Hi!
Ich befinde mich sicherlich in zahlreicher Gesellschaft, wenn ich mich
als Moppedfahrer oute, der sich nicht sklavisch an die
Geschwindigkeitsbeschränkungen hält. Vor Radarkontrollen mit
Frontfotos ist man als Moppedfahrer ja relativ sicher. Einen gehörigen
Schreck haben mir die Freude und Helfer aber am frühen Samstagmorgen
eingejagt. Das kam so:
Nachdem am Fr/Sa die MMM-Versammlung um 1:00 Uhr wg. Schließung der
Lokalitäten zwangsweise aufgelöst wurde und ich dem ebenfalls
anwesenden Sven F. noch kurz in die Wohnung geholfen habe, machte ich
mich gegen 1:40 Uhr endlich auf den Heimweg. Daß ich dabei die
zulässige Höchstgeschwindigkeit etwas mehr als üblich überschritten
habe (der 3-stellige Bereich war nicht mehr allzu weit entfernt),
liegt zum einen daran, daß einige Ampeln so saublöd geschaltet sind,
daß man praktisch schon gezwungen ist, schneller zu fahren, um einen
Grüne Welle zu bekommen, zum anderen auch daran, daß ich ziemlich müde
war, die Temperatur nur wenig über dem Gefrierpunkt lag und ich
einfach schnell nach Hause wollte.
Nach einem langen geraden Stück einer sehr breiten, praktisch
vierspurigen Straße mich geringer Bebauung stehe ich an einer Ampel,
um anschließend rechts abzubiegen. Auf der Geradeaussspur links neben
mir steht eine Dose. Als ich einen Blick auf die Dose werfe, kurbelt
der Beifahrer sein Fenster runter, wedelt mit der roten Kelle und
meint, ich solle doch mal rechts ranfahren. SCH****, durchzuckt es
mich (Großbuchstaben!) und ich denke mir: "auweh, das wird teuer". Ich
fahre also auf den Gehsteig Zivilstreife ebenfalls, Beifahrer und noch
einer steigen aus und kommen auf mich zu.
1. P (herrscht mich an): SIE HABEN SICHER ETWAS ZEIT! DIE HABEN SIE JA
GERADE SCHON HEREINGEFARHEN!
M (kleinlaut): Ich gebe ja zu, daß ich nicht die vorgeschriebenen 50
oder 60, die hier zugelassen sind, gefahren bin. Aber ich wollte
einfach schnell nachhause, weil ich müde bin und außerdem ist mir
kalt.
1. P (weniger herrschend): Geben Sie mir mal Ihren Führerschein und
Kfz-Schein!
M rückt beides raus, 1. P verschwindet wieder in seiner Dose, 2. P
(ziemlich jung) hält Wache (?). Die nächsten 5-10 Minuten stehe ich
bibbernd in der Kälte. 2. P ist nicht sehr gesprächig. Aus ihm ist nur
herauszubekommen, daß er auch Motorrad fährt. Ich grüble derweil
darüber nach, wie lange die schon hinter mir hergefahren sein mögen
und ob ich die Pappe jetzt los bin.
Nach einer Ewigkeit steigt 1. P wieder aus, drückt mir meine Dokumente
in die Hand und sagt, ich solle demnächst etwas weniger schnell fahren
(macht dazu mit der Hand die Gas-Drehbewegung), vor allem auf dem
folgenden Stück, da wäre nämlich Tempo-30-Zone. Nachdem ich das artig
zugesichert habe, bin ich entlassen.
UFFF! Da habe ich wirklich nochmal Schwein gehabt. Ich mag gar nicht
dran denken, daß der wirklich länger hinter mir hergefahren ist!
Manfred
der demnächst bei Geschwindigkeitsübertretungen wohl öfter mal in den
Rückspiegel schaut.