Hallo drm!
jetzt komme ich doch tatsächlich erst nach fast 3 Wochen dazu, von
meinem Urlaub zu berichten.
Das Arbeitsleben hat mich schon wieder so im Griff :-((
Ende März hatte ich die Idee, meinen Resturlaub auf Kreta zu
verbringen (Mopped fahn...).
Nach einer Anfrage hier bezüglich des Wetters auf Kreta im April
(schönen Dank an Achim Lerch und Thorsten Kistler!) bin ich dann auch
kurzfristig die 3. Aprilwoche dorthin gedüst (mit Düsenjet :-))
Nachdem mein Vater bei unserem gemeinsamen Mallorca-R*ller-Urlaub 1997
Geschmack am Zweirad bekommen hatte, sind wir auch diesmal zusammen
gefahren.
Das Wetter auf Kreta hat uns dann schon ganz nett empfangen: Sonne,
aber nicht zu warm. Anfang April war es dort wohl 30 Grad warm
gewesen, jetzt aber nur noch ca. 20, also angenehm und kein Schock.
Auch im weiteren Verlauf bleib es schön: immer trocken und etwa 18-22
Grad, z.T. sehr windig.
Nur am Abreisetag hat es sich zugezogen und auch geregnet.
(Also: Wetter im April o.k.)
Gewohnt haben wir in einem Hotel in Elounda (3 Tage vor Reisebeginn
ist die Auswahl erstaunlich klein gewesen), wo wir uns sofort nach dem
1. Frühstück unsere fahrbaren Untersätze besorgt haben.
Mein Vater hat sich wie erwartet doch wieder nur auf einen Roller
getraut (na ja, er ist 64 und letztes Jahr zum ersten Mal nach 45
Jahren wieder Mopped gefahren (s.o.).):
eine Original 125er Vespa mit 400 km auf der Uhr.
Ich habe mir lieber aufgrund der Straßen und Berge(!) eine Enduro
gemietet: Kawasaki KLR 250 (28000km), technisch o.k.
Die ersten 2 Tage haben wir es sehr gemütlich angehen lassen.
Ich habe langsam fahren und mein Vater gleichzeitig "schnell" fahren
geübt :-)
Und wirklich: Kreta ist landschaftlich absolut toll! Hinter jeder
Kurve, hinter jedem Berg sieht es anders aus.
Gegend ohne Ende und jetzt noch schön grün und teilw. blühend!
Und abseits der einzigen Hauptstraße, die diesen Namen auch verdient,
ist so gut wie nix los.
Wenn man sich allerdings die Mopped-/Dosen-Verleihe alle 50m in jedem
größeren Ort anschaut, wo jeder mindestens 20 Fahrzeuge im Angebot
hat, möchte ich lieber gar nicht wissen, was dort in der Haupsaison
los ist ...
Aufgrund unserer "gewissen Immobilität" haben wir nur fast den
gesamten Ostteil von Kreta (von Heraklion bis nach Sitia) von Norden
bis Süden erkundet.
Von den alten Steinen haben wir uns nur Knossos angeschaut.
War zwar faszinierend, wurde aber irgendwie von den alten Dörfern in
den Bergen übertroffen, in denen tatsächlich noch Menschen wohnen...
Die Kreter sind übrigens sehr (gast-)freundlich und hilfsbereit, wie
wir es schon vorher gehört hatten.
Insbesondere für die Kinder in den abgelegenen Dörfern scheinen
Touristen und insbesondere Moppedfahrer noch etwas besonderes zu sein:
Es wird sehr viel gewunken.
So schön diese Dörfer auch sind, einige sind sie mit dem Roller doch
etwas schwierig zu erreichen. Die Straßen sind teilweise nur Wege und
führen teilweise sogar direkt durch die Olivenfelder...
Meine Enduro war also eindeutig das passendere Fahrzeug: Es hat
tierisch Spaß gemacht (Irgendwie bin ich im Kopf aber auch immer schon
ein bisschen Enduro-Fan gewesen).
Die Straßen auf Kreta sind sowieso sehr interessant: Abgesehen von den
Hauptverbindungsstraßen stimmte unsere (General-)Karte aufällig oft
nicht mit der Realität überein: eingezeichnete Wege sind in Natura
breite Asphaltstraßen, dafür existieren andere Straßen überhaupt nicht
mehr (oder zumindest nicht dort, wo sie eingezeichnet sind).
Aber egal: wir sind beide gute Pfadfinder, und auf einer Insel kann
man ja nicht verloren gehen...
Am letzten Tag habe ich mich dann alleine auf die Piste begeben und
die Welt (also Berge) der Lassithi-Hochebene und anschließend einige
Wege zur Südküste und nach Pirgos erforscht.
Sagte ich es schon?: Es hat tierisch Spaß gemacht!
Leider waren die sechs Tage etwas kurz. Wir haben zwar immerhin 1200km
verbraten (der Verleiher wird sich freuen), aber Kreta ist so groß,
daß man mindestes nocheinmal dorthin kann.
Bis auf einen Teil der Südküste (um Ierapetra), wo fast nur öde und
gammelige Gewächshäuser stehen, und Heraklion wegen des
Zivilisationsschocks hat uns eigentlich alles sehr gut gefallen.
Also kurz gesagt: Kreta ist wirklich empfehlenswert.
Wieder zuhause hat es mich dann ganz schön überrascht, wie behäbig
meine SR doch im Vergleich zu der kleinen KLR ist. Aber was soll's.
So, nun habe ich Euch genug vollgelabert, aber irgendwie wollte ich
hier auch einmal etwas schreiben :-)
Christian - der leider erst wieder im August Urlaub
und noch kein Ziel dafür hat