Hi Leute,
der Betreff sagt eigentlich schon alles ;-)
Der Reihe nach:
Montag
Gegen Mittag pack ich die letzten Sachen ein (Zahnbuerste und so), den
Grossteil hatten wir am Sonntag schon zu Tschauders gebracht, da die
beiden einen Mopped-Anhaenger besitzen und im Auto nach NL fahren.
14.00: fuer die Bandit sind weder Brems- noch Kupplungshebel (als
Reserve gedacht) aufzutreiben, nur Original und teuer - also nicht.
Egal, ich will eh nicht stuerzen. Rainer und ich laden CBR und FZR auf
den Haenger, verstauen darauf noch 5 neue Reifen (je ein kompletter
Satz fuer Hardy und Kirsten, ein Hinterreifen fuer Rainer) und kriegen
kaum noch die Kuehltasche in den Corsa.
Ich denke "die halten uns fuer die totalen Angeber, mit Haenger und
jede Menge Ersatzreifen dabei".
15.00: Ich ziehe die Thermohose ueber's Leder, es geht los - erstmal
Richtung Rheindahlen, Kirsten von der Arbeit abholen und mit Hardy
treffen. Puenktlich um 16.00 rollen wir auf's TRIBOL-Gelaende und
trinken bei Kirsten im Buero ein Glas Wasser. Warten auf Hardy. Eine
gute halbe Stunde spaeter taucht Hardy dann auch auf, nachdem er schon
eine Zeitlang draussen stand und wiederum darauf wartete, dass wir aus
der Firma kommen.
16.40: Abfahrt Richtung Venlo. Zwei Moppeds als Begleitfahrzeug sind
nicht unpraktisch, wir koennen dem Corsa immer Luecken auf der linken
Spur freihalten, wenn LKW's auf der rechten den Weg versperren.
In Holland wird's elend, aus finanziellen Gruenden faehrt Rainer nicht
schneller als 110km/h (wir wissen nicht, wie schnell man in NL mit
Anhaenger fahren darf). Ungluecklicherweise ist dies bei der Bandit
genau der Drehzahlbereich um 6.000rpm und sie vibriert hoellisch. Mir
schlaeft der Hintern ein, ich freue mich ueber eine auf 70km/h
beschraenkte Baustelle und fahre dort in den Rasten stehend.
19.30: Endlich kommt Abfahrt Nr. 32 - Assen Zuid. Nach zweimal Abbiegen
und ein bisschen Geschlaengel kommt die Einfahrt zum "Circuit van
Drenthe" - wir ueberqueren die sogenannte "Gegengerade", eine Art
Gaensehaut macht sich breit: DIE RENNSTRECKE.
Es ist schweinekalt, als erstes sichern wir uns eine Box, in der wir
das Zelt aufbauen wollen. Nr.12 wird fuer die naechsten 48 Stunden
unser "Zuhause".
Um uns herum stehen lauter Busse, Wohnmobile und Anhaenger - Hardy und
ich sind die einzigen, die ihre Moppeds her/gefahren/ haben. Am
Mittwoch sollte sich noch ein Ducati(!)-Fahrer dazugesellen, der aus
Osnabrueck fuer einen Tag anreiste.
Wir kommen uns sehr unprofessionell vor und richten erstmal unsere Box
ein. Moppeds rein, Zelt aufbauen, Heizluefter anschliessen. Dieses
Geraet erwies sich als eines der nuetzlichsten Gepaeckstuecke.
Hardy und ich muessen unsere Maschinen noch renn-fertig machen, d.h.
Spiegel abbauen, Bremslicht abklemmen und Blinker und Scheinwerfer mit
Tape abkleben. Sieht gleich viel wichtiger aus, wenn man ein grossen X
vorne am Scheinwerfer hat.
In der Box neben uns (12A, Ex-Nr. 13) befinden sich eine BMW (alter
Boxer, zum Racer umgebaut), eine Fireblade in schneeweisser
Rennverkleidung und ausgebautem Hinterrad und einer weiss-bunten CBR
(deja-vu?). Dort werden ebenfalls noch Vorbereitungen getroffen: Der
Fireblade-Fahrer kann sich noch nicht fuer einen Reifen entscheiden,
einer muss noch seine Bremsfluessigkeit wechseln - was man natuerlich
unmoeglich zuhause haette erledigen koennen - und der CBR-Fahrer putzte
liebevoll seine schon blitzblanke Maschine mit Cockpit-Spray, was
Rainer zu dem Kommentar veranlasste "5 zu 1, dass der seine Kiste
morgen ins Kiesbett schmeisst".
Es waren ueberall nur Rennsemmeln zu sehen, groesstenteils mit
Rennverkleidung etc., vereinzelt waren auch Serienmaschinen da. Grosser
Jubel, als eine CB500 gesichtet wurde - ich hatte also doch nicht das
schwaechste Motorrad!
Wir spekulieren, ob die alle wirklich so schnell sind, wie sie aussehen
und gehen nach einem Schlaf-Bierchen ins Bett.
## CrossPoint v3.02 ##