sag doch, das Getriebe der Duc funktioniert
zu gut. Nach dem der Gang draussen war, bin ich erst mal ein ganz
schoenes Stueck geradeaus gefahren, konnte aber im letzten Moment wieder
einen Gang reintreten und die Kurve fortsetzen. War gut fuer den
Adrenalinspiegel.
Fazit: Hat wieder eine Menge Spass gemacht. Wird auf jeden Fall dieses
Jahr wiederholt. Ort und Zeit stehen allerdings noch nicht fest, aber
vielleicht wird es ja OC, gell Schorsch. Es sollte dann aber mindestens
eine Zweitagesveranstaltung werden. Denn nur fuer einen Tag, war es zu
viel Stress. Achja sagte ich schon, ausser Tanken und Akkuwechsel,
nichts an der Duc geschraubt, einfach nur gefahren. So ist das halt mit
den Italienern.:-)
Ciao Steppi
--
== Duc Pantah 500(650)SL, Laverda 1000Jota + GS125Lesmo, Beta ALP260 ==
Stefan Stumpf, Mainz/Germany
http://rover.mainz.netsurf.de/~ststumpf/ - Cavalli Con Cuore ...