nardet schrieb am 07.07.98 um 15:08:
Hallo Natalie,
> Tja, dachte ich auch, aber ich habe im Honda Werkstatthandbuch
> unter "Ventilspiel einstellen" nachgeschaut und da steht was von
> Kipphebel :-\
>
> Was ist denn der Unterschied zwischen Kipphebel und Tassenstoessel
> ?
Kipphebel: Der Nocken drueckt, direkt oder ueber Stoesselstangen, einen
Hebel nach oben, dessen anderes Ende dann das jeweilige Ventil nach unten
drueckt. Der Kipphebel ist meist auf einer Welle (strenggenommen einer
Achse) gelagert. (Ausnahme z.B.: Opel Kadett D, wo die Kipphebel einzeln
auf Kugelkoepfen sitzen.) Motoren mit Kipphebeln haben meist eine
gemeinsame Nockenwelle fuer Einlass- und Auslassventile; die Kipphebel
gehen dann zu beiden Seiten.
Schlepphebel: Wie Kipphebel, aber liegt der Drehpunkt nicht zwischen
Nocken und Ventil, sondern an einem Ende. Die Nockenwelle drueckt den
Schlepphebel nach unten, der seinerseits mit dem Ende auf das Ventil
drueckt.
Tassenstoessel: Der Nocken drueckt direkt von oben auf den Ventilteller.
Damit dieser besser gefuehrt ist, ist er becherfoermig. In einer
Aussparung auf der Oberseite dieser "Tasse" liegt das Einstellplaettchen,
der "Shim". Motoren mit Tassenstoesseln haben je eine Nockenwelle fuer
Einlass- und Auslassventile.
Ventiltriebe mit Tassenstoessel sind steifer, und damit drehzahlfester.
Das Einstellen ist durch die vielen verschiedenen Shims aber aufwendiger.
Der hydraulische Ventilspielausgleich (Hydrostoessel) funktioniert bisher
nur mit Kipp- oder Schlepphebeln.
Oft kann man bereits von aussen sehen, wie der Ventiltrieb aussieht. Hat
der Zylinderkopf einen H-foermigen Ventildeckel, hat er zwei Nockenwellen
und Tassenstoessel. Ein voluminoeser rechteckiger Ventildeckel deutet eher
auf Kipp- oder Schlepphebel hin. Ausserdem sitzen oft halbkreisfoermige
Gummistopfen im Kopf, die die Aussparungen, die fuer die Herstellung der
Nockenwellenlager wichtig sind, verschliessen.
Gruesse
Henning
MZ ETZ 250
Honda CB 550 F2
BWaM#2