From: |
Dirk Straka, dirk@news.drb.insel.de
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Subject: |
Re: "Durchschnittsfahrer" - was: Re: ABS
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Date: |
Fri, 2 May 1997 13:03:52 GMT
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Organization: |
Dr. Brunthaler IITech GmbH, Germany
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Hi Thomas Schade and all the rest of de.rec.motorrad!
Concerning ""Durchschnittsfahrer" - was: Re: ABS", you wrote (quoting
me):
[...]
> > Das sehe ich nicht so. Ich mache nicht mehr und nicht weniger, als
> > mich bewusst mit dem Fahren auseinanderzusetzen. Und zwinge mich
> ^^^^^^^
> Damit machst Du doch aber schon mehr als die meisten anderen Fahrer!?
Auch mehr als Du?
> Und allein die Tatsache, daß Du an Sicherheitstrainings teilnimmst hebt
> Dich doch schon aus der Masse der 'einfach-nur-so-Fahrer' heraus.
Soso. Also dadurch, dass man sich bewusst mit dem Moped (fahren) ausein-
andersetzt und regelmässig an SHTs teilnimmt, wird man besser als der
Durchschnitt, der anscheinend anerkanntermassen nichtmal bremsen kann?
> > immer wieder dazu, mich zu trainieren und eben nicht daran zu glau-
> > ben, dass ich etwas so gut kann, dass ich es nicht mehr üben muss -
> > oder irgendein Stück Technik mir die Arbeit abnehmen könnte. Und ich
> > hoffe immer noch, dass
> Sieh's so: es macht Sinn, Mathematik zu können, aber für die Routine-
> aufgaben nimmst auch Du 'nen Taschenrechner.
Falsch. GERADE für die Routineaufgaben nehme ich den Kopf. Denn genau
die sind es (die Routinesachen) die ich immer und immer wieder tun muss.
Und je flotter ich die dann, aufgrund dieses einfachen und ständigen
Trainings, schaffe, umso einfacher habe ich es (damit) im täglichen Le-
ben. Und vor allem dann, wenn die Batterien von dem Ding gerade mal
nicht wollen oder die Sonne nicht auf die Solarzellen scheint oder sonst-
wie. Und irgendwann geht es mir derart leicht von der Hand, dass ich den
Rechner immer weniger brauche OHNE ES ZU MERKEN. Es geht eben einfach.
Fast automatisch.
Und genau so sollte es mit dem Moped fahren (und Bremsen) auch sein!!!
Nur _dann_ bin ich wirklich sicher vor Ausfällen - die des eigenen Geis-
tes mal nicht gerechnet, aber da hilft auch kein ABS ... ;-)
> > ich damit bestenfalls Durchschnitt bin ... ansonsten ist IMAO mit
> > dem Durchschnitt was falsch.
> Letzteres glaube ich in vielen anderen Zusammenhängen zwar auch stän-
> dig, aber helfen tut's nix. =;-))
Vielleicht doch. Zählst Du Dich (ganz persönlich) zu eben diesem Durch-
schnitt? Wann hast Du das letzte Mal jemanden schief angesehen, als er
sich als Durchschnittsfahrer (und damit als Gefahr für sich und die All-
gemeinheit) bezeichnet hat? Und wann hast Du das letzte Mal nachgebend
genickt, als einer meinte, dass er ja eh' nur ein Durchschnittsfahrer
sei und es deswegen nicht besser ...? Wann hast Du Dir das letzte Mal
jemanden beiseite genommen und gesagt "Komm, lass' uns mal üben ..."?!?
Es sich selber und anderen ständig vor Augen zu führen kann helfen. Und,
so pathetisch es klingen mag, Leben retten. Das desjenigen, mit dem Du
sprichst, das von Dritten und auch Deins! Denn wenn der hinter Dir nicht
so gut bremst wie Du ...
> > Diese Dinge, die viel zu wenig getan werden, die sind es, die ich
> > ständig tue. Und wenn mich das zu einem angeblich überdurchschnitt-
> > lichen Fahrer macht, dann finde ich das eher traurig ...
> Dirk, ich fürchte, was das angeht bist Du der Prediger in der Wüste. :-(
Selbst wenn, auch in der Wüste regnet es ... und _so_ unbewohnt, wie sie
scheint, ist auch die Wüste nicht. ;-)
> Die Realität konfrontiert Dich mit Saisonzulassungen (beinahe hätte ich
> Saisonführerschein geschrieben) und Fahrern, die 3 Jahre brauchen bis
> zur Einfahrkontrolle. Ich akzeptiere ja Dein Argument, daß denen das ABS
> eine Sicherheit vorgaukelt, die objektiv nicht vorhanden ist, aber soll
> man deswegen ABS verbieten?
Denen ja.
Es gibt doch sowas wie Produkthaftung. Wenn also das ABS nicht tut, dann
müsste man den Hersteller genau genommen verklagen. Weil bestimmt in kei-
ner Anleitung der Welt drinsteht, wie zu bremsen ist, wenn das Zeug aus-
fällt. Und? Steht es irgendwo? Ich kann es mir nicht vorstellen. Und
solange es sowas nicht gibt, sollte die Benutzung zumindest an Schulung,
Einweisung oder sonstwas gekoppelt werden.
Ein Beispiel: Wenn Du den Dreier machst, dann musst Du mindstens fünf
Stunden auf einem Schaltwagen gefahren sein. Den Rest (und auch die Prü-
fung) kann man dann auf Automatik machen. Macht man diese fünf Schalt-
stunden nicht, DARF MAN KEINEN SCHALTWAGEN FAHREN. Warum eigentlich?
Ist eine Schaltung so viel gefährlicher als z. B. ABS??? Warum darf je-
mand, der mit ABS gelernt hat, dann überhaupt ein Fahrzeug mit konven-
tioneller Bremse, ja gar mit Trommelbremsen fahren?
> > P.S.: Warum ist (simples) Gasgeben eigentlich so viel höher angese-
> > hen als (viel mehr Fertigkeit verlangendes) Bremsen? Das wer-
> > de ich vermutlich nie verstehen ... Gas geben können sie alle
> > ... sogar die, die beim Bremsen plötzlich "Durchschnittsfah-
> > rer" sind. :-((
> Weil es Leute gibt (auch hier!), in deren .sig steht 'Wer bremst, ver-
> liert'!
Eine wohl ziemlich dumme .sig. Aber .sigs sollen auch nicht schlau sein.
Und ich denke selbst diesen Leuten ist klar, dass sie, so sie dies sagen
weil sie nicht bremsen können, auf einer Kanonenkugel reiten, deren Lauf
sie nicht kontrollieren können. Und die sie (und vielleicht sogar ande-
re) irgendwann in's Verderben fliegen wird.
--
Dirk sss#4/DoD#220361
YZF1000R ABK 1.6
Life's uncertain - eat dessert first. (RW) 40067 - counting