Hi!

Nach den Ring- und Dose vs. Bike-Threads neulich habe ich mir
Anschauungsmaterial in Form von 4 Ring-Videos liefern lassen (Preis
einzeln 19.90, zusammen 59.90).
Hier mal Kurz(?)-Kritiken:

1. 7:49,71 - Der Ring (12min)
Das Band kennt wohl fast jeder.
Daehne sagt zwar zu Beginn, dass die Video-Runde ca. 7:59 dauert wg.
dem Videoequipment im Rucksack, der in der Endgeschwindigkeit bremst,
gestoppt habe ich jedoch ca. 8:09

2. Ring Time (30min)
Vergleich von CBR600 (gefahren von Daehne) mit der ZX-6R (gefahren von
Uwe Holte, Rallye-DM-Meister '94), fahrwerkseitig auf die Piloten
abgestimmt, mit den unvermeidlichen Metzeler-Reifen.
Daehne faehrt voraus, Holte mit Kamera bleibt dran: 8:19 min.
Interessant die unterschiedlichen Fahrstile: Daehne mit Wheelies, aber
kaum Hanging-off oder Knieeinsatz, Holte turnt mehr, laesst aber das
Vorderrad ueberall am Boden.
Dazu eine Bonus-Runde mit ungewohnter Perspektive nach hinten auf
Holte. Aber ohne stoerenden Kommentar, 600er Sound pur.

3. Ring Experience - Ducati 916 (20min)
Uwe Holte faehrt eine Strada - diesmal auf Bridgestone.
Toller Duc-Sound. Cool, wie sich die Piste im Chrom-Visier spiegelt.
Angeblich 8:16 bis zur Ziellinie - das Video bricht aber schon an dem
Rechtsknick zur Zielgerade ab, an dem meine Uhr 8:17 anzeigt, und das
obwohl ich sie relativ spaet gestartet habe.

4. "Ring-Kampf"
Ein AC-Schnitzer BMW M3 CLS II (135kg leichter, 350PS, 288km/h, 0-100
in 5.1sec, 225.000 DM) mit Manfred Wollgarten (Mitarbeiter bei
AC-Schnitzer und 5facher 24-Stunden-Klassensieger jeweils auf M3) am
fuenften Rad gegen Helmut Daehne auf einer Phoenix-Remus Kawa ZX-7 RR
(132 PS, 262 km/h, 0-100 vermutlich unter 3 sec, 8-Kolben-Zangen, 13
kg leichter durch Karbonteile, u.a. auch Karbonraeder, 42.000 DM).
Beide Fahrzeuge uebrigens aus Aachen: das interessanteste an AC ist
wohl die Strasse in die Eifel?

Weil's nur 6 Grad (Celsius, nicht Schraeglage) hat, traegt Daehne eine
Textiljacke ueber seiner rot-weissen Kombi.
Der BMW mit der Kamera auf dem Beifahrersitz faehrt voraus, Daehne
folgt mit ca. 10 m Abstand, und kommentiert, dass er wegen den kalten
Reifen dem Auto nicht ganz folgen kann, trotz Metzeler.
Das Auto zieht weg durch die Kurvenkombination, er kann aber bei
Hocheichen wieder aufschliessen (u.a. wegen einer langsamen Dose).

Bis Ausfahrt Flugplatz ist nur der leere Asphalt vor der Motorhaube zu
sehen und Daehnes Kommentar ("Hier Vorsicht bei Naesse, da drehen
Motorraeder selbst im 5. Gang noch durch") zu hoeren, dann zieht die
Kawa vorbei.
Das war wohl vorherzusehen, bzw. abgesprochen, denn die Kamera fing
dies mit einem Schnitt auf Wollgarten's Seitenfenster ein, der
kommentiert: "Jetzt versuchen wir, Helmut zu folgen, oder ihm
vielleicht ein bissel einzuheizen."
Vor Aremberg ist der BMW wieder direkt hinter der Kawa, um dann in der
Fuchsroehre wieder ca. 50m auf die Kawa zu verlieren. Aber schon vorm
Adenauer Forst ist der BMW wieder direkt hinter Daehne, so dass man
dessen Fahrstil vor und in der engen Links-Rechts studieren kann: Kein
Hanging-off, nur leichte Gewichtsverlagerung, Kniee beidseitig
draussen, aber nicht mal innen in der Naehe des Bodens.

Dafuer laesst die Kawa den M3 beim Herausbeschleunigen ziemlich
stehen, holt fast 100m Vorsprung raus, hier kommt die bessere
Beschleunigung aus niedrigsten Geschwindigkeiten voll zum Tragen. Aber
schon im Metzgesfeld ist der BMW wieder dran, verfolgt Daehne auf
Tuechfuehlung bis zum Wehrseifen, wo Daehne dichtmachen muss:
"Kampflinie! Hier kann Manfred nicht vorbei, er schafft es nicht".

Bis Breidscheid ist die Kawa wieder auf und davon, aber in Ex-Muehle
ein rollendes Hindernis fuer den BMW, der dann wiederum beim
herausbeschleunigen bergauf stehengelassen wird, um ausgangs des
Bergwerks wieder an Daehne dran zu sein.

Im Kesselchen kann die Kawa ihre 132 PS wohl nicht voll einsetzen, da
einige Biegungen und Spruenge das Fahrwerk fordern, so dass der BMW in
ca. 50m Abstand folgen kann. In der Links eingangs Klostertal muss
Daehne zurueckschalten, und der M3 ist sofort wieder da. Daehne dazu
"Naja, er kann etwas mehr riskieren, wenn man nicht weiss, ist es
trocken, ist es nass".
Durch die Rechts zum Karussell hoch wird Daehne fast vom BMW
geschoben, um sich dann mit Wheelie wieder zu distanzieren. 
Hinterm Karussell, bergauf zur Hohen Acht, kann die Kawa den M3 dann
wohl ueber 100m abnehmen, verschwindet teilweise fast aus dem
Blickfeld.
Bis zum grossen Pflanzgarten-Sprunghuegel ("Er bleibt dran.
Unglaublich!") knabbert der M3 wieder einige Meter davon ab, um dann
eingangs des Schwalbenschwanzes wieder eng an Daehne ranzubremsen. So
sieht man aus der ersten Reihe, wie es die Kawa beim Huepfer aus dem
kleinen Karussell versetzt.
Die ca. 50m Vorsprung aus dem Galgenkopf reichen nur bis zur Mitte der
Doettinger Hoehe: just nach 7:49 min ueberholt der BMW dank seiner um
26km/h hoeheren Spitze die Kawa, und faehrt ca. 8:26 min (schwierig zu
messen, da einige Umschnitte drin waren, die evtl. nicht zeitsynchron
geschnitten wurden).

Fazit:
Durch das Wetter wurde Daehne sicherlich mehr gehandicappt als der M3,
dafuer haette der in einige Passagen ohne das Bike vor der Stossstange
schneller fahren koennen.
Allerdings ist die Dose im Video immer noch einiges langsamer gewesen
als Daehne bei seinen diversen Rekordrunden, bzw. die Bikes in den
anderen Videos.
Eine Revanche wird mehr oder weniger angekuendigt.


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