Hallo,

das sollte sie also werden, meine letzte Tour mit 34PS vergangenes
Wochenende.

Luigi hatte wieder zu jener Hütte in den Flumser Bergen geladen, die
vom letztjährigen GRR-Treffen noch in superguter Erinnerung war.

Die Wetteraussichten waren allerdings alles andere als vielversprechend,
wir konnten nur auf einigermaßen trockene Straßen hoffen. Handi war
bereits Freitag bis Leutkirch gefahren, wir trafen uns Samstagmorgen
an der Grenze in Lindau, um dann gegen 10 Luigi, Marc und Joscha in
einem Einkaufszentrum in Sargans zu treffen.

Die Fahrt dorthin über nasse Strassen war ansonsten OK, die Sonne
schien sogar zeitweise! Nach einem zweiten Frühstück und anschliessendem
Einkaufen für das sonntägliche Frühstück und den privaten Schoggi-Vorrat
(knapp 1,5kg) ging es dann los, das Programm war durchaus anspruchsvoll
für eine nette Tagestour :-)

Klausenpaß stand als erstes auf dem Programm, leider auf dem Hochweg
ziemlich verregnet, von ein paar anderen Bikern erfuhren wir, daß die
von uns geplanten Strecken wohl eher auch feucht werden dürften, keine
so berauschenden Aussichten. Unbeeindruckt setzten wir unsere Fahrt
fort, der Regen hörte auf und es war prima Wetter!

Gute Gelegenheit, Keith Codes Ratschläge aus "A twist of the Wrist II"
in der Praxis ausgiebig zu auszuprobieren, echt erstaunlich, was da
so alles zu Tage kommt :-)

Kurz hinter dem Sustenpaß machten wir bei herrlichen Temperaturen Mittag-
pause, fatalerweise sollte diese der Butter, die Handi im Tankrucksack
untergebracht hatte, nachdem er festgestellt hatte, daß der Koffer durch
den Auspuff wohl hierfür zu warm werden würde, nicht gut bekommen...

Weiter ging es vorbei an faszinierenden Wolkenformationen (noch an, nicht
durch!) über Grimsel- und Nufenenpaß, bis wir in Airolo wieder die alte
Tremolastrecke den Gotthard hochgefahren sind. Anschließend noch den
Oberalppaß mit anschließenden prima Baustellen in Ortsdurchfahrten um
den Schlamm schön spritzen zu lassen :-)

Luigi hat diese Strapazen mit seiner Guzzi soweit auch gut überstanden,
allerdings ahnte er wohl bereits, was am Sonntag folgen sollte und
entschloß sich, die Guzzi vorsorglich kampfunfähig zu machen. In einer
Linkskurve geriet er rechts gegen eine Art Mauer, die Guzzi schräg nach
rechts gekippt, das Bein dazwischen, damit dem Mopped nix passiert.

Ergebnis war ein (elektro-)geschockter Luigi, ein abgebrochener
Kerzenstecker, den Luigi aber unter Gelächter sofort ersetzte
( Guzzi-Fahrer haben sowas immer dabei, da Verschleißteil ), nicht
reparieren konnte er jedoch den abgebrochenen Fußbremshebel. Ansonsten
war alles paletti, Glück gehabt.

Kurz später dann hoch über dem Rhein vor Chur eine Pause zur Erholung
gemacht und gegen 21 Uhr dann in Sargans lecker zu Abend gegessen.
Festgestellt, daß die KLE auf einer "normalen" Tour DOCH deutlich mehr
als 6l/100km verbrauchen kann und ab ca. 1800m Höhe extrem schlecht
geht :-(

Die Gruppe hat prima gepaßt, mehr als ein paar Sekunden mußte Marc
eigentlich nie auf den Rest warten :-) War - wohl wetterbedingt - sehr
wenig Verkehr, geradezu leere Straßen, prima!

Insgesamt 550km standen am Abend auf dem Tacho, es hat sich also durchaus
gelohnt :-)

Für den Sonntag hatten sich Toscha und Wolfgang aus München noch
angemeldet, sie wollten oben auf dem Flüelapaß zu uns stoßen. Luigi
wollte mit seiner havarierten Guzzi verständlicherweise nicht mehr
mitfahren, so daß wir dann gerade noch zu viert nur eine viertel Stunde
später als geplant losgefahren sind, Sonne, wir kommen :-) Diese sollte
allerdings nur bis zur Paßhöhe anhalten...

In der Zwischenzeit hatten Marc und Handi mal Moppeds getauscht, YJ
scheint an der K gefallen gefunden zu haben :-) Handis Blick auf die
VMax-Angabe des Fahrradtachos nach dem Rücktausch sprach Bände :-)

Hat prima geklappt, die beiden sind keine 2 Minuten nach uns angekommen
und berichteten von nur etwa 20km Regenfront den Flüela hinunter, wir
waren also optimistisch :-)

Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter:
Flüela runter, Marc verabschieden, der über den Albula wieder gen
Heimat gedüst ist, Ofenpaß, dann bis zur Grenze nach Italien. Bis dorthin
nur schlechtes Wetter was schon ungutes für den weiteren Tagesverlauf
verhieß: Joscha hatte dann auch nicht mehr den Nerv, bei Regen und
potentieller Fahrt durch die Wolken das Stilfser Joch zu fahren.

So waren wir noch zu viert, die sich wagemutig an die fast 50 engen
Spitzkehren bei strömendem Regen und teilweise SEHR schlechter Sicht
(Kehre erst kurz vor selbiger als solche zu erkennen) auf den Weg
machten, Pso di Stelvio zu erklimmen. Viel los war auf der Strecke
erwartungsgemäß nicht, ein paar verirrte Fahrradfahrer, ein Bus und
ein paar DOSen waren wirklich alles, außer den Bächen, die über die
Straße liefen :-)

Hier muß ich dem Metzeler Enduro 4 mal ein RIESENLOB aussprechen, auf
der gesamten Duschdas-Tour ist mir der Hinterreifen nicht ein einziges
Mal weggegangen, mit Schrecken erinnere ich mit an das Stilfser Joch
unter quasi identischen Bedingungen auf der letztjährigen Alpentour, wo
mir der @$%§& T66 nur Ärger gemacht hat :-( An das sonstige Handling
mit dem Reifen habe ich mich gewöhnt, auf der KLE dürfte er wirklich
absolut erste Wahl sein!

Oben im tosenden Sturm dann eine kurze Mittagpause eingelegt, ging
es anschließend über den Umbrailpaß wieder ins Tal hinab, der Reschen
war unspektakulär und auch recht leer :-)

In Landeck trennten sich dann endgültig unsere Wege, ich bin dann
über den Arlberg wieder in Richtung Heimat gedüst. Praktischerweise
ist mit den drei anderen auch der Regen verschwunden, schon bald
schien wieder die Sonne nach 7h Regenfahrt über Alpenpässe.

Witzig war da noch eine Horde Ferraris, die in Landeck vor mir auf
die Bahn sind, die haben einen Lärm weit jenseits der Schmerzgrenze
auch durch den Helm durch verursacht, besonders in den Tunnels, da
kommt keine noch so offene Duc mit :-)

Insgesamt gut 1000km in zwei Tagen, davon mehr als die Hälfte auf
nassen Straßen, dennoch hat das Wochenende einen Riesenspaß gemacht,
nochmals Dank an Luigi für die Organisation!

Tja, der neue Führerschein liegt auf der FS-Stelle bereit, die KLE wird
die Tage aufgemacht, sollte also nicht mehr viel dazwischenkommen :-)

--
Juergen Schubert, still with KLE500 aka Salatgurke
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