From: |
T.Green, nc-greenti@jollynet.de
|
Subject: |
Kunstoff Reparatur-Kit - War: Nase abgebrochen - Plastikreparaturen?
|
Date: |
Tue, 19 Aug 1997 11:23:27 GMT
|
Organization: |
Private Site
|
Ein kurzer Nachtrag:
Nach diversen Tips hier im drm habe ich es mit dem
Kunstoff-Reparatur-Kit von HG ausprobiert. Bei ca. 70DM ist das Zeug
materialmäßig wahrscheinlich hoffnungslos überteuert aber trotzdem
absolut *genial* und im Vergleich zum Nutzwert jeden Pfennig wert
(deshalb auch der Preis, sigh...). Es kostet zumindest nur ein
Bruchteil von neuen Verkleidungsteilen.
Es besteht eigentlich nur aus 2 Teilen: Ein superfeines Pudergranulat
(2 Töpfchen weiss, 1 Töpfchen schwarz) und ein Härter in Form eines
Lösungsmittels. Dazu eine Pipette für das Granulat und ein Fläschen
mit zwei Spritznadeln zum aufträufeln des Härters.
Offensichtlich funktioniert's nach einem Kaltschweiß-Prinzip. Man
bringt die zu klebenden Teile zusammen und schneidet, wie für eine
Schweißnaht, einen mehr oder weniger V-förmigen Ausschnitt aus. In der
Anweisung steht, daß man die Teile mit Klebeband befestigen soll aber
mit vielen fummligen Verkleidungsteilen und Nasen funktionert's am
besten mit Modelliermasse.
Dann füllt man die Naht mit Granulat aus der Pipette und träufelt
Härter drauf mit der Spritznadel. Nach 1-2 Minuten ist es hart genug,
so daß man Klebeband/Modelliermasse entfernen kann, um die andere
Seite zu bearbeiten, falls notwendig. Die Modelliermassen-Reste kann
man ganz leicht mit einem Teppichmesser abschaben (ich habe Pritt
Hafties benutzt, weil sie so gut kleben).
Man kann auch schichtweise aufbauen, abwechselnd Granulat/Härter, um
größere Hohlräume zu füllen, z.B. um zersplitterte hohle Nasen zu
stärken.
Ich habe gestern damit 2 Nasen ganz neu aufgebaut mit Hohlraumfüllung,
eine neu geschnitzte Nase angeklebt und 2 zersplitterte Deckelecken
repariert und habe nicht mal 1 Töpfchen von dem Granulat aufgebraucht.
Das Zeug hält absolut *bombenfest*, es ist wirklich eher als richtige
Schweissnaht zu betrachten als Klebstelle. Z.B. bei einer von den
zersplitterten Ecken wurde beim ersten Anbauversuch von der
Halteschraube des Seitenteils richtig viel Druck ausgeübt (<1cm weg),
da die Ecke nicht mehr ganz in die Aussparung paßte und später
geschliffen werden mußte. Nix. Nur gebogen unter Druck und sofort
zurückgefedert nachdem der Druck weg war, und das nach der angegebenen
Aushärtezeit von nur 1 Stunde. Die neu aufgebauten und angeklebten
Nasen fühlen sich wesentlich solider an als die Originale. Die Jungs
bei HG meinten sogar, damit reparierte Teile würden überall brechen,
nur nicht an der Reparaturstelle.
Einziges vernachlässigbares Problem ist, daß man mit dem (sehr) losen
Granulat immer mit der Schwerkraft arbeiten muß, d.h. auch gut
zugängliche Reparaturstellen die nicht senkrecht liegen müssen
ausgebaut werden. Solange die Teile drehbar sind kann man aber sogar
um Kurven herum arbeiten, da das Granulat so schnell aushärtet, daß
man "drehend" arbeiten kann. Einfach ein bißchen Granulat, Härter,
drehen, noch ein bißchen usw.
Fazit: Teuer, aber trotzdem *sehr* empfehlenswert. Jedenfalls
wesentlich besser als jeder Komponentenkleber den ich bisher probiert
habe.
Gruß,
Tim
|-----------------------------------------------------|
|***// To reply replace jollynet with netcologne \\***|
|-----------------------------------------------------|
| http://www.netcologne.de/~nc-greenti/Frame37.htm |
| (Not about bikes - not yet, anyway!) |
|-----------------------------------------------------|