From: Reporter: G. Schockt, mpeters@neuss.netsurf.de
Subject: BLOED: Erneuter Anschlag auf mutmasslichen Rocker gescheitert!
Date: Thu, 11 Jul 1996 20:40:05 GMT
Organization: Lokalredaktion "Tiefer Niederrhein"

ERNEUTER ANSCHLAG AUF MUTMASSLICHEN ROCKER GESCHEITERT!

Wie uns soeben die Lokalredaktion "Tiefer Niederrhein" meldet, ist ein
erneuter Anschlag auf einen mutmasslichen Rocker gescheiter. Hier der
Beitrag unserer Kollegen zum Hergang:

M.-Gladbach. Mitglieder einer anonymen Buergerwehr versuchten heute
mittag vergeblich, einen mutmasslichen Rocker zu ueberwaeltigen!
Jedoch gelang es nicht, Diesen - trotz eines von langer Hand
vorbereiteten Planes - in Gewahrsam zu nehmen. Nach mehrtaegiger
Observation durch die auf Wunsch nicht genannten Mitglieder der
Buegerwehr ergab sich heute nachmittag die langerwartete Moeglichkeit
des Zugriffes: Der mutmassliche Rocker (Einzelheiten ueber die
Identitaet sind bislang nicht bekannt) befand sich offensichtlich
zwecks Terrorisierung der Passanten innerhalb der oertlichen
Fussgaengerzone und lies dabei unerwartet sein Motorrad
unaufbesichtigt zurueck. Diese Gelegenheit nutzten die Mitglieder der
Buergewehr zum Anbringen einer technischen Vorrichtung, die
ueblicherweise zur Sicherung von Bremsscheiben gegen Diebstahl
verwendet wird. Als der mutmassliche Rocker zu seinem Gefaehrt
zuruckkehrte, startete er Dieses unter frenetischem Gejubel (laut
Ohrenzeugen: "Ey geil, beim ersten Kick!"), um offensichtlich vehement
zum naechsten Ort seiner ueblen Machenschaften zu gelangen. Jedoch
wurde seine Fahrt unmittelbar durch ein blockierendes Vorderrad
gestoppt. Obwohl die von der Buergerwehr angebrachte
Sabotageeinrichtung ein Umkippen des martialischen Gefaehrts erzwang,
gelang es bedauerlicherweise dem Rocker, unter vollem Koerpereinsatz
weitere Schaeden an seinem Teufelsgeraet zu vermeiden. Ca. ein halbes
Dutzend zufaelligerweise anwesender Bauarbeiter zoegerten nicht,
sofort auf den unter seinem Motorrad hilflos eingeklemmten Rocker
einzutreten. Tragischerweise waren diese in Unkenntnis der Tatsache,
dass der Rocker eine sogenannte "Enduroprotektorenjacke" trug und
diese zum Selbstschutz missbrauchte. Dadurch kam es bei den tapferen
Bauarbeitern zu schwerwiegenden Verletzungen im Faust- und
Knoechelbereich, so das Diese letztendlich die Flucht ergreifen
mussten. Dem Rocker gelang es darauf, sich aus seiner misslichen Lage
zu befreien. Er nutzte das aus seinem Tank auslaufende Benzin -
angesichts des Fassungsvermoegens von knapp 30 L muss man davon
ausgehen, dass es sich um einen Spezialumbau handelt, der den Rockern
bei Ihren diversen Brandschatzungen als Brandbeschleuniger-Reservoir
dient - um es mit der unter seinem Helm glimmenden Zigarre zu
entflammen. Das durch den darauf einsetzenden Grossbrand mit Schaeden
in Millionenhoehe entstandene Chaos nutze der Rocker geschickt zum
Rueckzug. Zwar konnte anhand der zerborstenen Glasscheiben seine Spur
bis an die Stadtgrenze verfolgt werden, verlor sich aber dann, obwohl
das am Strassenrand verendete Nutzvieh fuer einige Kilometer seinen
Weg saeumte. Sachdienliche Hinweise nimmt (natuerlich anonym) jede
Polizeidienststelle entgegen.

Aufgrund der nun befuerchteten Rachfeldzuege seitens der unheimlichen
Rockerbande muss man jetzt auch am linken Niederrhein um sein Leben
bangen. Wir, die Lokalredaktion "Tiefer Niederrhein" empfehlen jedem
Buerger, sich in den naechsten Wochen nur unter aeusserster Vorsicht
auf die Strassen zu begeben. Nach Einbruch der Daemmerung sollten Sie
niemals alleine das Haus verlassen. Wenn sie verdaechtige Gerausche
wahrnehmen (zB. Donnergrollen, haemisches Gelaechter), suchen Sie
sofort den naechsten oeffentlichen Bunker auf! 

Sollte sich weitere Erkenntnisse ergeben, halten wir Sie natuerlich
auf dem Laufendem.

Verf.: Lokalredaktion "Tiefer Niederrhein", immer am Ball fuer Sie!