Corinna, ich und Fam. Tschauder waren seit Donnerstag abend im sonnig
warmen Rijeka, bei einem Jura Racing Event im Automotodrom Grobnik
(ehem. GP Strecke von Jugoslawien).

Der Ring:
Ein etwas alter Ring - mit ziemlich desolaten Sanitäranlagen - aber
sehr, sehr schöner Streckenführung: stark überhöhte Kurven, enorm
griffiger Belag dadurch sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten (teilweise
über 170km/h). An manchen Stellen sind sehr fahrwerksselektive
Bodenwellen, die Streckenführung geht gegen den Uhrzeigersinn (IMHO
einzigartig für eine permanente Rennstrecke in Europa).

Die Kawa:
Corinna fuhr erstmals auf der neuen ZX6-R, gottseidank keine beim Kauf
verstecken Mängel :-) Einziger "Defekt": heute Sonntag, löste sich die
Tachowelle oben am Tacho, konnte aber wieder angeschraubt werden.
Weiterer - und einziger echter - Schraubereinsatz unsererseits: Wir
mußten den vorderen Kotflügel etwas anpassen, um einen 70er Querschnitt
Reifen zu montieren. Reifenverschleiß in Rijeka durch den Grip ziemlich
hoch.

Sonstiges Technisches:
Ich fuhr am dritten Tag hinten den hochgelobten Dunlop GP207 (meine
ersten Erfahrungen mit diesem Gummi). Leider war er in 170 Breite nicht
mehr verfügbar und ich mußte die 180er Variante auf die 5,5" Felge
montieren.
Grip ist toll, Reifenbild zeichnet auch schön, aber der Reifen verlangt
nach permanentem Druck. Wenn man nicht ständig auf Zug fährt und hart
abwinkelt ist das Linienverhalten nicht ganz transparent.
Außerdem wackelt die Suzl beim Hinausbeschleunigen auf schnellen Stücken
die ganze Zeit leicht. Angeblich "normal" beim GP207, es stört auch
nicht sehr, war nur ungewohnt.
Nachdem alle so auf diesen Reifen schwören, werde ich als nächstes eine
170er Variante probieren und auch den GP207 vorne dazupassend aufziehen.

Das Fahren:
Am Freitag war Zeittraining für die Rennen am Samstag. Rainer fuhr in
der Klasse 1 (Zweitakter bis 250, Viertakt bis 400cc) auf den 8.
Startplatz von 11 und fuhr 1:53, ich fuhr 1:50 und kam in der Klasse 2
(Supersport 600cc) auf den 21. Startplatz von 30.
Bis Samstag morgen konnten wir unsere Zeiten folgendermaßen steigern:
Rainer 1:51, ich 1:48, und Corinna 1:56.
Kirsten's Zeit weiß ich nicht, aber sie war mit der Aprilia sehr flott
unterwegs, nachdem sie lange und oft daran schraubte, vor allem weil der
liebe Ehegatte den Kerzenstecker nicht g'scheit aufgesteckt hatte ;-). 
Die Spitze fährt übrigens 1:38, diverse anwesende Lizenzfahrer (Pro
SBK,...) auch noch etwas schneller. 
Leider hat es den lieben Rainer (wie schon per SMS berichtet) am Samstag
vor Mittag an einer der schnellsten Linksecken hingesemmelt, er hatte
Kontakt mit einem langsamen 600er Fahrer und rutschte ziemlich weit.
Leider ging dabei das bisher noch heile linke Schlüsselbein zu Bruch.
Der arme hatte furchtbare Schmerzen und wohl einige grausliche
Erlebnisse im Hospital von Rijeka *schüttel*.
Die Gericke Maßkombi sieht auch saftig zerfetzt aus, er hatte aber keine
Abschürfungen, was für optimale Schutz der Kombi spricht, denn der Belag
ist rauh und das Sturztempo war wohl jenseits der 160. Die Aprilia
rutschte ca. 100m weit, ist aber eigentlich nur zerkratzt und braucht
neuen Kupplungs- und Schalthebel.
Es gab zwar relativ wenige Stürze an dem Wochenende, die waren aber alle
eher heftig, liegt wohl am Grip und am Kurvenspeed.
Ich fuhr am Samstag Nachmittag dann das 600er Rennen mit und hatte
eigentlich nur einen weiteren Fahrer bei mir in der Nähe, den ich dann
nach 4 oder 5 Runden eingangs "Kreisel" ausbremsen konnte. Ich wurde
leider nur 26., ein Blick auf Qualifying- und Rennlisten ergab, daß
einige der Fahrer aus dem Qualifying nicht starteten und dafür hinten
einige schnelle Leute starteten, die kein Qualifying fuhren und das Feld
dann aufrollten.

Den einzig echten Defekt hatten wir bei der Heimfahrt: Das
Auspuffendrohr vom Transit ist abgefallen :-)

F'up: de.rec.motorrad

Hoss

-- 
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