Also, ihr unwissenden:
Vergaser prinzipiell:
In einem Rohr wird an einer bestimmzen Stelle eine Verengung angebracht
(Venturi) daurch muss in diesem Bereich das Medium (hier Luft) schneller
durch. Dadurch entsteht ein Unterdruck.
Genau in diesem Bereich wird dann ein Loch von unten gebohrt, durch das
ein anderes Medium (in diesem Fall Benzin) angesaugt wird.
Das Benzin wird aus einer Schwimmerkammer angesaugt, die immer den
gleichen Stand haben muss (wird durch den Schwimmer reguliert).
Theorethisch bleibt das Mischungsverhaeltnis konstant, praktisch aber ist
Luft kompressibel (das heisst komprimierbar), ausserdem ist die
Durchflusszahl einer Duese nicht proportional zum Druck, was bedeutet: Bei
hohen Stroemungsgeschwindigkeiten wird das Gemisch fetter.
Also Brauchen wir eine Mischungsregelung abhaengig von der
Stroemungsgeschwindigkeit.
Das wird erstens durch ein Leerlaufsystem erreicht, der Unterdruck an der
Hauptduese waere zu gering, deshalb gibt es ein komplettes eigenes System
fuer den leerlauf, quasi ein eigener kleiner Vergaser mit eigenem Venturi
und DUese, und einer Gemischsschraube (die wirkt aber nur fuer den
Leerlauf und ganz kurz darueber).
Dann gibt es eine Duesennadel, die konisch ist und mit dem Schieber
hochgezogen wird und dabei immer groesser werdenden Querschnitt freigibt.
Diese DUesennadel ist fuer den Bereich Schieber etwas geoeffnet bis
dreiviertel geoeffnet zustaendig.
Darueber wird der Querschnitt durch die Hauptduese begrenzt, also im
Bereich dreiviertel bis Vollgas.
Bei Motorraedern werden bis auf wenige Ausnahme entweder Schiebervergaser
oder Gleichdruck (=Unterdruck) Vergaser verwendet.
Ausnahmen sind zB Drosselklappenvergaser zB in Ducati Ende der 80er Jahre.
Funktion eines Schiebervergasers (zB Dellorto, alle Mopped/Mofavergaser,
Flachschieber Rennvergaser an allen DoppelRs, auch deine Keihins, RAOUL)
durch einen DIREKT ueber den Gaszug betaetigten Schieber wird der
Querschnitt der Verengung geregelt, also die Durchstroemende Luftmenge
reguliert. Ein sehr direktes ansprechverhalten ist die folge, ausserdem
wird bei voller Oeffnung der volle Querschnitt freigegeben.
Nachteil: Bei ruckartigem Gasaufreissen wird der volle Querschnitt
freigegeben (viel Luft), der Unterdruck bricht zusammen und der Vergaser
magert kurzzeitig ab bis der Motor anfaengt hoeher zu drehen und daurch
den Unterdruck wieder aufbaut.
Deshalb ist eine Beschleunigerpumpe noetig, die in diesem Fall etwas
Benzin einspritzt.
Ausserdem sind die Betaetigungskraefte sehr hoch, da der Schieber eine
starke Rueckholfeder braucht.
Die meisten Motorraeder haben Gleichdruckvergaser.
Man erkennt sie an einem grossen Deckel oben auf dem Vergaser, in dem sich
die Unterdruckmembran befindet.
Durch den Gaszug wird eine Drosselklappen betaetigt, und damit die
angesaugt Luftmenge geregelt.
der Schieber selber wird durch den gleichen Unterdruck, der auch das
Benzin ansaugt, angehoben, und zwar ueber eine Mebran, die mit dem
Schieber verbunden ist. Ueber dem Schieber sitzt noch eine Feder, die ihn
wieder runterdrueckt.
Bei steigender Drehzahl, aber konstanter Drosselklappenstellung steigt der
Unterdruck durch die hoeher Stroemungsgeschwindigkeit, der Schieber
oeffnet sich also immer mehr, passt sich damit genau der durchstroemenden
Luftmenge an.
Ein Gleichdruckvergaser ermoeglicht deshalb im Teillastbereich eine
genauere Gemischregulierung und benoetigt durch den langsam hochgehenden
Schieber keine Beschleunigerpumpe.
Bei Vollast wird allerdings der Querschnitt zusaetzlich durch die im Weg
stehende Drosselklappe begrenzt.
Ausserdem reissen die Membranen ganz gerne ein, und die gibts natuerlich
(ausser bei BMW) nur komplett mit Schieber (teuer teuer).
Die Kaltstartanreichenrung (Choke) ist noetig da im kalten Zustand ein
Teil des Benzins an den Motorteilen wieder kondensiert, und deshalb das
Gemisch abmagert.
Es gibt auch hier zwei Moeglichkeiten:
1. Eine Chokeklappe die einfach den Luftstrom begrenzt oder
2. Einen sogennanten Startvergaser, das heisst ein kleiner Kanal neben dem
eigentlichen Vergaser, mit einem eigenen Venturi und einer eigenen,
groesseren Duese. Dieser Vergaser wird ueber einen kleinen Kolben
(Funktionsweise wie der Schieber) geoeffnet.
Zur allgemeinen Verwirrung traegt bei, das sich die Regulierungssysteme im
Vergaser ueberschneiden, dh eine groesser Hauptduese beeinflusst
groesstenteils den Vollastbereich, aber auch den Leerlauf und den
Teillastbereich, umgekehrt wirkt sich ein fetters Leerlaufgemisch auch im
Teillastbereich noch aus.
Ausserdem beeinflussen weitere Faktoren wie Schwimmerstand, Umgebungsdruck
des Vergasers (bei hohen Geschwindigkeiten entsteht unter dem Tank oft ein
kleiner Unterdruck ---> Gemisch wird magerer!) Schieberanschnitt, diverse
Nebeluftkanaele usw auch noch die genaue Gemischbildung.
Durch Montage zB einer Drosselblende oder einer anderen Nockenwelle oder
eines offenen Luftfilters oder eines Auspuffes mit mehr Durchsatz wird
dieses ganze System komplett durcheinandergebracht.
EInfache Hobbybastlertips wie "Hauptduese groesser" moegen evtl bei Mofas
noch einen Erfolg zeigen, mit einer kompletten richtigen
Vergaserabstimmung ist selbst ein Profischrauber ohne weiter Hilfsmittel
wie Lambdatester und Leistungspruefstand hoffnungslos ueberfordert.
Deshalb empfehle ich immer bei ABstimmungsaenderungen einen wirklichen
Profi zu rate zu ziehen, zB Thomas Haeffner bei Moto Parts & Go (Importeur
fuer Dynojetkits) in Krefeld, mit der faehigste Mann in Deutschland auf
dem Gebiet.
Durch einen gut abgestimmten Ansaug- und Auspufftrakt (natuerlich unter
Missachtung saemtlicher Abgas und Laermbestimmungen, deshalb leider nix
fuer RRRler) lassen sich locker je nach Motorrad 6-10 PS holen, aber das
erfordert viele viele Pruefstandsstunden, mit ein Grund fuer den hohen
Preis der Dynojetkits (wat so viel Kohle fuer son paar Duesen nene dat
mach ich selber).
So ich hoffe jetzt weiss der Raoul endlich was fuer Vergaser er sich fuer
die viele Kohle gekauft hat.... Und wo er demnaechst hinsollte:
Auf einen Leistungspruefstand.
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Schlagzeile in Oesterreichs Neue Kronen Zeitung:
Auftstrebender Jungunternehmer beging Selbstmord
Seine Letzten Worte waren: Ich hab Tag und Nacht fuer meine Monster
geschuftet, meine Ehe riskiert, und jetzt das: 60 PS am Hinterrad
HARHARHAR Hoffentlich stimmt wenigstens deine Aerodynamik, was ENZO?
KlugscheissChristopher
Der das alles schon durchgemacht hat und ausserdem ein tolles Buch sein
eigen nennt:
Verbrennungsmotoren Band 1 und 2
Vorlesungsumdruck der TH Aachen
Prof Dr Pischinger
ENTWEDER SCHNELL ODER WEIT; BEIDES GEHT NICHT.......
Das MAJO_RAZING TEAM GRUESST - CHRISTOPHER - Guzzi LMIV und XBR 500
\ I I I I I /
- Dnepr MT 16 - GSXR 1100 '86
/ I I I I I \
Und nie vergessen: Man kann mit JEDEM Motorrad rasen,
es kommt nur auf die richtige Einstellung an!
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