Hi Folks,
nach dem Anlassen in Langenselbold entschied ich mich noch kurzfristig
eine "kurze" Runde auf der Baustelle am Deutschherrenufer zu drehen (mit
der kleinen Suzi natuerlich).
Tja, im ersten Erdloch bekam ich unter den Augen der dort wohnenden
Bauarbeiter ein paar kleine fuer meine Verhaeltnisse ganz brauchbare
Drifts hin, um dann doch das Loch zu wechseln (war mir einfach zu
peinlich).
Das sollte sich aber als fataler Fehler herausstellen, denn kurz darauf
hing die DR bis zum Anschlag (soll heissen Motorblock) im Lehm. ARGL!
Tja, ich sag mir erstmal "locker bleiben" und versuche verzweifelt, das
gute Stueck auszubuddeln. Erstmal hinten, weil ich nacht hinten
vermeintlich weniger tief drin stecke als nach vorne. Also buddele ich,
und buddele, und buddele, erst mit einem herumliegenden Holzstueck,
anschliessend mit blossen Haenden. Doch alles buddeln bringt irgendwie
nichts, auch die Zuhilfenahme von Teppich und umherliegenden
PVC-Belaegen bringt mich nur wenige Zentimeter weiter. Nach einer Stunde
entscheide ich mich, die Strategie zu wechseln und ein paar Holzlatten
in den Matsch vor das Vorderrad zu legen, das Hinterrad liegt
mittlerweile auf dem Teppich, den ich ueber den Matsch ausgebreitet
habe.
Also schaffe ich es irgendwie, beide Raeder auf die Holzlatten zu
bringen, baue mir noch einen kleinen Podest im Matsch, um ueberhaupt
aufs Mopped zu kommen und gebe Gas. Tja, das war wohl nix, ich bin zwar
ca. 30cm weiter, aber draussen immer noch nicht - das Vorderrad ist
neben die Holzlatten gerutscht und haengt wieder im Schlamm fest. Nach
einigen ziemlich lauten Schreien ueber die menschenleere Baustelle
buddele ich weiter im Matsch, bis ich irgendwann beschliesse (nach einem
weiteren erfolglosen Fahrversuch), nach Hilfe zu suchen. Also frage ich
die Bauarbeiter, ob sie mir denn helfen koennten.
Ratzfatz stehen vier bis fuenf finster ausschauende Gestalten in
Gummistiefeln um mich rum, begleiten mich zur DR und in Nullkommanix
steht sie wieder auf festem Boden. Hrmpf, haette ich doch etwas frueher
gefragt, aber hilf Dir selbst, dann helfen Dir die Bauarbeiter...
Einer der Arbeiter fragt ueber seinen "Dolmetscher", ob er denn mal
fahren koennte, natuerlich sage ich nicht nein. Und der gute Mann (wohl
ein Albaner) laesst einige ziemlich eindrucksvolle Fahrmanoever sehen,
in Gummistiefeln und Jogginganzug. Einmal kommt er eine Auffahrt
hochgeballert, legt sich quer und ich rechne jeden Moment mit einem
saftigen Abflug, aber mit einem beherzten Gasstoss schmeisst er das Heck
herum und hat eine 180Grad Wende am Hang fabriziert. Mann, das ist
wirklich peinlich, ich stehe da mit meinem Enduro-Outfit, und der Typ,
der wahrscheinlich noch nie ein vergleichbares Mopped unterm Hintern
hatte, faehrt um Welten besser (oder hatte nur Glueck, aber das ist im
Endeffekt egal).
Anschliessend wird mein Mopped sogar noch mit einem Schlauch
einigermassen wieder vom dicken Lehm befreit, ich kann nur dastehen und
zugucken - bestimmte Aspekte der Balkan-Kultur finde ich einfach spitze
:-).
Nun meine Frage: WIe geht man eine Ausbuddelung eines Moppeds aus einem
Lehmloch am sinnvollsten an? Das Problem beim nach hinten buddeln war,
dass die "Steigung" hinter dem Hinterrad sich immer wieder zu einer
unueberwindlichen Stufe entwickelte, nach vorne war der Boden noch etwas
feuchter.
Schafft man es ggfs. irgendwie, aus so einer Situation alleine
rauszukommen?
Steffen, total feddich voms Buddeln
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