From: Bernd von Osten, 100141.155@compuserve.com
Subject: Re: Paris-Granada-Dakar
Date: Sun, 04 Jan 1998 21:53:26 GMT
Organization: AllCon Kommunikationstechnologie GmbH, Flensburg, Germany

Hi Mario,

>Was mich mal interesieren würde was es kostet wenn man als Privatfahrer bei
>der Rallye mitfährt ausser natürlich an Erfahrung :-) 
>Ich frage Dich weil ich den Eindruck habe das du da irgendwie recht gut
>bescheid weisst ;-)
>Die Paris-Dakar war ja wohl Ursprünglich für Abenteurer gedacht oder so
>ähnlich jedenfalls.
>
>Gruss...Mario
Also die Dakar ist für einen Amateur finanzieller Selbstmord!
Ich wühl mal eben in meinen Unterlagen .... Hahhhh, da sind sie ...
Also jeder Veranstalter hat ein Rabattsystem. Je früher man sich
anmeldet, desto billiger.
Die Dakar kostet als Startgeld FF 45.000  bis 65.000 (wenn man pennt
und sich erst zwei Monate vor dem Start einschreibt). Also DM 15.000
bis 22.000 (NUR STARTGELD).
Wenn man im Kleingedruckten liest, findet man noch folgende Falle:
Rückreise von Mann und Maschine aus Dakar ist NICHT enthalten (kommt
noch dazu und man muß es selbst organisieren).
Außerdem braucht man einen Platz auf einem Service-Truck (Ersatzteile,
Klamotten). Die Veranstalter bieten zwar einige Plätze an, an die sind
rahr.
Also ich schätze das ganze kostet minimum DM 25.000. Dazu kommt dann
natürlich noch die Maschine mit Umbauten, GPS, Lizenz ...
Und dann nur 30% Chance ins Ziel zu kommen, 70% die eigenen Knochen
oder die Maschine zu schrotten ... Naja, ziemlich schlechte
Aussichten.
Aber ein Abenteuer und Traum ist es schon.
Wenn Du anfangen willst, dann versuch' was billigeres:
Transdanubia mit Richard Schalber in Ungarn (Start in München). Ist
mit DM 2000 Startgeld auch nicht gerade billig. Außerdem ist der
Service dort nicht so doll.
-Besser ist die München-Breslau (geht nach Polen): DM 1200 Startgeld
(inkl. Vollverpflegung). SUPER GEIL! Schwierigeres Gelände als
Tunesien Rallye (Sand, Schlamm, Waldpassagen, gigantische
Panzerwellen). Du kannst Dein Zeug auf einen Veranstaltungs-LKW
schmeissen. Besser ist es aber sich mit einigen Leuten zusammen zu tun
und einen Kombi mit Anhänger mitzunehmen (für die Böcke, Ersatzteile,
Sprit, Zelte etc.).
Breitengrad Sport- und Werbe GmbH schickt Dir für DM 65,-- ein Video
des letzten Jahres (ist das Geld wert). Teilnehmerzahlen:
ca. 100 Bikes, 100 Geländewagen, 10 bis 20 Trucks; Athmosphäre fast
wie bei den großen Rallyes
Die machen auch keinen Streß mit Auspuffanlagen, Lizenzen oder sonst
was und Du brauchst keine großen Moped-Modifikationen (nur: Tank für
ca. 150km Geländerreichweite, grobstollige Reifen, Tripmaster,
Roadbookleser und Bremsbeläge ohne Ende -> im Schlamm ist jeden Tag
ein neuer Satz fällig, Sinterbelege halten auch mal 2 Tage).
Tagesetappen von 70km bis 280km.
Ach ja, es bischen fahren sollte man im Gelände schon können (Profi
muß man nicht sein, aber auch ein wenig Kondition schadet nicht).

Vielleicht sieht man sich ja auf der '98 Breslau.

Naja die Dakar war ursprünglich eine rein unter Freunden durchführte
Wettfahrt. Heute ist es eine professionel durchorganisierte
Veranstaltung.

Ciao,
  Bernd