From: Carib, chrissii@hpserv.zfe.siemens.de
Subject: USA-Bericht...
Date: Mon, 07 Oct 1996 10:56:54 +0100
Organization: Siemens AG,(Hofmannstr) Munich-Germany-Europe.

Hi d.r.m'ler!
Nachdem nun nach dem langen WE mein Mopped wieder laeuft, alle Sachen
vom Urlaub endlich ausgepackt sind und sich der Stress etwas gelegt hat,
hier ein kurzer Bericht aus den USA...:
Wir haben den Suedwesten der Staaten abgegrast, also California, Utah,
Arizona, Nevada und Colorado. Schwierig war die Entscheidung, ob wir 
das alles mit dem Mopped machen wollen, oder lieber halb Mopped, halb
Wohnmobil, da viele Strecken in den USA mit dem Mopped einfach voellig
unspannend sind. Hinzu kam das preisliche, da ein Mietmotorrad (K75, 
also eher noch eines der billigeren...) am Tag mehr kostete als ein 
24 Fuss-Wohnmobil (eines der groessten, Schlafgelegenheiten fuer 6
Personen). Ich glaube, wir haben uns richtig entschieden, naemlich
11 Tage in California mit dem Mopped und dann noch 18 Tage mit dem 
Wohnmobil die Geradeaus-Strecken. Meine Befuerchtungen, dass es in 
Amerika nur gerade Strassen gibt, waren zum Glueck unbegruendet, ja,
man kann sagen, in Kalifornien gibt es traumhafte Motorradstrecken!
Wie ueberall muss man natuerlich die Hauptstrecken meiden und die Berge
suchen aber die gibt es dort zur Genuege. Wir haben das Mopped von 
einer Muenchner Firma gemietet (mhs Motorradreisen, die machen auch 
organisierte Gruppentouren), und von denen auch eine wirklich geniale
Streckenbeschreibung bekommen. Im Schnitt sind wir so ca. 350 km am Tag
gefahren, was sich garnicht so viel anhoert, mit Besichtigungen und so
aber ausreichend viel war. Unsere Strecke im Groben: Von L.A. durch die
Mojave-Wueste (bissi warm und oede, aber o.k.) nach 
Vegas (sollte man schon mal gesehen haben... Hummerbuffet fuer 8Dollar,
       all you can eat) dann durchs
Death Valley (knapp 50 Grad, ich hatte teilweise das Gefuehl, keine Luft
              mehr zu kriegen, wie es manchmal in der Sauna der Fall ist
;-). Wir haben Lederjacken und Visir zugemacht, weil der
heisse Fahrtwind uns sonst verbrannt haette, meine nackten
              Fuesse oder besser das was zwischen Schuh und Hose  
              rausschaute, war am Abend rotgefleckt, aber nicht von der
              Sonne sondern von der heissen Luft... dann den voellig
genialen
Highway 94 (benannt nach den 49ers, den Goldgraebern... der schoenste 
            Highway, den es in der Gegend gibt: durchwegs kurvig, gute
            Strassen, kein Verkehr und immer wieder Westernstaedte) bis
Lake Tahoe (landschaftlich super, viele Moppedfahrer in der Gegend da 
            nah bei Frisco und nicht so heiss da oben)
Frisco (meine Lieblingsstadt in den USA)
Highway 1 (leider von Frisco bis kurz vor L.A. total im Kuestennebel, so
            dass man von der Steilkueste nix sah und wir echt ganzschoen
            frustig wurden)  dann zurueck nach L.A.
Mit dem Wohnmobil sind wir dann die ganzen grossen Nationalparks
abgefahren, lauter Strecken, die nur geradeaus gehen, also mit dem 
Mopped stinklangweilig gewesen waeren und wo es aufgrund der teils echt
beachtlichen Hoehe (2-3000m am Rand der Canyons) schon mal saukalt war
(einmal sind wir im SChnee steckengeblieben)
Zu den Moppedfahrern in den USA: also, am Haeufigsten sieht man Harleys
und Goldfluegel rumfahren, kaum richtige Motorraeder ;-). Diese wenn
dann eher im Norden von Kalifornien. Wie auch mit dem Auto fahren die 
Amis mit dem Mopped wahnsinnig diszipliniert: keiner faehrt im Stau oder
an der Ampel vor, oft halten Motorraeder den Verkehr auf, so dass eine
lange SChlange Autos hinter einem Motorrad herschleichen (wie bei uns
oft umgekehrt...) naja, in Amerika ist halt alles bissi anders ;-)))
Was sehr positiv war, man kommst super vorwaerts, da kaum Verkehr, und 
man immer ueberholen kann...
So, jetzt hab ich lang genug geschwafelt... wer noch fragen hat, kann
mich anmailen und Euch Streckenbeschreibungen geben oder so
Alles in allem war's suuuuuperschoen...
CU Chrissi

mail: herzog@informatik.uni-muenchen.de