From: Radbert Grimmig, Radbert_Grimmig@hps.sesom.de
Subject: Bremse doch nich so ganz fertig
Date: Sun, 28 Dec 1997 17:06:00 +0100
Organization:

Tja, da war dann also doch am naechsten Morgen ein feuchter Fleck auf dem  
Zewa, das ich unter die rechte Bremszange gelegt hatte. Gluecklicherweise  
waren die unter den anderen Anschluessen alle trocken. Im Nachhinein  
ueberlegte ich mir, dass es eigentlich ziemlich hirnverbrannt ist, die  
guten, fast neuen, 130 Mark teuren Bremsbelaege in eine Bremszange  
einzubauen, von der man noch nicht weiss, ob sie dicht halten wird -  
genausogut kann man einfach einen Hartholzklotz oder was weiss ich  
dazwischenklemmen. Gluecklicherweise hatten die Belaege nichts von dem  
Sabber abbekommen, vorsichtig legte ich sie zur Seite. Der Test mit dem  
Baukloetzchen ergab, dass nur aus einem Zylinder Fluessigkeit austrat, und  
zwar nicht aus dem, dessen Dichtung ich beim ersten Versuch zerstoert  
hatte, sondern aus dem anderen.

Zum Entfernen des Kolbens benutzte ich diesmal also die Handpumpe,  
waehrend ich den anderen Kolben weiterhin mit dem Klotz blockierte - dabei  
kam mir zustatten, dass ich diesmal ungefaehr wusste, wie lang der Kolben  
ueberhaupt ist. Vom Rand der vorderen Dichtung war tatsaechlich ca. 1 cm  
abgequetscht worden und lag hinten im Zylinder, die hintere war noch ok.  
Leider ging die eine Reservedichtung, die ich vorsichtshalber gekauft  
hatte, beim Einbau erneut drauf, irgendwie verkanten die Kolben in diesem  
Sattel schneller als im anderen, was ich mir nicht so ganz erklaeren kann.

Bei meiner gestrigen Einkaufstour also beim Winkler vorbei und diesmal  
gleich vier Stueck vom inzwischen penetrant feixenden Azubi  
entgegengenommen - auf zum naechsten Versuch. Wenn ich diese vier auch  
noch ohne Erfolg verbraucht habe, werde ich das Teil widerwillig zur  
Werkstatt tragen ...

Zur Frage "Sollte der Hobbypfuscher nicht besser seine Finger von der  
Bremse lassen": Ich denke, dass dieser Arbeitsgang eigentlich kein  
Hexenwerk sein duerfte, und ob man es richtig gemacht hat oder nicht,  
merkt man spaetestens bei der Druckprobe - entweder es haelt dicht oder  
eben nicht. Ein bisschen schwanger geht nicht. Und gelohnt hat es sich  
ganz bestimmt: vorher schliffen dauernd die Belaege leicht an den  
Scheiben; jetzt kann ich beim Loslassen des Bremshebels *hoeren*, wie sie  
sich von den Scheiben loesen. Ausserdem wieder was dazugelernt und mal  
gesehen, wie meine Bremse von innen aussieht. Vom Standpunkt der Kosten  
aus gesehen war es allerdings leider etwas unwirtschaftlich, bei DM 6,-  
pro Ring ...

Bess dann, Radbert
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Gegensprechanlagen etc.