From: |
Markus Peters, m.peters@koan.de
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Subject: |
Re: Zuckerpuppe abgestuerzt? :-))))))
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Date: |
Mon, 23 Dec 1996 22:27:52 GMT
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Organization: |
Apparently not organized, but well structured...
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Und noch ein kleiner Nachschlag des CRD (Quelle s.u.):
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CRD Meldung 19.12.1996
Firmenbuchhaltung ins Internet gestellt
Wer nicht weiss, was in seinem Computer passiert, sollte ihn manchmal
besser abschalten. Diese Empfehlung musste der Chaos Computer Club
diese Woche dem erstaunten Geschäftsführer der Firma PULSAR in
München, Peter Keller empfehlen.
Hacker hatten sich anonym an den Club gewandt und von der völlig
ungesicherten Buchhaltung des Unternehmens berichtet: wer die
Netzwerkadresse im WWW kannte, hatte ohne jegliche Kennwortabfrage
Zugriff auf alle Kundendaten. Dafür musste man nicht einmal ein
Kennwort eingeben.
Zugänglich waren u.a. auch die vollständigen
Kreditkarten-Abrechnungsdaten der letzten 12 Monate aller Kunden von
PULSAR.
Als Geschäftsführer Keller vom CCC informiert wurde, dass sein System
jedermann zugänglich die Firmenbuchhaltung anbiete und empfahl, das
System
abzuschalten zeigte dieser sich erstaunt. Obwohl das System weder
durch ein Kennwort, noch mit Hilfe kryptografischer oder sonstiger
Verfahren gesichert war wähnte der Firmeninhaber seine Daten in
Sicherheit. Die im World-Wide-Web verfügbare Buchhaltung von Pulsar
erlaubte auch für ungeübte Computerbenutzer die Einsicht in alle
Kundendaten.
Geschäftsführer Keller vertrat gegenüber dem CCC allen ernstes die
Auffassung, die Daten seien doch sicher, weil niemand wüsste wo Sie
liegen. Durch die Geheimhaltung der Adresse im Netz glaubte man sich
in Sicherheit.
"Das System der Firma Pulsar kann man nur als dummdreist bezeichnen"
kommentierte Club-Sprecher Andy Müller-Maguhn den Vorfall,
"Vergleichbar mit einer Bank, die neben den Toiletten eine
unverschlossene Tür zum offenen Tresor bietet, und sich dann wundert,
wenn etwas fehlt. "
Der feine Unterschied: nicht Bargeld lieferte die PULSAR-Buchhaltung
sondern die Kreditkarten-Informationen ihrer Kunden. Ein "Diebstahl"
dieser elektronischer Daten fällt gar nicht auf, weil sie nicht
fehlen. Der "Diebstahl" besteht aus einfachem kopieren oder
aufschreiben. Mit etwas krimineller Energie lassen sich dann mit
diesen Daten Bestellungen, Einkäufe und Telefonate tätigen - und das
zunächst auf Kosten der Kreditkartenkunden. Inwieweit dann die
Kreditkartenunternehmen kulant die Haftung übernimmt, oder PULSAR für
die fahrlässige Verbreitung der Kundendaten im Internet haftbar
gemacht wird steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
Solche und ähnliche Vorfälle werden nächste Woche auch Thema auf dem
Chaos Communication Congress in Hamburg sein, der alljährlich vom
Chaos Computer Club veranstaltet wird. Unter dem diesjährige Motto
"der futurologische Congress" werden sich die Congressbesucher auch
der Frage nach dem Umgang mit diesen und ähnlichen Abgleitungen des
menschlichen Verstandes widmen.
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Quelle:
Chaos Realitäts Dienst (http://berlin.ccc.de/CRD/CRD.html)
Das Dokument ist unter http://berlin.ccc.de/CRD/CRD191296.html
abrufbar.
Tschuess, Markus
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| _ | Markus Peters |
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