Hallo Leute,
nachfolgend eine deutschsprachige Info der FEMA zum Thema Bitumen- und
Bitumenersatzstoffe.
GLATTEIS IM SOMMER?
Sie ist da, die neue Zweiradsaison, und was heuer angenehm auffallt,
ist die allerorts emsige Beseitigung des winterbedingten Streusplitts.
Damit sind wir zumindest eine der zahlreichen Motorradfallen los. Mit
den gesauberten Strasen kommen aber auch die Winterschaden zutage. Und
gleich wieder mussen die Strasenerhalter ausrucken, um die
Schlaglocher im Asphalt, die langen, breiten Risse, Frostschaden
eben, auszubessern.
Kaum sind wir also den Wintersplitt los, da patzen sie uns einen
skandalos gefahrlichen, schwarzen Gatsch vor die Rader. Das Zeug ist
so rutschig, das selbst routinierte Motorradfahrer Probleme kriegen,
ihre Fuhre auf einem ordentlichen Strich zu halten. Insbesondere bei
Nasse oder Hitze bieten diese schwarzen Flecken auf der Strase
hochstens einen Grip, der auf Glatteis auch nicht viel schlechter ist.
Klar kommt es auf solchen Flachen haufig zu Sturzen.
Das verbreitetste Material zum Verfullen dieser in der kalten
Jahreszeit entstandenen Wunden ist nach wie vor Bitumen. In den
Richtlinien und Vorschriften fur den Strasenbau (RVS) wird Bitumen
nur fur die Sanierung von begrenzten Schaden empfohlen, etwa fur
Nahtbruche, Risse und Belagfugen mit wenigen Zentimetern Breite.
Trotzdem werden auch Reparaturen von Schlaglochern und groseren
Flachen damit ausgefuhrt. Diese Ausbesserungenmussen oft einige
Saisonen bis zur endgultigen Fahrbahnsanierung zu uberdauern. Tun sie
aber meist nicht. Bei Erwarmung wird es so weich, das man es muhelos
wie Tesakrepp von der Strase abziehen kann. Das Verfullen kann also
nur als eine vorubergehende Konservierung des Schadens angesehen
werden, nicht als Reparatur. Nur Abfrasen und neue Decke auftragen
hilft, zahlt sich aber wieder nur fur grosere Flachen aus.
Haltbarkeit hin oder her, das groste Problem fur den Zweiradfahrer ist
bei etwas hoheren Temperaturen, insbesondere aber bei Nasse der
niedrige Haft- und Reibbeiwert der schwarzen Schmiere - nur 1/3
gegenuber dem umgebenden Asphalt. Ersterer kann die maximal mogliche
Schraglage von sportlichen 45 auf 15 reduzieren, Zweiter verlangert
den Bremsweg um das Zwei- bis Dreifache.
Um den Grip auf den glatten Streifen halbwegs zu erhohen, wird haufig
mit Split abgestreut, den man einfach liegen last. Wie nach der
Winterpause kreuzt also schon wieder der Streusplitt unseren Pfad.
Lang halt das sowieso nicht. Der abgestreute Splitt wird von schweren
Fahrzeugen in die weiche Bitumenmasse geprest und verschwindet unter
der Oberflache, und bald ist der Belag so glatt wie zuvor. Damit haben
wir jetzt ein neues Problem, denn im entsprechenden Volumsausmas, wie
der Split hineingewalzt wird, quillt nun die Masse aus der Fuge. Die
Folgen sind Fahrbahnstufen, die sich beim Uberfahren - je nach
Fahrzeugtyp, Reifenwahl und -zustand - hochst irritierend auf das
Fahrverhalten auswirken. Oft verlaufen die Streifen auch noch in
beliebigen Schlangenlinien und sonstigen phantasievollen Motiven.
Rutschiger und griffiger Untergrund wechseln einander standig ab,
jedesmal kommen uns Fahrbahnstufen in unvorhersehbarem Winkel unter
die Radern. Ist es dann auch noch nas und finster, erkennt man nicht
einmal richtig, warum die Fuhre lenkerschlagend und schwanzelnd
Eiertanze vollfuhrt. Weh dem, der hier auch noch umlegen oder bremsen
mus. Kann man uns das nicht ersparen?
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Zitate aus den VDI-Berichten zur 5. Fachtagung Motorrad vom Marz 93,
Institut fur Zweiradsicherheit, Essen
Das sagt das IfZ:
Durch Reibwertmessungen verschiedener Bitumenoberflachen konnte die
auserordentlich geringe Griffigkeit der eingesetzten Materialien
nachgewiesen werden.
Es konnte gezeigt werden, das von diesen sogenannten Bitumenstreifen
sowohl bei Kurvenfahrt durch erheblichen erheblichen Spurversatz als
auch bei Bremsmanovern durch deutlich langere Bremswege ein
erhebliches Unfallrisiko auch fur geubte Fahrer und andere
Verkehrsteilnehmer ausgeht.
Messungen der Haft- und Gleitbeiwerte zwischen Kraftradreifen und den
eingesetzten Ausbesserungswerkstoffen haben Kraftschlusverhaltnisse
nachgewiesen, die mit vereisten Fahrbahnoberflachen verglichen werden
konnen.
Bei hoheren Temperaturen treten ahnliche Erscheinungen auf wie bei
nasser Fahrbahn.
Schon bei 23 C kann das Material muhelos verformt werden.
Je nach Bereifung kann der Schraglagenwinkel von 45 auf 15
reduziert werden.
Unter dem Aspekt des Kraftubertragungsverhaltens besteht
offensichtlich erheblicher Forschungsbedarf zur Entwicklung neuer
Materialien fur Fahrbahnausbesserungen.
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Man kann. Schon Ende 1994 hat sich die Chefin der MAG-Landesstelle
Oberosterreich, Romana Schorgendorfer um Losungsmoglichkeiten
umgesehen. Bei der Firma STO aus Pasching, einem Hersteller diverser
Baumaterialien, fand sie ein offenes Ohr. Gemeinsam wurde mit
Materialien experimentiert, die das herkommliche Bitumen ersetzen
konnten. Noch im selben Jahr wurde mit Genehmigung der
oberosterreichischen Landesregierung eine Teststrecke angelegt, bei
der sowohl je 160 Meter des herkommlichen Materials als auch 160
Meter einer alternativen Verfullmasse - nennen wir sie STOflexAPS -
aufgetragen wurde. Dies ist ein Zweikomponentenmix mit bereits
beigemengtem Quarzsand zur Reibwerterhohung. Uber die Zusammensetzung
hullt sich der Hersteller STO aus Patentgrunden noch in Schweigen. Um
es vorwegzunehmen: STOflexAPS ist dem Bitumen auf allen Linien
uberlegen.
Unabhangig von Romis Aktivitaten erkennt auch der tiroler
SPO-Nationalrat Max Guggenberger Handlungsbedarf. Er richtet eine
Parlamentarische Anfrage an das Wirtschaftsministerium und wendet sich
zugleich an die Redaktion der sonntaglichen Fernsehsendung Hohes Haus.
Die MAG Austria kann auf Anfrage der Fernsehleute den 125er-Champ
Gustl Auinger als Darsteller gewinnen. Im 10minutigen Filmbeitrag ist
eindrucksvoll zu sehen, wie Gustl Nationale seine Fire Blade auf
Bitumenstreifen unter wildem Pendelschwingen und Lenkerschlagen den
Set entlangprugelt.
Die Prufstelle der oberosterreichischen Landesregierung hatte
inzwischen Bohrkerne der Teststrecken entnommen, um im Querschnitt die
Eindringtiefe und die Bindungsfahigkeit des neuen Materials
festzustellen. Die hervorragenden Ergebnisse wurden in einem ersten
Prufbericht dokumentiert.
Die Landesregierung selbst verliert aber nun etwas an Bis in der
Angelegenheit: Also mobilisiert Romi die Massen und kann im Juni 96
dem LH-Stellvertreter Hochmair 10.000 Unterschriften von
Motorradfahrern aus ganz Osterreich vorlegen, die zu einem Umstieg
auf Alternativmaterialien auffordern. Jetzt ruhrt sich wieder was.
Die Landesregierung richtet ein Ansuchen um Forderung eines
Forschungsauftrages an das Wirtschaftsministerium, dem im Februar
dieses Jahres entsprochen wird. Nach jahrelangem Einsatz gegen das
gefahrliche Bitumen scheint die MAG Austria also wieder einen
Sicherheitsbeitrag von nicht zu unterschatzender Bedeutung gelandet zu
haben.
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(Kasten:)Die sichere Alternative
STOflexAPS weist unter allen Witterungsbedingungen Reibwerte auf, die
mindestens so hoch sind wie der umgebende Asphalt.
Das Aufbringungsverfahren garantiert, das die Verfullung keine
Fahrbahnstufen aufweist. Damit ist es unerheblich, ob die Verfullung
schlangenformig, netzformig oder grosflachig sind.
Das Material verbindet sich hervorragend mit den Nahtflanken, fullt
die Fugen vollstandig aus und bleibt elastisch.
Es ist frei von Schadstoffen und Losemitteln und damit sehr
umweltfreundlich. Die Reinigung der Geratschaften erfolgt mit Wasser.
Kurzere Fugen konnen mit Handwerkzeug saniert werden.
Material-, Zeit-, Personal- und Gerateaufwand zur Aufbringung liegen
deutlich unter dem herkommlichen Bitumenverfahren.
Abgesehen von der Aufbringung einer neuen Fahrbahndecke ist STOflexAPS
zur Zeit die einzige Alternative zur verkehrssicheren
Fahrbahnsanierung.
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Eine Kurzvorstellung des Produkts im Kreis der Aktiven der FEMA
(Federation of European Motorcyclists Associations- hat weltweites
Interesse hervorgerufen. Motorradfahrer aus Australien, und den USA ,
aus Europa sowieso - wollen mehr daruber wissen. Auch bei der
FEMA-EuroDemo Ende August in Bonn wird dieses Thema einen Aufhanger
darstellen. Wie schon mit den Leitplankenummantelungen eine
Vorstellung des Produkts bei der Brusseler EU-Komission fur
Landverkehr. Das Bitumenproblem bleibt also nicht auf Schillingland
beschrankt, aber nur hier findet sich die Losung. Noch heuer wird die
FEMA eine grosangelegte Informationskampangne starten, die sich
deutlich uber Europa hinaus erstrecken wird. Es deutet also einiges
darauf hin, das eine osterreichische Erfindung ihren Siegeszug um den
Globus antreten wird.
Im eigenen Land mussen wir uns noch etwas gedulden. Da das
Wirtschaftsministerium nun auch noch Prufungen der Haltbarkeit in die
Tests aufnehmen will, werden diese bis 2001 ausgedehnt.
Heuer werden weitere 1.500 Laufmeter Teststrecke angelegt, neue
Bohrkerne werden gezogen. Jene Testabschnitte, auf denen das neue
Material seit nunmehr 4 Jahren seine Haltbarkeit bereits unter Beweis
gestellt hat, werden fur eine endgultige Entscheidung aus uns nicht
naher bekannten Grunden nicht anerkannt.
Bis dorthin wollen wir hoffen, das harmlose Ausrutscher nicht dort
enden, wo sie gar nicht mehr so harmlos sind: in Rechtskurven im
Gegenverkehr, in Linkskurven in den Leitplanken. Aber das ist eine
andere Geschichte ....
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