Hallo,

heute war ich wieder unterwegs, nachdem ich von Händlern, die ich
beim letzten "Durchgang" besucht hatte, Angebote über Probefahrten
erhalten habe.

Um 16 Uhr also schluß gemacht und ne 3/4h zum nächsten Hondahändler
gefahren ( ja, die sind hier nicht so dicht gestreut :-( ).

Dort stand die 98er CBR600F zur Probefahrt mit gerade mal 100km auf
dem Tacho bereit. Sie tat mir jetzt schon leid...

Draufsitzen und wohlfühlen, die Ergonomie passt, aber der Motor
dafür nicht. Da geht die KLE ja noch besser untenrum. Akzeptable
Beschleunigung gibt es eigentlich erst ab 7000 Touren, aber zu weit
wollte ich es bei dem neuen Fahrzeug nicht treiben. Bei 4000 das
Gas voll aufgemacht, es passierte so gut wie nichts, total lang-
weilig jedenfalls untenrum in Bummeldrehzahlen. Und ständig jen-
seits der 6000er Marke halten gefällt mir auch nicht so besonders,
vor allem da der Motor dann mit Vibrationen auf sich aufmerksam
macht, die eigentlich gar nicht nötig sind.

Fazit: Bleibt man ständig in höheren Drehzahlregionen, so ist die
GooF sicherlich eine Alternative. Wer dazu keine Lust hat, sollte
sich ein anderes Mopped zulegen -> R.I.P.

Danach weiter zum Triumph-Händler, eine offene T595 stand zur
Probefahrt bereit.

Diese war bereits gut eingefahren, da mit gut 1Mm vom Erstbesitzer
auf die Seite gelegt, woraufhin er sich eine neue geholt hat und
die Werkstatt diese nun wieder hergerichtet hat. Insgesamt haben
sie ca. 4000,- an Material reingesteckt, quasi alles Plastik neu
und noch LSL-Lenker montiert, die ich sehr zu schätzen wusste,
Genickstarre gab es damit jedenfalls nicht, mindestens ebenso
bequem zu sitzen wie auf einer GooF. Die Lenker alleine kosten
ca. 600,- + Einbau+Eintragen, also kein billiger Spaß.

In der Werkstatt wurde noch etwas Papier um die Stelle gebunden,
an der die Kupplung herausgeführt ist, die Daytona hatte da ein
kleines "Ölproblem". Ich bekam noch etwas Papier mit, falls es
schlimmer werden würde, der Triumph-Ölfuß-Ruf war als erhalten,
einige Tropfen fanden sich nach der Fahrt auch auf meinem
Stiefel. Fing ja schon richtig Triumph-typisch an :-)

Der Motor wurde angelassen. Huch? Das hört sich ja schlimmer an,
als die KLE mit Nockenwellenschaden! Das mechanische Leerlaufgeräusch
ist jedenfalls grausam.

Dann Platz genommen und aus dem Hof gefahren. Nächstes Aha-Erlebnis:
Also das stellt sich Triumph unter Lenkeinschlag vor, naja, ich will
ja fahren und nicht rangieren :-)

Dann ging es los, die Daytona lief echt prima, wenn ich auch mit
der GooF subjektiv einiges besser zurecht gekommen bin. Allein schon
Gas wegnehmen in leichter Schräglage ( ich weiß, macht man nicht )
führte zu einem deutlichen Aufstellmoment, ein Phänomen, das ich
bisher noch bei keiner Maschine so stark bemerkt hatte.

Nach einigen Kilometern war der Motor warm und ich ging in höhere
Drehzahlregionen, die Kiste ging ab wie Sau! Leider nie sehr lange,
wie mir der Händler später erzählte, ist das Spaltmaß des Sensors,
der die Drehzahl am Ritzel abnimmt, wohl zu groß, die Wirkung war
jedenfalls, daß bei 9000 quasi eine Art Begrenzer kam. Bis dahin
auf der Geraden mal in einem niedrigeren Gang Vollgas geben macht
einfach nur Laune! :-)

A propos Gang, da gab es noch eine kleine Überraschung:
Ich fahre an eine Kreuzung ran, halte an und will gewohnheits-
mäßig in den ersten Gang runterschalten, aber ich war bereits
in selbigem. Der erste ist ewig lang übersetzt, ich bin der
Sache mal nachgegangen, bei gut 2000 Touren leicht ruckelnd zeigte
der Tacho immer noch knapp 30km/h an, könnte auf wirklich engen
Straßen durchaus eng werden :-(

Die Schaltung selber war etwas knorrig, jedenfalls keine
Schaltung, bei der man besonders gerne schaltet.

Langsam breitete sich wohlige Wärme im Körper aus, nicht daß es
etwa vorher kalt gewesen wäre, nein, die T595 ist ein prima
WD-Mopped, eine Sitzheizung erübrigt sich definitiv, man wird
geradezu gegrillt. Also doch was für den Winter? :-)

Fazit: Die T595 ist sicher ein geniales Motorrad, hat für mich
aber etwas zuviel Charakter, der Händler selbst hat einen prima
Eindruck auf mich gemacht, haben uns danach noch etwas unterhalten.
Aber 18k5 DM für diese Maschine sind mir dann doch etwas zuviel,
um dann auch Ölfuß genannt zu werden :-)


Und nun?
Zu sagen bleibt, daß die VFR doch irgendwie deutlich besser geht
als die GooF, zumindest in "touristischen" Drehzahlregionen.

Alles in allem hat die Blade immer noch den nachhaltigsten Eindruck
hinterlassen, obwohl diese sicher keinen kleineren Wenderadius hat
als die T595, wie es mit der Übersetzung des ersten Ganges aussieht,
weiß ich nicht.

Eine solche stand beim Honda-Händler rum, 97er CBR900, 6600km wohl
zu einem sehr günstigen Preis, der Kunde will sie wohl dringend
loskriegen.

Dann noch höhere Lenkerstummeln ran, welche Vorteile bietet dann
noch ne VFR? Haltbarere Reifen montierbar und OK, die hat ne Uhr
eingebaut :-)

--
Juergen Schubert, still with KLE500 aka Salatgurke
rwr#397    rrr#42    DoD#1842     finally arrived!
desert@irc    www.zebra.fh-weingarten.de/~schubert