Biologie im 5. Bildungsweg
Kapitel 1
Das Saison-Ei - Geburt einer neuen Spezies Motorradfahrer
Eine erste Untersuchung von ueber 2.500 motorradfahrenden Exemplaren
dieser im Maerz 1997 erstmals unter den motorisierten Verkehrsteilne-
mern beobachteten Spezies zeigte trotz (oder gerade wegen?)der erst
kurzen Evolutionsphase eine erstaunliche Artenvielfalt.
Es bietet sich daher an, statt pauschal von Saison-Weicheiern,wie die
Spezies zunaechst bezeichnet wurde, besser nur von Saison-Eiern (im
folgenden kurz SE) zu sprechen.
Zu dieser Erkenntnis fuehrte insbesondere eine kleinere Randgruppe,die
wir als Saison-Harteier (im folgenden kurz SHE) bezeichnen werden.
Diese auch um den Jahreswechsel herum lebensfaehige Subspezies macht
zur Zeit zwar nur 0,32 % aller SE aus, ist aber auch ihrerseits bereits
in verschiedenen Unterarten beobachtet worden. Zur Kennzeichnung der
Unterarten wird an dieser Stelle eine fuer das SE allgemein gueltige
2+2 stellige Kennung eingefuehrt, die aus den lebensfaehigen Monaten des
SE gebildet wird.
SHE-Art Haeufigkeit
in Prozent
---------------------
10-03 25,00
10-04 25,00
12-05 25,00
03-01 12,50
12-02 12,50
Eine weitere kleine Randgruppe von 0,28 % ist mit einer in der Biologie
eher selten vorkommenden Faehigkeit ausgestattet. Sie koennen offenbar
zu 2 fixen Zeitpunkten innerhalb des Jahres Ihre Art blitzartig von
Saison-Hartei auf Saison-Weichei und umgekehrt wechseln und sind damit
das ganze Jahr ueber lebensfaehig. Obwohl bisher nichts ueber die
sexuellen Eigenarten der SE bekannt ist, wird in Fachkreisen allgemein
vermutet, dass diese Subspezies durch Paarung eines Saison-Harteis mit
einem Saison-Weichei entstanden ist.
Der ueberwiegende Teil von 99,68% der SE entspricht allerdings dem bei
ersten Beobachtungen bereits entstandenen Bild des Saison-Weicheis (im
folgenden kurz SWE). Trotz der staerker ausgepraegten Diversifizierung
zeigt sich bei ihrem ueberwiegenden Teil eine deutliche Beschraenkung
auf ganz bestimmte Monate der Lebensfaehigkeit:
SWE-ART Haeufigkeit
in Prozent
---------------------
04-10 41,35
03-10 30,36
05-10 9,92
04-09 5,54
03-11 3,82
03-09 2,47
04-11 2,11
05-09 1,47
05-11 0,64
06-10 0,36
06-09 0,32
02-10 0,28
02-11 0,20
Andere 1,16
Wie man in den Tabellen oben bereits erkennen kann, zeigen die SE allge-
mein in konditioneller Hinsicht unterschiedliche Qualitaeten. Es sind
Exemplare beobachtet worden, die in bis zu 11 Monaten im Jahr lebens-
faehig sind, aber auch solche die nach 2 Monaten wieder von der Bild-
flaeche verschwinden. Die meisten Exemplare scheinen jedoch einen
Konditionsvorrat fuer eine 6 bis 8-monatige Aktivitaetsphase zu haben:
Anzahl Haeufigkeit
Monate in Prozent
---------------------
2 0,24
3 0,44
4 0,59
5 1,94
6 15,74
7 44,37
8 32,32
9 4,08
10 0,24
11 0,04
Dies ist nur ein ersten Einblick in die Entwicklung der neuen Spezies.
Zu viele brennende Fragen sind noch offen, zu wenige Antworten gefunden:
- Wieviele der oben beschriebenen Unterarten werden sich der
Darwin'schen Theorie der natuerlich Selektion widersetzten koennen ?
- Wo bleiben die Saison-Eier ausserhalb Ihrer individuellen Aktivitaets-
sphase ? Fliegen Sie nach Sueden oder verbringen sie ihre nicht
lebensfaehigen Monate in den dunklen Ecken der Vorstadtkneipen ?
- Kann es neben den die Art wechselnden Exemplaren auch solche geben,
die gleichzeitig SHE und SWE sind ?
- Sind die wechselfaehigen Exemplare wirklich durch Paarung entstanden
oder handelt es sich um genmanipulierte Mutanten ?
- Wird es Exemplare geben, die gleichzeitig verschiedene Arten SWE dar-
stellen, also z.B. 04-08 und 06-10 und ist das dann als eine Art von
Schizophrenie zu werten ?
Wie auch immer, es wird weitergeforscht !
Schalten Sie daher auch naechstes Jahr wieder ein, wenn es
heisst:
Biologie im 5. Bildungsweg
Kapitel 2
Saisoneier - was ist aus ihnen geworden ?
Der kleine Tierfreund
PS: Ich habe diesen Artikel nicht ohne Grund getarnt in dieses Brett
gestellt und bitte das zu respektieren. Er ist nicht als Auffor-
derung zum Wettbewerb um die Aufdeckung meiner Identitaet gedacht.
Danke.