From: |
Heiko Siedt, siedt@ika.rwth-aachen.de
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Subject: |
Nordschleifentraining gestern - Eindrücke
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Date: |
Tue, 05 May 1998 12:14:58 -0700
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Organization: |
Aachen University of Technology / Rechnerbetrieb Informatik
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Hai folks,
gestern fand das eintägige Nordschleifentraining statt, zu dem sich auch
einige drm-ler angesagt hatten.
Treffpunkt war um 9h am alten Fahrerlager; irgendwie bin ich aber erst
um 8h in AC weggekommen und so war ich dann auch `ne 4tel-Stunde zu spät
(aber mit Tankstop ;-)). Tim Green, Hardy Schrader und Frank Luthe waren
schon da und kurz nach mir kamen Hannes Deeken, Matthias Waack und
Toscha angerauscht.
Nach einer längeren Aufwärmpause (war ganz schön frisch) ging es dann
zur "technischen Abnahme"; so heißt das wohl bei Ex-Rennfahrern, wenn
der Luftdruck überprüft wird.
Dann 2 min Fahrt zu `ner ruhigen Stelle, paar warme Worte eines
ADAC-Instruktors zum Thema Bremsen, jeder "durfte" dann 2mal aus 50km/h
vorführen, was er konnte und wieder zurück zum Fahrerlager.
Dann wurden die Gruppen eingeteilt und zum Erstaunen (oder besser
Erschrecken) des Veranstalters waren recht viele Nordschleifen-Neulinge
dabei. Die Gruppengröße pendelte sich trotzdem so bei 6-7 Motorrädern
ein.
Nun gut, endlich auf die Piste. War die erste Runde noch sehr
gemächlich, zeigte sich bald, daß Hannes mit der 34PS-Bandit die
Arschkarte gezogen hatte: er konnte in den Kurvengeschlängeln immer sehr
schön den Anschluß halten, aber sobald es bergauf ging, fehlte ihm
einfach Leistung. Toscha und Matthias waren auch nicht sooo glücklich,
bei ihnen fuhr ein 34PS-Zephyr-Treiber mit, der schlicht und einfach
überfordert war.
Nach 5 Runden war das Tempo erheblich gegenüber der "Einführungsrunde"
gestiegen und die Sache fing an, richtig Spaß zu machen :-) -> Zeit für
die Mittagspause :-(
Egal, Kaffee schlürfen, Asi-Schale einwerfen und ein bißchen quatschen:
leider hatte sich Frank Luthe im Schlamm gewälzt, seine Kombi sah ein
bißchen Fangopackung-mäßig aus. Der Goof ging es aber bis auf den
fehlenden Blinker vorne links auch gut. Außerdem war mittlerweile
Rennarzt Dr. Rainer "Christoph Scholl" Tschauder an der Piste, der Frank
mit Kommentaren wie "die nächsten drei Tage wird dir alles weh tun - da
mußte halt durch" wieder aufgebaut hat ;-) Rainer`s FZR hat übrigens
volle 2h beim Renntraning auf dem GP-Kurs funktioniert, bevor sie sich
mit rauchender Kupplung verabschiedete. Mit Kris und dem kleinen Hendrik
war jetzt auch die komplette Familie Schrader anwesend, die sich vorher
Rainer`s Fahrerei angetan hatten.
Matthias und Toscha waren im Gegensatz zum Anfang jetzt auch recht
zufrieden (O-Ton Matthias nach der ersten schnelleren Runde: "Wozu noch
Sex??"). Toscha`s Kommentare zielten anfänglich eher so in die Richtung
"Scheiss langsame Gruppe - wir müssen dauernd auf den Instruktor
warten".
OK, Mittagspause vorbei und auf in die nächsten (= letzten) 5 Runden.
Tempo war jetzt doch schon recht flott würde ich sagen, zumindestens
setzte die Triumph Tiger in unserer Gruppe schon recht häufig mit dem
Seitenständer auf. In den Bergauf-Passagen hatte ich jetzt auch
teilweise Probleme, den Führenden zu folgen; einem NTV-Treiber erging es
ähnlich.
Ein echtes Problem für mich war, daß ich mir den Streckenverlauf an
einigen Stellen überhaupt nicht einprägen konnte, da ist es wirklich
Gold wert, wenn jemand vorneweg fährt, der einem den Weg zeigt. Als
richtige Knackpunkte stellen sich für mich das Karussell, die Anfahrt
zur Ex-Mühle (Doppellinks über die Bundesstraße bei Breidscheid und dann
dieser ätzende scharfe Rechtsknick den Berg hoch) und der Adenauer Forst
dar (an mehr Namen kann ich mich nicht erinnern ;-) )
Gegen 17h war die ganze Geschichte schließlich beendet. Bossi war
mittlerweile ebenfalls im alten Fahrerlager aufgetaucht und man quatscht
noch ein bißchen.
Was mich am Meisten gestört hat, waren einige ziemlich rücksichtslose
Dosentreiber: ein Roock-Porsche, ein heftig getunter 3er BMW und ein
silberner Ferrari 456 mit "auto-sport" Redakteur Horst von
Saurma-Jeltsch am Steuer hatten keine Hemmungen, unsere Gruppe in
Anbremszonen vor Kurven zu sprengen. Bei den Bikern gab es ein paar
Wilde, aber im Großen und Ganzen haben die sich eigentlich recht
ordentlich verhalten.
Die Gruppeneinteilung war am Anfang eine etwas planlose Angelegenheit,
was bei einigen für Unmut gesorgt hat. Desweiteren ist (zumindestens in
unserer Gruppe) der Instruktor nicht auf die speziellen Probleme der
Einzelnen eingegangen, wobei natürlich fairerweise gesagt werden muß,
daß das in der Kürze der Zeit wohl auch unmöglich ist. Ein paar
grundsätzliche Dinge zur Nordschleife hätte er aber trotzdem mal
loslassen können (Kurven sehr weit außen anfahren zum Beispiel).
Bossi hat schließlich das obligatorische drm-Gruppenfoto geschossen und
mit ihm bin ich dann auf die Heimreise gegangen. Erst auf der Rückfahrt
habe ich dann gemerkt, daß die Fahrerei recht anstrengend und ich doch
ziemlich müde war, was Bossi mit einem trockenem "man sieht`s an deiner
Linienwahl" bestätigte. Egal, zu Hause `nen Happen zu Essen eingeworfen
und in`s Bett gefallen. Auf jeden Fall bin ich jetzt heiß auf das
3-Tages-Training Mitte des Monats :-)
Mein Dank geht an Tim, der die Geschichte in`s Rollen gebracht hat und
uns somit zu einem spaßigen Tag verhalf.
Ciao
Heiko
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Heiko Siedt siedt@ika.rwth-aachen.de
GPZ 500 S `89 -> GPZ 500 S `94
"Fahre nie mit einer gruenen GPZ in den gruenen Wald..."