Hallo alle,
zurueck von einem Ereignisreichen Wochenende in der Schweiz ein kurzer
Bericht.
Unterwegs und am Start waren Tjard Kopka aus Berlin(Guzzi LMIV 1040),
Jochen Nessel aus kaiserslautern (Duc 750SS) und ich aus Koeln auf der
Guzzi LM IV 950.
Natuerlich hatte ich wie immer keine Zeit, mein Motorrad richtig
vorzubereiten, eigentlich wollte ich ja noch die neue Verkleidung
montieren, aber man kommt ja zu nix. Also nur kurz Zuendung eingestellt,
klingelt immer noch, warum nur? Scheiss drauf, wird schon halten.
Dann warten auf Tjard, es ist sechs Uhr, Mittwoch abend, ein kurzer anruf:
"Ich bins Tjard, ich bin hier auf der Bahn, es giesst in Stroemen, nur
Staus. Wie lange bist du denn noch in der Werkstatt?"-"wo bist du denn
jetzt?"-"ja so bei Hannover"-"Hannover? das sind ja noch mindestens drei
Stunden nach Koeln!!!"
Also trafen wir uns in meiner Wohnung, Tjard war so um neun da.
Nach einem kurzen Ausflug ins Koelner Nachtleben um sieben aufgestanden,
arbeiten, Tjard kommt um zwei ins Geschaeft, noch kurz tanken, die Moppeds
in den Transporter laden und schon gehts in stroemendem Regen um halb
sechs auf nach Kaiserslautern, Jochen Nessel abholen. Dort schon um kurz
vor neun angekommen, die Duc in den Transporter dazu, und schon um neun
sind wir auf der Bahn in Richtung Schweiz, wo wir auch um kurz vor zwei
angekommen sind.
Am naechsten morgen kommt die SOnne raus, und wir stellen fest, das die
trainings erst um ein Uhr beginnen, also noch etwas zeit, die Moppeds mit
den ueblichen Feinheiten (Bierdosen fuer den Oelentlueftungsschlauch, alte
Farbeimerdeckel fuer die Startnummern, natuerlich handschnippelt mit der
SChere) zu verfeinern. Die technische Abnahme war schnell gemeistert,
Tjard und ich hatten wirklich die abgefacktesten Moppeds auf dem Platz,
Jochen sah im Vergleich dazu richtig ordentlich aus.
Kurz die Konkurrenz begutachtet, (hm, alle mit Slicks und einer kompletten
Werkstattausruestung im Transporter, oh, eine BMW mit eigenbaurahmen, sieh
mal die 900 SS mit dem Keihinvergaser, die sieht ja richtig schnell aus..)
Uns war schnell klar, das wir hier keinen Blumentopf gewinnen konnten.
Und dann die Strecke: Winzig klein, nur enge Kurven, eine Spitzkehre, die
man im Schritt-tempo durchfaehrt, die laengste Gerade ca. 300 m, ueberall
Bodenwellen, Flickstellen, wechselder Belag und dazu in zwei Kurven auf
der Ideallinie Gullideckel. >Hm.
Dann das erste Training von Jochen, wir sind richtig profimaessig
aufgekreuzt mit Stoppuhr, Notizblock, Kamera mit grossem Tele usw.
Hoppla, das ging bereits zur Sache als waeren wir im Rennen. Jochen war
ganz gut unterwegs, allerdings waren die anderen um laengen schneller, er
fuhr so um die 1:02, der schnellste so 53 sekunden.
Dann das erste Training von Tjard und mir, wir fahren in der Klasse BOT
bis 1987, mit BMWs, alten Koenigswellenducatis, Laverdas und Nortons.
Mir fliegen die Leute nur so um die Ohren, und in der zweiten Runde beim
versuch, meinen Bremspunkt zu finden - paff - schon liegt der Christopher,
rutscht ueber den Asphalt, vor ihm verteilt die Guzzi diverse Anbauteile,
ich seh die Funken fliegen und ueberlege nur, warum mir das alles so egal
ist, hoppla da kommt ein Bordstein, und jetzt der Rasen. Komisch, ich
stehe schon wieder, schieb die Guzzi uber den Rasen an die Seite, nix
passiert, nur das Knie aufeschuerft, weil ich jetzt zum dritten mal auf
die linke Seite gefallen bin und die Kombi auf dem Knie nun endgueltig
durchgeschliffen ist. In dem Moment schepperts schon wieder neben mir, es
fliegen diesmal drei gleichzeitig raus, sieht zwar boese aus, aber es
passiert auch nix grosses. Die schenken sich wirklich nichts!
Das Training wird abgebrochen, ich schiebe meine Guzzi zum Transporter
zurueck, wuehle die Ersatzteile durch - Mist! Ich ahbe die Kiste mit den
Lenkerstummeln zuhaus vergessen, also kurz den Stummel geradebogen,
Blinkerreste abgerissen, Kupplungshebel ersetzt, Fussraste gerade gebogen,
Kerzenstecker erneuert, Verkleidung geradegebogen und mit Draht befestigt,
und nach einer Stunde gehts auf ins naechste Training-IRGENDWAS KANN MIT
MIR NICHT STIMMEN! Es ist wirklich unglaublich, wie wenig einem so ein
Sturz macht, es ist ungefaehr so, als wenn einem beim Fruehstueck die
Kaffeetasse runterfaellt.
Da mein linkes Knie etwas wehtut, beschliesse ich, die Bremspunkte nicht
so hart zu fahren und beim naechsten mal auf die rechte Seite zu fallen,
weil da die Kombi noch in Ordnung ist.
Die weiteren Trainings am Freitag verlaufen fuer uns ohne weitere Stuerze,
allerdings fallen in meiner Klasse bei jedem Training mindestens drei
weitere Fahrer auf die Nase, aber alle ohne groessere Verletzungen, da der
Kurs recht langsam ist. Hier wird richtig gekaempft und auf einem sehr
hohen Nieveau gefahren, besonders in der Klasse F (Ducati Vierventiler),
die brennen 49er Zeiten in den Asphalt, es ist mir unerklaerlich wie die
das machen.
Samstag gibt es dann zwei Zeittrainings pro klasse, und nachmittags
Rennen. Wir sind mittlerweile nicht mehr so deprimiert und haben grossen
Spass, weil wir einsehen, dass die anderen einfach besser fahren koenne,
wohl auch weil sie den Kurs einfach besser kennen. Ich werde teilweise
derbe ausgebremst, ich bin ja jetzt etwas vorsichtiger, und in den Kurven
innnen ueberholt. Meine beste Zeit ist eine 1:01, Jochen schafft 59, und
Tjard sogar 57.
Damit stehe ich auf dem viertletzten Startplatz in meiner Klasse, Tjard
schafft den 11. und Jochen einen im Mittelfeld so um den 16., aber in
einer anderen Klasse (Ducati Zahnriemen-2ventiler ).
Wir haben uns vorgenommen, im Rennen wenigstens einen Platz gutzumachen,
und ich will versuchen, im Rennen nicht von dem Motorrad hinter mir
ueberholt zu werden, einer Frau auf einer BMW R 80 GS, kein Problem.
Mittlerweile haben wir auch besuch bekommen, eine DRM-Fraktion kommt von
der Alpentour kurz rein, ca. 10-12 Leute, unter anderem Markus Twardy,
Bastian, Christoph Niessel, Frank Lindner, Dominic und einige andere, was
uns zumindest einen grossen Fanblock und Riesenjubel bei jeder Runde
sichert.
DAS RENNEN: Jochen faehrt sehr gut und kann zwei Plaetze gutmachen,
schafft es dann aber nicht, eine vor ihm fahrende Frau (ebenfalls auf
750SS) zu bezwingen, da sie wirklich hart fightet und eine gute Kampflinie
faehrt.
Jetzt meine und Tjards Klasse:
Ich komme vom Start gut weg und kann zwei Positionen gutmachen, vor allem
schaffe ich es vor meiner Hauptkonkurrentin auf der GS in die erste Kurve
einzubiegen. Da ich beim Bresen sehr vorsichtig bin (um nicht zu sagen
alles vergeige), ueberholt mich wieder ein Fahrer, allerdings kommt die GS
nicht vorbei, weil ich mich breitmache und viel mehr Dampf habe, um aus
den Kurven rauszubeschleunigen. Allerdings ist die Zenzi auf der GS auf
der Bremse besser, und so fahren wir teilweise Rad an Rad aus den Kurven
raus, ich beschleunige besser und mache vor der naechsten Kurve einfach
die Tuer zu (wieso halten die bloeden Streckenposten dauernd die blaue
Fahne raus). Dann in der dritten Runde passiert es : Die Zenzi ist
garnicht dumm und geht innen vor der Spitzkehre auf der Kampflinie vorbei -
arrghl-das wird peinlich, ich versuche noch dranzubleiben, nichts zu
machen, sie faehrt mir einfach weg auscheisse und die halbe DRM schaut zu.
Da habe ich dann einfach tierisch Gas gegeben und bin dann durchs ganze
Feld auf den ersten Platz gefahren, wurde von der DRM auf den Haenden zum
Podest getragen und habe dort den Siegerkranz bekommen. Ne leider nicht,
vorletzter bin ich geworden-Scheisse!
Unterdessen hat es Tjard geschafft, unter die ersten Zehn zu fahren, und
damit das beste Ergebnis von uns dreien erzielt.
Alles in allem wars ein Super Wochenende, wir haben viel Spass gehabt, der
Besuch und die Unterstuetzung der DRM-Crew war SUPER, und naechstes Jahr
kauf ich mir ne bessere Gabel und einen neuen Reifen und bessere Felgen
und dann ueb ich nur bremse und dann gewinne ich!
So genug geschrieben, Foto's kommen demaechst ueber Frank Lindner ins
Netz.
DAS gruengruengruengruen Christopher
gruengruengruengruen
MAJO-RAZING TEAM weissweissweissweiss LMIV
weissweissweissweiss
Gruesst.... rotrotrotrotrotrotro Forza Italia!#
rotrotrotrotrotrotro
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