From: Olaf Erkens, O.Erkens@wiso.uni-dortmund.de
Subject: WP in der FJ
Date: Wed, 26 Feb 1997 12:38:53 GMT
Organization: Universitaet Dortmund - WiSo

       Erfahrungsbericht Umrüstung FJ1200 (3YA) auf WhitePower
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Nachdem sich nach fast 100Mm bei der FJ das Federbein mehr oder
weniger endgültig verabschiedet hatte (ein 2 Personenbetrieb wurde zur
Zumutung), mußte also was neues her.

Im Gegensatz zum Vorgängermodell (Typ 3CW) hatte Yamaha auf der einen
Seite Geld sparen wollen und auf der anderen einigen lautstarken
Kunden nachgegeben, die an der FJ eine straffere Ferderung verlangten.
Das ist zwar Geschmackssache, aber ich fand das überflüsssig.

Ich war von Anfang an mit den neuen Federn nicht zufrieden. OK - ich
wieg ein paar Kilo mehr als viele andere Fahrer, aber daß bei etwas
kräftigeren Bremsungen und halber Zuladung schon die Gabel
durchschlug, fand ich garnicht witzig. Auch Experimente mit zäherem
Gabelöl (15er anstatt 10er) brachten keine deutliche Besserung. Das
Federbein war mit 2 Personen und Gepäck schlicht überfordert!

Das hielt sich zwar alles im Rahmen und war nie sonderlich
problematisch, aber warum sollte ich jetzt wieder die gleichen
Federelemente einbauen. Die hatten mich ja nicht überzeugt. Also hab
ich mich umgetan und wurde, was das Preis/Leistungsverhältnis angeht,
bei WhitePower fündig. Das WP-Federbein (ohne Zusatzbehälter für
Druckstufendämpfung) kostet das gleiche wie das Originale, die
Gabelfedern sind sogar günstiger.

Und was soll ich euch sagen - genial :-)))

Als erster Eindruck ergab sich, daß die FJ insgesamt etwas höher liegt
(kann aber auch daran liegen, daß ich 2 Tage die VTR zum Testen hatte
:-). Losgefahren - und das Fahrwerk vermittelte sofort ein deutlich
sichereres und ruhigeres Fahrgefühl. Zwar natürlich in Relation zu dem
defekten Federbein, aber IMO eben auch in Relation zum Fahrzeug im
Neuzustand.

Als erstes hab ich mal Bremstests gemacht. Ich habe es trotz
heftigster Bremsungen nicht mehr geschafft, die Gabel auf Block zu
bekommen. Erstes Umrüstungsziel erreicht !

Als nächstes hab ich mir ne Strecke gesucht, in der es Abschnitte mit
schnell und langsam zu fahrenden Bodenwellen auf Gerade und in der
Kurve gibt (B54 von Hagen nach Lüdenscheid :-). Der Federweg des
Federbeins war mit WP-Werkseinstellung eigentlich sehr gut gewählt,
vielleicht etwas zu sänftenmäßig (werd die Feder dieser Tage mal etwas
mehr vorspannen), nur bei schnell aufeinanderfolgenden Bodenwellen
wurde es hinten etwas unruhig. Das Heck schaukelte sich etwas auf. Hab
dann die Zugstufendämpfung gemäß dem sehr guten Handbuch von Stufe 4
(Werkseinstellung) erst auf 5 und später auf 6 gestellt. Seitdem
erledigt das Federbein auch solche Passagen soverän.

Fazit: Der Einbau der WP-Gabelfedern und des WP-Federbeins lohnen sich
bei der FJ auf jeden Fall. Schon alleine den Einbau der Gabelfedern
würde ich empfehlen - das original Federbein kann man ja erst mal
platt fahren (ist schließlich kein ganz billiger Spaß). Diese
"Beferderung" vermittelt ein sehr sicheres Fahrgefühl (jederzeit
soveränen und guten Bodenkontakt) und lohnt den Kaufpreis in jedem
Falle.

Den Kauf eines deutlich teureren Federbeins mit Ausgleichbehälter und
Druckstufendämpfung halte ich für nicht erforderlich. Davon ab gibt es
da bei der FJ auch Platzprobleme. 

Sehr erfreulich ist auch noch, daß das Federbein nicht mehr sofort
eingetragen werden muß, sondern lediglich eine Anbaubescheinigung
erforderlich ist, die dann mitgeführt werden muß. Im April ist eh TUEV
und die Gabelfedern sieht er nicht ;-)

Vielleicht lackier ich die weiße Feder auch einfach auf schwarz um,
dann sehen die nicht mal das ;-)

Olaf


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