From: Bernd Forner, Bernd.Forner@wrcs1.urz.uni-wuppertal.de
Subject: Endurospass in Belgien
Date: 9 Oct 1995 10:40:29 GMT
Organization: Bergische-Uni-Wuppertal



Hi zusammen,

Samstag war ich das erste mal mit meinem Moped im Dreck spielen. Der
Spielplatz liegt in Bilstain, Belgien. Es gibt dort ein Privatgelaende,
das man fuer DM 13/Tag/Moped befahren darf. Das Gelaende ist laengs einem
Bachlauf auf beiden Seiten ansteigend und bietet Strecken jeden Schwierig-
keitsgrades, inklusive Wasserdurchfahrten, Waldstrecken, die nur mit
der Trial-Maschine zu befahren sind und Idiotenhuegeln.

Damit das Motorrad nicht hinsegelt und ich nicht auf die Nase fliege,
habe ich die Spiegel abmontiert und die Armaturen etwas gelockert. Es hat
funktioniert, ich bin obengeblieben :-)

Nachdem ich ja bis auf wenige Schotterpass-Einlagen noch nie Gelaende
gefahren bin, fing ich auf dem Idiotenhuegel an, erst auf dem flachen
Stueck, dann wurde ich etwas mutiger und die Strecken steiler :-)
Dann gings nach und nach quer durchs Gelaende, einige Wege bin ich
erst gefahren, nachdem ich sie zu Fuss abgegangen bin, andere habe
ich vorsichtshalber nicht probiert. Kritisch wurde es in allen Schlamm-
durchfahrten, der T66 vorne und der Enduro4 hinten sind, was vorher
klar war, im Schlamm schnell am Ende. Einmal musste ich mich anschieben
lassen, einmal brauchte ich Hilfestellung beim wenden. Es ist wirklich
sinnvoll, NUR zu mindestens zwei Leuten unterwegs zu sein!

Erstaunt war ich, wie die Gelaendeheizerfraktion unterwegs war:
(KTM/XT600 etc) Viel schneller als ich. Und dann hab ich
mal die DR350 meines Kumpels probiert. Er sagte noch: Gib in den Schlamm-
loechern richtig Stoff, das stabilisiert. Und er hat recht! Seit dem
Moment, wusste ich auch, warum die anderen so schnell fuhren, mal davon
abgesehen, dass die meisten es wahrscheinlich viel besser koennen als
ich: Mit den Cross-Reifen faehrt man durch die Matsche, wie mit meinen 
Reifen auf der Strasse. Allerdings gilt das gleiche auch umgekehrt :-)  
Ich war merkwuerdigerweise der einzige, der mit so einem
Dickschiff unterwegs war :-))

Man lernt im Gelaende viel ueber das Verhalten des Motorrades, es 
macht auch Spass, wie all die anderen grossen Kinder dauernd das
Hinterrad durchdrehen zu lassen :-), bei den Fahrfehlern spuert man
am deutlichsten den Kaninchen-Effekt: Wenn man einen Stein anschaut, 
faehrt man garantiert drueber, schaut man moeglichst weit nach vorne, 
kann man leicht ausweichen.

(Sagt bitte jetzt nicht alle, "das ist doch klar, wir koennen das alle",
das wuerde mich dann doch zu sehr frustrieren ;-))

Es hat Riesenspass gemacht, vorsichtig angegangen kommt man auch
mit einer Reiseenduro sehr weit und es war anstrengend. Das Muskel-
kater spuerte ich schon Samstag abend!

Wer hier in der Gruppe hat Lust, demnaechst mal mitzufahren?
Wie gesagt, es gibt Strecken fuer jeden Schwierigkeitsgrad und
auch mit der Reiseenduro mit Strassen-Orientierten Reifen gibt
es jede Menge Spass! Vielleicht sollten wir mal ein gemeinschaftliches
Schlammwuehlen veranstalten? Ich moechte wirklich alle, die sich bis
jetzt noch nicht getraut haben, mal ins Gelaende zu gehen, das zu ver-
suchen. Vorsichtig angegangen ist das ganze recht problemlos.

Viele Gruesse, Bernd
				          
rrr#10; abc#1125; R100GS-PD '91; 107 Mm