Dominic Tanner wrote:
> KTM ER 600 LC 4 "Antichrist" Wartet auf Herztransplatation 31050 km
Hey, in SFB schlug das neue Herz aber schon :-)
Tscha, der einfacheren Findbarkeit haeng ich meinen Bericht hier
einfach in diesen Thread rein. Also:
Freitag morgen um 10 Abfahrt in Schneverdingen, mitm Mopped
natuerlich, den Louis-Journeybag hinten drauf, dadruf
nen neuen Hinterreifen. Tscha, 7 Stunden (!!) spaeter,
Ankunft in SFB. Unterwegs eine Radarfalle umschifft, zwei
Bahnampeln beim Schrankenraufgehen bei Rot mitgenommen,
sonst nix wichtiges. Ich war jedenfalls recht alle
und guckte mich erstmal um. Dann zum Kati-Haendler,
fuer 20DM den neuen Reifen rauf, und wieder zurueck,
Kennzeichen und Blinker runter und mitm Brett den
Scheinwerfer dichtgemacht gegen Steine vom Vordermann.
Dann mampfen und die erste Flasche Rotwein killen
(war mit 7 Leuten recht fix alle) und die
Marzipankugeln von Kay. Merke: Gebt Desert die Kugeln
stets als letztem ;-) Zur allgemeinen Belustigung
hatte ich nicht nur nen Pyjama mit, sondern auch noch
Foehn und Rasierapparat sowei Scuhcreme und all was.
Naechsten Tag wurds dann ernst. Ich leg meinen
Tuntencross-Panzer an, fahr die Kiste warm auf
der kleinen Mini-Runde, und los. Nach sage und
schreibe etwa 400m sackt die Kiste weg, allein
war sie nicht rauszukriegen. "Immer Vollgas,
dann packste auch die Loecher" erklaerte man mir.
Ah ja, gut, mach ich. Ich hab erstmal die Finger
von der roten Route gelassen und bin blau gefolgt.
War mit meiner unglaublichen Hoehenangst schon
heftig genug, an einem Abhang musste Frank meine
Kiste runterfahren. Aber das sollte sich noch bessern.
Dann weiter. Ich hatte mittlerweile bemerkt, dass
Katrin sich meist recht brauchbare Fahrlinien waehlt
und auch recht zuegig faehrt, also bin ich einfach
immer hinterdrein geballert, wenn sie da fahren kann,
kann ich das auch. So kam ich auch ganz vernuenftig mit.
Dann weiter zum beruehmten Y-Berg. Ich hab nicht gemerkt,
dass der rote Route ist, also dahct ich mir, einfach rauf,
kann nicht schwer sein. Soeren heizt los, ich denk, er wirds
eh packen, also gleich hinterher. Pustekuchen, in der
linken Gabelung legt er erstmal n kleines Kaffee-Paeuschen
ein. Shit, dann recht rum, und bloss nicht vom Gas gehen,
und zack, war ich oben. Soeren kommt auch gleich, und ballert
wieder runter. Ich guck: Da runter? Nee, nicht mit mir.
Ich bleib schoen oben. Die andern kommen auch, und weiter
gehts. An so nem laaaangen steilen Hang, wo unten ne
lange Schoterpoiste ist, nahe dem Tagebau, fahren die
Durchgeknallten immer wedder rauf und runter, mir ist das
zu hoch. Dann, Soeren kommt rauf, springt ueber die Kante,
hat etwa 4m zum Bremsen. Aber in Luft geht das nicht, und
so knallt er zum erstenmal mit seiner Kati in den
Wald rein. Is beiden nix passiert. Naja, dann Runde zuende
gefahren, nix besonderes mehr, aber lustig.
Als ich ankam, war Hilli auch schon da und wolte auf
Thomas' KLX fahren. Ich wollte auch noch mal, DC
war auch da und wollt los, er nahm auch noch Getraenke
mit, ich nicht, was sich mit DCs Kettenriss noch
raechen sollte. Ziemlich am Anfang, bei
ner eigentlich leichten Auffarht, macht sich
Manfred in ner Spurrille lang und schiebts Mopped
ausm Weg. Ich hinterher, plopp, selbes Schicksal.
Hmm. In der ersten Runde hab ichs noch gepackt.
Dann Hilli, flupp, packt er sich hin. DC nahm
unsere mahnenden Hinweise des leichten Linksknicks
sich zu Herzen und bewies, dass auch nachmittags
diese Auffahrt fahrbar ist. Irgendwann splittete
sich alles ziemlich, und dann fuhren Joachim,
Hilli und ich nur noch im Pulk. Ab zum Y-Berg.
Hilli liess die KLX von Joachim raufheizen, musste
aber dafuer zu Fuss rauf, was erheblich anstrengender
ist. Strafe muss ja sein ;-) Dann weiterbrennen,
ich hab mich kurz verfahren, zurueck, hinter den anderen
her, war aber fix dran. Schliesslich ne leichte Abfahrt,
Kurve, Spurrille mit Wasser,, ich kann mit WFO rein,
aber *das* war zu tief. Ich blieb stecken, drueck fix
den Killschalter und guck: Nee, allein pack ich das
nicht, hatte aber Glueck: 10m weiter blieb Hilli
stecken. Mit Gas und Schieben kam er weiter und raus,
meine Kiste zogen wir aus. Mann mann, am Gepaecktraeger
konnte man noch anfassen, viel weiter unten nicht mehr.
Das Fiese war das Ankicken, der Luftfilter war ja nass.
Ich kick und kick, nix. Durst, fertig war ich, und
etwas demoralisiert. Joachim war auch wieder da, kickt,
spielt mit Sprithahn und Killschalter, nix. Hilli
tritt auch noch, immerhin, fuenf Umdrehungen macht sie,
aber dann gibt Hilli Gas, und mit nassem Luftfilter
erstickt die Karre natuerlich. Dann war wieder Essig, und
er meint: "Kick Du mal, is ja schliesslich Dein Mopped!"
Ich guck, steig auf und spreche zu meiner Kiste:
"Smorebrod, wenn Du jetzt nicht anspringst, kriegste
morgen zum Fruehstueck kein Oel mehr von mir!"
Kick, springt sofort an. Psychologie pur. Weiter gings,
bei mir in arg vermindertem Tempo, weil ich alle war,
v.a. weil DC mit der Trinkflasche ja weg war. Achim saust kurz
den steilen Hangf runter, wo unten die Schotterpiste ist,
da waren auch BT und Marc L., Hilli und ich sind den
Umweg gefahren, ohne steiles Gefaelle. Auf der Schotterpiste
dann der voelige Breakdown: Ich konnt mein Mopped kaum noch
halten, und selbst Hilli zieht an mir vorbei. Zu saufen
hatten die Nasen aber nix mehr dabei. Irgendwie pack ichs bis
ins Lager, meine Klamotten triefnass vor Schweiss.
Am Abend dann gemutliches Beisammensein in der Kneipe,
naja, nem Flaeschen Rotwein konnt ich nun doch
nicht widerstehn :-) Hernach in den Bungalow, wo
ich zur allgemeinen Erheiterung meine Stiefel
einfettete. Der Brueller kam, als ich fuer den
blauen Schaft extra klare Creme rausholte
("Den kann ich doch nicht mit schwarz einschmieren!").
Aber am naechtsen Tag fragte Dominic mich, als
kein anderer zuhoerte, wie ich die denn derart
sauber bekommen haette. Haehae, nu wissens
alle, dass DC auch gern saubere Stiefel hat :-)
Im Ernst, bei 400 Tacken fuer die Botten ist es
Irrsinn, das Leder gammeln zu lassen, wenn
man nicht Kroesus ist.
So gegen 23 Uhr fuehrte Hilli uns noch vor, wie
ne VFR klingt, wenn man keinen Endschalldaempfer
draufhat, nur um mal eben Franks Supertrapp
mit 20 Scheiben statt legaler 4 zu deklassieren :-)
Und Muskelkater kuendigte sich bei ihm an.
Naechsten Tag dann mit DC gefahrn, n Stueck rote Route,
wo ich recht anstaendig raufkomme, schliesslich
filmt Manfred ja. DC fuehrt erstmal vor, wie mans nicht
machen sollte und bleibt haengen, schiebt rueckwaerts zurueck.
Da kommt ein Unbeteiligter, knallt so richtig schnell
rauf, wie um DC noch mehr zu deklassieren. Dann bei der
Abfahrt kommt er gut runter, ich denk an Manfreds Kamera,
die auch Ton auffaengt, das wirkt gegen Hoehenangst ganz gut.
Wir also weiter, ich kenn die Strecke ja, und so kann ich
auch einigermassen zuegig fahren. Vor allem im Wald,
sauschmaler Weg, Baeume links und rechts, ist mir egal,
einfach durch. Einmal mitm Lenker gegen nen Baum gehauen,
aber dank Acerbis-Protektoren nix passiert. DC ist
nicht ganz so abgebrueht. Moecht mal wissen, wie Kay hier
durchgeballert waer. Als naechstes zum Y-Berg, wo
Christian hing. Der Berg ist steil, und mit ner
festhaengenden Vorderbremse kommt man nicht hoch.
Bremse loesen ging nicht mit nem Gabelschluessel,
sauweiche Aluschrauben, aber Gegentreten half.
Tscha, dann weiter zur
Kiesgrube, wo DC dank doppelter Motorleistung
deutliche Vorteile hatte und auch umsetzen konnte,
bergauf im losen Sand wars echt deprimierend.
Hier blockte Christians Bremse nochmal, er grub sich toll
ein hinten. Ums etwas dramatischer zu machen,
schippte DC noch etwas Sand aufs Hinterrad, und
Christian stellte sich an den Lenker, verzweifeltes
Zerren simulierend, alles fuers Foto. Wenig spaeter
kam Stefan, wir sollten n Foto von Soeren machen, der
sich und seine Kati ins Unterholz befoerdert hatte
(seine Kati mag Baeume offenbar). Ich also hinter Stefan her,
nen Route-rot-Abhang mit etwas Vorsicht runter, hol
den Apparat, und dann kam DC. Und zwar in ne falsche
Spurrinne, aber er beeilte sich maechtig, wieder
auffe Fuesse zu kommen, ehe ich knipsen konnte.
DC war ebensowenig passiert wie seiner Kati,
bei Soeren hatte der Brustpanzer mit ner
schrafen Kante nen Ratscher gebracht. Kay hatte
aber sogleich Desinfektionszeug dabei. Echt
fuer harte Kerls, weils naemlich Jod war *eg*
Soerens Gabel sah etwas verzogen aus, aber er konnt
noch fahren. Wie man bei dem Abhang aber auch noch
Gas geben kann, statt runterzurollen, wird wohl
Soerens Geheimnis bleiben...
Also weiter mit Stefan und Kartin, die wir aber bald verloren.
Nach nem Stueck zuegiger Fahrt kam naemlich n Abhang, wo
wieder meine Hoehenpanik zuschlug und sich erst daempfte,
als DC mich unter Androhung von
Beweisfotos runterzwang ("Du kannst nicht mehr
zurueck!" "ich will aber nicht runter! Ahhhhh!")
Wenig spaeter kam ne Auffahrt mit Kurve und Schlamm, wo ich erstmal
zu Fuss ne Linie beguckte. Ich fand eine, lief zum Mopped zureuck
und stolper zack! Ueber n Grasbueschel. Schon lag ich
im Unterholz, DC fotografierte das, wie ich etwas
verwirrt unter ner Kiefer hervorschaue. Es folgte
heiteres Weiterbraten ueber enge Wege mit Wellen,
Kurven, Schlamm und Spass. Da DC es eher gemuetlich
angehen liess, ergaben sich fuer mich immer wieder
Regenerationspausen, wenn ich auf ihn wartete.
Schliesslich kamen wir auch an die Schotterpiste beim
Tagebau, diesmal war ich aber in Topform, weil
DC mit Trinkzeugs ja da war. Also: Gaaaaaaas!
Spitze laut Fahrradtacho: 94kmh. Trotz Schlamm- und
Scglagloechern, scheiss was, einfach durch.
Und Wummm! Gibts nen Schlag in die Gabel,
tiefes Loch, Hinterrad hebt ab, Lenker schlaegt
hin und her, jetzt hauts mich, denk ich,
aber ich kann die Karre noch fangen. DC liess
sich aber nicht herbrennen und liess nur den Abstand,
den er wegen des Staubes zum Gucken eh brauchte,
fand diese Aktion mit solchem Tempo aber schon ganz
"rrr-maessig". Weiter ueber ganz anstaendige Wege,
jetzt wurde ich lediglich durch mein eher weniger
spektakulaeres Fahrkoennen eingebremst, und dann
n Dreckloch, Mann war das tief, durch kam ich wohl,
aber es gab nen Schwall Wasser in den Luftfilter,
abgesoffen ist mir die Karre. DC kam auch und
liess sich die Show "Wir kicken uns nen
Wolf" nicht entgehen. Aber sie ging wieder an, weiter
gings zurueck zum Camp. Dort angekommen, wechselte
ich erstmal die triefenden Klamotten, und dann
stand auch schon Mopped reinigen (Dienstag
Inspektion) aufm Plan, dann Gepaeck packen,
Mopped strassenfertig machen, Luftfilter
trocknen. Urploetzlich n Knall, ich dacht, nu
sind zwei Irre zusammengeheizt auf der kleinen
Dreckrunde direkt am Lager, aber alle rennen zur
Strasse. Ich greif meinen Med-Kit vom Mopped
(is gut, wenn man immer was dabei hat)
und renn hin und kuemmer mich um den
total unter Schock stehenden auf den
Gleisen liegenden Fahrer. Ich werds wohl
nie raffen, wieso der aus der Dose rausgeflogen
ist und ihm nix weiter passiert ist. Wo doch
selbst der Motor rausgefetzt ist. Christian
muss sich schwer beherrschen, nem Dosentreiber
nicht die Fresse zu polieren, als der einfach durchfahren
will, wo n paar andere Platz reserviert hatten fuer
den Hubschrauber. Manfreds Handy sei Dank!
Die SFB-Bullen kriegten auch nen Rueffel, als
sie ihre Dose genau auf dem fuer den Hubschrauber
gedachten Platz abstellen...
Naja, die Sanis waren fix da, und wozu gaffen, lieber
Mopped fahrfertig kriegen, sind 450km nach
Haus. Da ich in den Ortschfaten dann immer mit
70 durchfuhr, keine Staus oder so hatte, brauchte
ich auch nur gut 6h nach Hause. Da angekommen, erstmal
auspacken, die voellig eingesaute Jeans und
Pullover in die Maschine (der Kaercher hatte neamlich n Loch
in der Leitung, was herrliche Schlammfontaenen gab).
Zum Thema Kays Kati, die ich nach langem Muehen
tatsaechlich angekriegt hab, als Kay sie schon
warmgefahren hatte :-) :
Kays mahnende Worte, ich solle nich zuviel Gas geben,
sonst haette ich kein Mopped mehr unter mir, waren
nicht ersponnen. Das Ding hat keinen harten
Anriss, es ist schlicht und einfach brutal.
Ich verleihe Kay hiermit den Titel
"Meister des harten Anriss" :-)
Da ich im November Praktikum hab, werd ich am 22.11.
eher nicht nach SFB koennen, schade.
Abschliessend kann ich eigentlich nur sagen:
Heftig, absolut heftig. Da ich nun nicht erst
seit gestern Gelaende fahre, konnt ich mich
auch recht fix eingewoehnen, bis auf die
mentalen Probleme bergab, aber auch das hat sich
gebessert, Samstag bei der zweiten Runde und Sonntag
bin ich ueberall selber runter. Irgendwie hing ich vom
Fahrkoennen aber etwas ungluecklich zwischen den
richtig Irren (hallo Kay) und denen, die
ueberhaupt zum erstenmal im Gelaende waren, und dann noch
mit nem fremden Mopped. Egal, lieber wart ich etwas
laenger, als meine Fahrkeonnensgrenzen zu missachten,
immerhin hab ich keinen Unfall gehabt, der
mehr ein Beitrag zur allgemeinen Belustigung
war. Und jede Menge Spass, saugeil, das.
Man lernt auch echt ne Menge dort. Ich glaub, ich
werd meine Zeiten auf meinen Hausstrecken jetzt drastisch
verbessern koennen :-)
--
Rasmus 'Don Metal' Althoff
RBR#1 KLX 250 15Mm
"Heavy Metal's in my brain" (Manowar)
http://www.tu-harburg.de/~sera2702/