From: Mathias Waack, mathias@mufasa.informatik.uni-mannheim.de
Subject: Der Ring (bisschen laenglich)
Date: Tue, 05 May 1998 10:58:22 +0200
Organization: University of Mannheim

Hallo,

also ich war da, und es war geil!
Aber der Reihe nach: am Sonntag nach dem 250er Lauf zogen einige 
Wolken auf und ich beschloss, den 500er Lauf in der Wiederholung 
zu geniessen und mich auf den Weg nach Bonn zu machen. Marsi 
hatte in ihrer unendlichen Guete uns eine Uebernachtungsmoeglich-
keit angeboten. Trotz dicker Wolken machte ich noch einige 
Abstecher durchs Wispertal und durch die Eiffel und kam gegen 
19 Uhr gut in Bonn an. Toschas schwuchtelig bunte Blade war 
auch schon (mit Fahrer). Nachdem wir Marsis [Bekannten|
Freund|Mitbewohner] die letzten Biere ausgetrunken hatten, 
fuhren Toscha und ich Nachschub holen. Es ist ja bekannt, 
dass man auf der Blade hinten Scheisse sitzt, und es wird 
auch nicht dadurch besser, dass man noch einen Kasten Bier 
halten muss. Auf dem Weg zur Tanke beschloss Toscha noch 
schnell eine Dose von der Strasse zu schieben und liess 
sich nur durch mein Bitten davon abbringen. Leider vergass 
er dann aber beim Ueberholen, das die Blade rechts genau 
um eine Bierkastenlaenge breiter war als normal. Zum Glueck 
handelte es sich um Leergut und einen normalen PKW, so dass 
ich den Kasten muehelos ueber die Dose reissen konnte. Der 
Fahrer hat sich vielleicht etwas gewundert, als da ein
Bierkasten vor seiner Windschutzscheibe runter kam, aber 
who cares. Auf dem Rueckweg fuhr Toscha dann etwas 
ruhiger (die Flaschen waren jetzt schliesslich voll). 
Den Abend liessen wir dann mit der Wiederholung der 
GP-Rennen ausklingen (irgendwann in der Zeit schlug auch 
Glen noch auf).
Am nexten Morgen gings dann puenktlich wie geplant um 
8.15 Uhr Richtung Nordschleife. Leider hatte Toscha 
einige Orientierungsprobleme, die uns zwar zahlreiche 
nette Kurven einbrachten, aber auch eine Verspaetung. 
Offensichtlich hatten die Veranstalter aber eh nicht 
mit allzuviel Puenktlichkeit gerechnet, 9.00 Uhr war 
angesetzt, aber erst nach 10.00 Uhr gings langsam los. 
Der Vormittag war einem "Sicherheitstraining" gewidmet, 
diente aber eher dem langsamen Aufwachen. Nach 3 Stunden 
gepflegter Langeweile und 2 Bremsuebungen (*gaehn*), welche 
uebrigens auch Glen problems meisterte (SCNR), gings 
dann scheinbar los. 
Aber oh weh, die erste Runde war der Hammer: vmax auf 
den Geraden 80, in den Kurven 60. Vom Karussel waere ich 
beinahe runter gefallen. Schuld war ein Zephir-Treiber mit 
einer ausgepraegten Kurvenphobie. Ich war nach der ersten 
Runde richtig sauer. Die zweite Runde war die Wiederholung 
der ersten. Danach beschlossen Toscha und ich, falls sich 
nix aendern wuerde, lieber auf der Landstrasse zu fahren. 
Aber der Instruktor beruhigte uns und es ging in die dritte 
Runde. Hier merkte ich dann, wozu zu langsames Tempo 
fuehrt: Statt auf die Strecke zu achten, genoss ich die 
Aussicht: oh, welch nettes Tal, ah eine huebsche Burg, 
oops eine Leidplanke, was macht die denn hier? 
Nach dieser Runde war ich richtig wuetig, allein mein 
natuerlicher Geiz trieb mich schon zu Weissglut. Nach 
einem kurzen verbalem Gemetzel wecheselten Toscha und 
ich dann die Gruppe. Diese war gerade am losfahren, als 
wir ankamen und wir fuhren einfach mit. D.h. wir versuchten 
es, ich hielt meine gute alte XJ zwar schoen an der 
Grenze zum roten Bereich, aber trotzdem waren die Jungs 
schon vor der ersten Kurve nicht mehr zu sehen. Ja schade, 
da hatten wir wohl die Rennfahrergruppe erwischt. Aber 
oh Glueck, diese Gruppe hatte noch einen zweiten 
Instruktor, der uns dann fuehrte. Und das was dann 
passierte, kann man nicht in Worte fassen. Selbst ein 
"endgeil" wuerde das nur sehr unzureichung beschreiben. 
Ich sach nur, Achterbahn ist was fuer Schwuchteln! 
Zu Anfang hatte ich noch etwas Angst, vor allem da 
die vorigen Runden doch extrem langsam waren und der 
Uebergang ziemlich abrupt war. Aber gleich danach fuhren 
wir noch eine schnelle Runde, und die war dann nur noch 
geil. Ausser Toscha und mir fuhr nur noch ein Typ mit 
ner FJ1200 mit, aber ich kam trotzdem ganz gut mit. 
Die Runde lag auch unter 10min, fuer ne XJ IMHO ne ganz 
anstaendige Zeit. Und es war einfach nur geil!!! Ihr wollte 
wissen wie geil? "Nimm Deinen besten Orgasmus, multiplizier 
ihn mit tausend, und Du bist noch nichtmal dicht dran!"
In der Runde gabs noch nen kurzen halt, da ein drm'ler die 
Offroad-Faehigkeiten seiner Goof testen wollte, aber es ging 
nix zu Bruch, was sich nicht wieder tapen liesse. 
Danach gabs erstmal Mittag auf hohem Niveau (Pommes 
rot/weiss mit Schnitzel und Kaffee - mein Lieblingsessen:) ), 
und wieder gings auf den Ring. Diesmal fuhren wir in einer 
"gemuetlich zuegigen" Gruppe. Zu Anfang reihte ich mich 
ganz hinten ein, da ich das mit Abstand langsamste Mopped in 
der Gruppe hatte und die Leute nicht aufhalten wollte. 
Aber irgendwie hatten die alle ganz eigene Probleme und 
nach 2 Runden fuhr ich dann wieder direkt dem Instruktor 
hinterher. Das ist schon geil, wenn man auf ne Kuppe hochfaehrt, 
nix sehen kann und einfach nur blind und voll in eine 
Kurve reinhaelt! Oder kurz Anbremsen, der Fuehrer:) auf 
seiner CBR tippte mal kurz auf den Bremshebel, mit der 
Folge das ich den meinen fast abbrechen musste um ihn nicht 
ueber den Haufen zu fahren. Dann fuhr er recht gemuetlich 
in moderater Schraeglage durch die Kurve, waehrend bei mir 
erste die Fussspitzen, dann die Rasten und zuletzt auch noch 
der Haupstaender aufsetzte. Ohne letzteren waere es einmal 
auch fast knapp geworden, aber dank ihm hebelte es muehelos 
mein Hinterrad aus, wodurch meine Kleine eine deutlich 
spitzeren Winkel durch die Kurve nehmen konnte. War zwar 
lustig, aber auf eine Wiederholung habe ich dann doch 
verzichtet. Auf jeden Fall waren die letzten Runden genau 
das, was sie laut Prospekt sein sollten: Nicht um 
Rennen und Rundenzeiten ging es, sondern um den Spass 
am Fahren auf der schoensten Rennstrecke der Welt.

So, das Fazit: also ich werde mich wohl noch oefters 
aufm Ring sehen lassen, allerdings nicht mit der XJ. 
Die kann ich auf der Landstrasse an ihre Grenzen 
bringen, und der Ring ist dafuer zu teuer. Anderseits 
war ich schon erstaunt, wie gut ich mit diversen 
Fireblades und Goofs und sonstigen Geroedel mithalten 
konnte. 
Die Schraeglagenfreiheit wurde durch ekzessives 
Abschleifen der Fussrasten weiter erhoeht, aber fuer 
richtig zuegiges Fahren (also noch nichtmal schnell) 
reicht es einfach nicht. Die Leistung war ok, ich 
musste zwar richtig pressen und viel schalten, aber 
es ging (klar, mehr ist schoener). 
Selbst mit ner 34PS Maschine kann man wohl Spass 
haben (dazu wird Glen wohl noch was sagen), 
vorausgesetzt man faehrt auch durch die Kurven 
(nein, Schieben ist nicht Fahren!). 

Ja, ich bin nicht so der begnadete Schreiber, aber 
ich hoffe ihr fuehlt was ich sagen wollte: es 
war geil, geil, geil!!!!

Gruss
	Mathias

f'up dafr