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Carsten Hoenig, hoenig@arco.de
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Subject: |
Alpentour mit einer R 1100 RS
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Date: |
27 Sep 95 00:24:00
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Organization: |
ARCO Mailbox (Modem: +49 30 3265051, ISDN: +49 30 32600154)
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Hallo all,
da ich selbst immer gerne die Reiseberichte anderer Mopedfahrer
lese, hier mal wieder einer von unserer Tour in der vergangenen
Woche.
Ich hatte beruflich ein bisschen Stress, so dass wir uns recht
spontan entschlossen hatten, von Sonntag, den 17.9. bis
Samstag, den 23.9. noch einmal in die Alpen zu fahren. Ich
hatte nur zwei Probleme, die sich nicht so schnell loesen
liessen: GepEcktrEger und Koffer waren zwar vorhanden,
allerdings fehlten mir die Anbauteile fnr meine XJ 600.
Ausserdem knackte es im Lenkkopflager, nachdem mir die
Werkstatt ein neues Kegelrollenlager eingebaut hatte. Angeblich
ist dies wohl normal, aber ein gutes Gefuehl hatte ich nie
dabei.
Also mal was anderes: Ein Freund von mir, der in der Naehe von
Erding wohnt, hat ein wenig rumtelefoniert und schlie#lich in
Neufinsing einen BMW-Haendler gefunden, der uns eine fast neue
R 1100 RS mit Koffern und sonstiger Vollausstattung (ABS,
Heizgriffe etc) fuer Montag bis Freitag vermietet hat. DM 1.100
incl. 1.500 km, 0,40 fuer jeden weiteren km. Da das Moped dann
auch noch meine Lieblingsfarbe (Schwarz mit roter Sitzbank)
hatte, war ich vollauf begeistert. (Die Adresse des Haendlers
gebe ich gerne auf Anfrage per eMail bekannt.) Wir sind dann
mit dem Zug nach Muenchen und die XJ blieb in Berlin.
Ein paar zittrige Knie hatte ich schon, als ich das erste Mal
draufsass, obwohl ich schon knapp 200.000 km Gummikuh gefahren
war. Als ich dann aber den Motor hoerte und dieses bekannte
Rueckdrehmoment bei Gasgeben im Stand spuerte, wusste ich, dass
es kein Problem sein konnte, auch *diese* BMW zu fahren. Um es
kurz zu machen: Ich werde die Yamaha verkaufen und mir im
Fruehjahr eine R 1100 RS in schwarz-rot kaufen :-). Ein fuer
meine Massstaebe affengeiles Moped.
Das, was mich allerdings am Montag vor der Abfahrt tierisch
genervt hatte, war dieser Plastiktank, auf dem ich meinen
Magnettankrucksack nicht befestigen konnte. Dadurch gab's ein
paar Packprobleme, denn sooo gross sind die Koffer der BMW nun
auch wieder nicht. Und die entsetzliche Blinkerbetaetigung
sollte in einer Neuauflage besser dem konventionellen Schalter
weichen. Es ist mir ein paar Mal passiert, dass ich statt der
Hupe den linken Blinker erwischt hatte; selbst nach 1.500 km
hatte ich mich noch nicht dran gewoehnen koennen.
Wir haben's dann doch geschafft, noch loszukommen: Mein Freund
Gisbert auf einer 900er Suzi, meine Sozia und ich.
Ausgangspunkt war Woerth bei Erding. Von dort aus ging es
erstmal nach Muenchen, da Gisbert sich noch ne Regenkombi
kaufen wollte. Das Wetter sah *nicht* unbedingt so aus, dass er
*keine* brauchen wuerde.
Dann ueber die Autobahn bis Holzkirchen und ab ueber Bad Toelz zum Kesselberg.
Ich hatte diese kleine, niedliche Strecke
im Fruehjahr kennengelernt und dachte mir, dass sie gut
geeignet war, um mich mit dem Fahrwerk der BMW vertraut zu
machen. Montag vormittag, leicht bewoelkter Himmel und kaum
jemand unterwegs. Herrlich. Meine Freundin meinte, sie wolle
lieber mal in Walchensee warten, als ich ihr sagte, die Strecke
muesste ich gerade noch einmal fahren ;-).
Es war eigentlich nicht viel Unterschied zu merken: Egal, ob
allein oder mit Sozia, die BMW lief wie auf Schienen; Bremsen
oder Schalten in den Kurven - kein Problem. Und massig
Durchzug: In Kochel konnte man den dritten Gang einlegen und
bis nach Walchensee durchfahren, ohne noch einmal zu schalten.
(Wenn man denn will; denn _richtig zuegig_ ging's dann doch,
wenn man mal den zweiten nahm ;-) ). Uebrigens: Die Strecke ist
immer noch samstags, sonntags und feiertags in Richtung
Walchensee gesperrt fuer Motorradfahrer, wohl wegen der
Heizerei und der haeufigen Unfaelle.
Also: Schoen vorsichtig und leise vor allem!
Nach einer kurzen Pause sind wir dann weiter ueber den
Fernpass. Eigentlich nicht sonderlich erwaehneswert dieser
Pass; interessant war nur der Blick auf die schneebedeckte
Zugspitze. Uebrigens: Die Grenze nach Oesterreich haben wir
vorher, ohne kontrolliert zu werden, passiert; das kannte ich von
den Oesterreichischen Grenzbeamten bisher noch nicht. Kann es
sein, dass sie nun endlich wissen, dass sie auch zur EU
gehoeren??
Im Oetztal musste ich anhalten, weil mir zwischenzeitlich das
rechte Handgelenk tierisch schmerzte. In einer Apotheke in
Soelden fand ich einen freundlichen Apotheker, der mir mit
einer Salbe recht gut geholfen hatte. Ich habe dann den
Fahrersitz der BMW auf die tiefste Stufe montiert (!!), um die
Last vom Handgelenk zu nehmen, und dann ging es wieder.
Uebrigens: Das Moped liess sich durch diese Massnahme noch
handlicher bewegen. Ich sass nun wirklich *in* der BMW.
Es wurde schon etwas spaeter, so dass wir ohne grosse Pause
direkt weiter durchs Oetztal zum Timmelsjoch gefahren sind.
Oberhalb der Baumgrenze wurde es dann doch ein wenig frisch.
Knapp ueber dem Gefrierpunkt machten sich dann zum ersten Mal
die heizbaren Griffe positiv bemerkbar. Eine Speckknoedelsuppe
in dem Gipfelrestaurant, serviert von einer freundlichen (!)
Bedienung, waermte von innen. Geruechteweise hatte ich
gehoert, dass sich dort oben saeckeweise die Mopedfahrer
tummeln. Aber ganze vier Kraeder waren zu sehen. Den Mnnchener
Sonntagsfahrern war's wohl zu kalt ;-). Eine einsame
Katana-Fahrerin wuenschte uns noch eine gute Fahrt, dann sind
wir weiter nach Italien zum Jaufenpass. Auf der Abfahrt haben
wir haeufiger mal angehalten, um uns die Streckenfuehrung der
Suedrampe von unten anzusehen. Es ist schon toll, was die da in
den Berg gebastelt haben.
Wir hatten die Mopeds getauscht, ich fuhr nun bergauf allein
auf der Suzi. Das Ding geht ja auch ab wie ein Zaepfchen und
handlich ist sie obendrein. Dazu kommt, dass der Jaufenpass
auch wesentlich laenger und schwieriger zu fahren ist. Oben
dann brauchte ich dann doch mal wieder ein Paeuschen, um die
zittrigen Finger zu beruhigen ;-).
Auch landschaftlich gefiel mir die Strecke besser als das hoehere Timmelsjoch.
Die Abfahrt
war ein wenig kritisch, da die Strasse nicht unbedingt im
besten Zustand war. Angeblich ist sie gebaut worden, und danach
hat man nichts mehr dran veraendert, man musste also ein wenig
aufpassen. Aber selbst mit der vollbeladenen BMW gab es kaum
Probleme. Ganz besonders positiv machte sich das ABS bemerkbar.
Ich hatte nicht mehr *den* Respekt vor einer Vollbremsung vor
den Kehren, wenn man sich mal verschaetzt hat oder doch
Gegenverkehr auftauchte. Was allerdings in Schraeglage mit dem
ABS und dem Vorderrad los ist, habe ich mit meiner Sozia hinten drauf nicht
ausprobieren wollen. Das Hinterrad jedenfalls brachte ich nicht
zum Blockieren.
Wir haben dann kurz vor dem Dunkelwerden hinter Sterzing in
Maria Trens uebernachtet. Es waren zwar nur 25,- fuer die
Uebernachtung mit Fruehstueck; auch bot man uns an, die Moped
hinters Haus in den Garten zu stellen. Aber richtig freundlich
waren die Leute in dem Dorf nicht. Im uebrigen sei gewarnt vor
dem "Gasthof zur Post": Lausiger Service und mickerige Portionen
maessigen Essens zu Schweinepreisen :-(. Auch das Fruehstueck in
"unserer" Pension war nicht zu essen: Pappe in Form von
Broetchen, ein Stueck Butter und ein Plastiktoepfchen mit
Plastikmasse namens Marmelade. Bis die Hausdame dann die
sterilisierte Milch (meine Freundin hat eine Allergie auf
Rohmilch) auf dem Tisch bekam, war das, was man gemeinhin als
Kaffee bezeichnet, kalt.
Als ich dann bei einem Blick aus dem Fenster Leute mit
geoeffneten Regenschirmen rumlaufen sah, wusste ich, dass dies
nicht unbedingt mein Tag war. Also, rein ins Plastik; Gisbert
konnte seine neue zweiteilige Regenkombi ausprobieren.
Sie ist wesentlich bequemer anzuziehen als so ein Einteiler
und war, wie sich herausstellte auch dicht; die Jacke zog sich
selbst bei hoeherem Tempo nicht nach oben.
Wir hofften, dass sich im Osten der Himmel uns erbarmte und
habe Kurs genommen auf die Dolomiten. Aber nix war mit trocken;
Regen, Regen, Regen. Wir sind dann doch ueber Bruneck ins
Gardertal und auf das Groednerjoch gefahren.
Von der Oesterreichischen Bundesstrasse 12, die parallel zur Autobahn
verlaeuft, zweigt in Hoehe der Ausfahrt Bressanone eine
klitzekleine Strasse ab und geht parallel zur Eisenbahn auf die
Bundesstrasse nach Bruneck, durch kleine Taeler und an alten
Natursteinbauten vorbei. Selbst im Regen ein absolut
empfehlenswerter Trip, im uebrigen auch eine kleine Abkuerzung
zum Gardertal. Wenn man die Atmosphaere italienischer Filme aus den 40ern
kennt,
weiss man, wie es dort aussieht: "Typisch italienisch" eben.
Auch das Gardertal (Val Badia, Strassen Nr. 244) hinauf ist
eine wunderschoene Strecke. Wir kamen in einen Stau, den zwei
LKW-Gespanne verursacht haben, die nicht aneinander vorbeikamen.
Eine kleine schmale Strasse windet sich am Garderbach entlang,
links eine hohe Steilwand und rechts der reissende Bergbach mit
absolut klarem Wasser. (Als alter Siegerlaender kennt man sowas
als Felsquellwasser ;-) ).
Am Groednerjoch haben wir uns dann den Hintern abgefroren.
Trotzdem wollten wir auf das obligate Gipfelfoto nicht
verzichten und Gisbert hantierte mit klammen Fingern am
Selbstausloeser seiner Kamera, als uns ein aelterer Herr mit
einem seltsam bekannten Dialekt anbot, uns drei zu
fotografieren. Nachdem er uns und ich ihn und seine Leute
geknipst hatten, kamen wir ins Gespraech. Als ich erzaehlte,
ich sei Berliner, meinte er in gebrochenem Deutsch, er sein
ebenfalls in Berlin aufgewachsen, musste dann aber Ende der
30er Jahre das Land verlassen und lebt nun seit der Gruendung in Israel. Es
war schon ein komisches Gefuehl fuer mich, einem solchen Menschen zu
treffen.
Bemerkenswert fand ich, als er voellig begeistert von den
Unmengen Wasser sprach, die es in den Bergen gibt.
Ich war vor ein paar Jahren mal in Israel und weiss, wie die
Jungs und Maedchens da unten mit dem
Wasser kaempfen, was sie nicht haben. Kilometerlange schwarze
Schlaeuche liegen im ganzen Land herum und bewaessern
troepfchenweise irgendwelche Pflaenzchen; und in den Alpen fliesst
das Wasser - fuer den Berliner Israeli voellig unbegreiflich -
"ungenutzt" den Berg runter ;-).
Wir haben dann fluchtartig den eisekalten Berg verlassen und
sind dann den Pass runter in Richtung Autobahn nach Muenchen.
Gesehen haben wir so gut wie nichts :(, die Sella Gruppe lag im
Nebel und wir hatten mit der nassen Strasse und den Kehren
bergab zu kaempfen. Noch einmal zeigte sich das ABS an der BMW
als ein Beruhigungsmittel; trotzdem war ich froh, endlich auf
der relativ geraden Autobahn mich ein wenig entspannen zu
koennen. Kurz vor dem Brenner sind wir dann wieder auf die
Landstrasse, da ich dann doch zu geizig war, den Oesterreichern
25,- fuer 20 km Passautobahn abzudruecken (den Italienern haben
wir ca. 7,- fuer knapp 100 km gegeben!!). Nach einer kurzen
Pause mit einem warmen Nachmittagessen konnten wir endlich das
Plastikzeuch wieder einpacken, der Himmel diesseits der Alpen
war wieder blau. Trotzdem haben uns die restlichen km bis nach
Woerth noch so geschafft, dass wir abends voellig fertig ins
Bett gefallen sind.
Am naechsten Morgen sind wir dann - entsprechend der
Wettervorhersage - im oestlichen Alpenvorland geblieben, und
haben uns eine Tour aus dem Denzel (ein sehr empfehlenswertes
Buch ueber Motorradtouren in den Alpen) um den Chiemsee
ausgesucht. Gisbert ist erst einmal zuhause geblieben und wir
haben die Tour allein begonnen.
Von Woerth aus sind wir die B 304 nach Wasserburg.
Hier lohnt es sich mal in die Altstadt zu fahren. Sie wird fast
vollstaendig vom Inn umflossen, so dass sie von oben aussieht
wie ein Tropfen, kurz vor dem Fall. Schoene alte Gebaeude und
nette kleine Kneipen laden hier zu einem Rundgang ein. Ich kann
mir vorstellen, dass das Staedtchen im Sommer total ueberlaufen
ist von Touristen, wir hatten Glueck, es war nur ganz normales
staedtisches Treiben festzustellen.
Von dort sind wir dann nach Prien und sofort wieder raus aus
dem Nest. Schon das Schild am Ortseingang (Verbot fuer
Motorraeder von 22 bis 6 Uhr) weist darauf hin, wo man hier
ist. Dafuer haben wir dann in Rimsting genau auf der Kreuzung
in Richtung Seebruck ganz toll gegessen. Freundlicher Service
und angemessene Preise.
Kurz vor Seebruck sollte man mal anhalten und von oben auf den
Chiemsee schauen. Ein toller Ausblick vor dem Hintergrund der
Chiemgauer Alpen. Lohnenswert war dann die Strecke am See
entlang in Richtung Chieming und dann nach Marquartstein. Man
faehrt so langsam in die Berge, wir sind dann in Reit im
Winkel angekommen. Zu dieser Jahreszeit finden sich dort nahezu
ausschliesslich Damen mit Lockenwelle und Herren mit Glatze,
beide gleichermassen mit dicken Wanderstiefeln an den Fuessen.
Wer's mag, ok; ich habe mich in ein riesiges Altersheims
versetzt gefuehlt. Deswegen sind wir nach einer Tasse Kaffee
und einem Eis weiter in Richtung Inzell.
Die "Deutsche Alpenstrasse" fuehrt durch ein wunderschoenes
Naturschutzgebiet, ca. 15 km hinter Reit im Winkel an drei
malerisch gelegenen Seen vorbei. Angesichts des wieder einmal
drohenden Regens haben wir uns dann in Inzell eine Bleibe
gesucht, um dann am naechsten Tag einen kleinen Abstecher zu
Fuss an diese Seen zu machen.
Die Pension im Haus Marianne wird von einer Frau Masack ;-)
gefuehrt. Die (kostenlose!) Zimmervermittlung im Rathaus von Inzell hat uns
an sie vermittelt. Eine resolute Bayerin, aber immerhin
bekamen wir fuer 40,- ein schoenes Zimmer, ein tolles
Fruehstueck und einen Platz fuer das Moped in der Garage. Die
uebrigen Zimmer waren - wie die ganze Stadt auch - belegt mit
dem Dauerwellengeschwader. Wir wurden schon ein wenig "mit
spitzen Fingern" angeschaut von den Gaesten, aber sie haben uns
in Ruhe gelassen.
Der Abend begann mit Regen, die Nacht ueber hat es geregnet,
den naechsten Tag gab es "Schnuerlregen" :(.
Wir haben die BMW in der trockenen Garage gelassen und haben mit zwei
ausgeliehenen Schirmen die Cafes in Inzell abgeklappert und
sind dann doch noch ein wenig gewandert, mit Schirm im Regen.
Die zu Beginn der Strecke "rund um den Falkenstein" (fuer
Kinderwagen geeignet ;-) ) angekuendigten Gaststaetten hatten dann alle Ruhetag
als wir
ankamen :-{, dafuer konnten wir ein bisschen was ueber das Land
lernen, das frueher von der Salzgewinnung lebte, heute von
Rentnern. Trotzdem hat uns die Ruhe und die frische Luft
gutgetan.
Der Wetterbericht meinte, im Westen sei das Wetter besser, also
sind wir dann am Freitag wieder nach Westen gefahren. Aber erst
einmal wollten wir auf die Rossfeld-Ringstrasse, suedlich von
Salzburg/Hallein, noch so eben auf deutscher Seite. Eine
mautpflichtige Strasse (DM 5,- fuer Mopeds), die wohl die
hoechste in Deutschland ist. Man hat von dort oben einen
fantastischen Rundblich ueber die Berge bis hin nach Salzburg -
wenn nicht alles mit Wolken verhangen ist, wie am
Freitagmorgen, als wir da oben waren. Am hoechsten Punkt gibt
es eine Gaststaette, die den Umgang mit Mopedfahrern gewoehnt
ist. Man erhaelt sogar 2,- der Maut wieder zurueck, wenn man
fuer mehr als 30,- "konsumiert". Achtung: Selbstbedienung, die
man nur durch langes Warten erkennt. ;-(
Uebrigens: Wer nicht gerne bergabfaehrt, sollte die Strecke von
Sueden her nehmen. Die Suedrampe hat eine Steigung von ueber
25% und hat einige schwierig zu fahrende Kehren. Ich war froh,
sie von unten anzufahren, zumal die Strasse feucht und wegen
der Blaetter echt rutschelig war.
Von dort aus sind wir dann ueber Bad Reichenhall (das
Salzbergwerk dort kann man besichtigen), ueber die einfach zu
fahrende aber echt sehenswerte Strecke nach Schneizelreuth, ueber
den Stein- und den Kniepass nach Lofer, dann durch das
malerische Strubtal an der Koessener Ache entlang nach Koessen.
Irgendwo im
Strubtal wurde die Strasse gesperrt, weil so ein paar bloede
Kuehe mit bunten Kraenzen aufm Kopf vom Berg in den Stall
getrieben wurden: Almabtrieb. Hunderte von dauergewellten
Koepfen schauten dem Treiben zu und blockierten die Strasse. ;-}
Von Koessen aus sind wir dann ueber den Miesberg am
Kaisergebirge mit dem Wilden Kaiser vorbei, ein kurzes Stueck
Autobahn bis Brannenburg, wo wir uns mit Gisbert zur Ausfahrt
uebers Sudelfeld verabredet hatten. Die B 307 ist eine fuer
Mopedfahrer echt empfehlenswerte Strecke: Von engen Kehren bis
hin zu langen Geraden mit langgezogenen Kurven alles vorhanden.
Beachten sollte man aber die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf
der Seite von Bayerisch Zell; nicht nur wegen der Kontrollen,
sondern auch wegen der Dauerwellen unten im Ort. Den fallen
regelmaessig die Ohren ab, wenn man auf dieser Seite des Berges
Gas gibt; deswegen wird auch hier eine Streckensperrung fuer
Mopedfahrer gefordert. Also: Entweder mit einer leisen BMW oder
langsam ;-).
Sehr schoen dann (zum Entspannen wieder) das Ursprungtal in
Richtung Kufstein. Kurz hinter Landl fuehrt eine kleine
Bergstrasse rechts ab und dann parallel zur breiteren
"Hauptstrasse" nach Kufstein. Eigentlich sind beide Strecken
schoen zu fahren und zum Schauen. Deswegen sind wir auch auf
der einen rein nach Kufstein, auf der anderen wieder raus. Es
lohnt sich, mal kurz vor dem Ortseingang nach Kufstein
anzuhalten in einer Linkskurve mit Parkplatz/Haltebucht. Man
hat von hier oben einen herrlichen Blick auf die Stadt mit
ihrer Burg.
Am Wendelstein vorbei fuehrt die Strecke dann weiter nach
Miesbach und muendet dort in die B 472 und kommt in Irschenberg
an. Wir sind dann ueber klitzekleine Landstrassen in Richtung
Norden bei Woerth angekommen und nach einem gemuetlichen
Abendessen voellig muede in die Kiste gefallen.
Am Samstag musste ich mich schweren Herzens von der BMW
trennen. Abgesehen von den bekannten Problemen mit der
Motorsynchronisation und dem Patschen aus dem Auspuff im
Schiebebetrieb wegen der Schubabschaltung ein rundrum
zufriedenstellendes Moped. Man kann touren damit, schwierige
Strassen oder loser Untergrund bekommt man gut in den Griff und
man kann heizen. Wenn das Teil nur nicht so unverschaemt teuer
waer ...
Der ICE brachte uns am Samstag von Muenchen ueber Frankfurt/M
:-((( in 8 Stunden wieder nach Berlin zurueck.
Naechste Woche wird die Yamaha noch mal geputzt und kommt dann
in die Zeitung. Fuer den Winter reicht ne kleine Enduro und im
Fruehjahr dann ... :-).
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|Internet: hoenig@arco.de
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