From: Marc Luethi, LUTHI@desun1.epfl.ch
Subject: Die Alpentour
Date: Sun, 16 Jul 1995 21:34:09 GMT
Organization: EPFL - Swiss Federal Institute of Technology, Lausanne

Hallo de.rec.motorrad

Nun, da unsere Rechner seine RAMs zurueck hat..will ich euch nicht
vorenthalten, was wir letzten Sonntag so alles angestellt haben.
Auf dem Plan stand u.a. der hoechste Alpenpass der Schweiz. 
mit Jeroen aus Eindhoven starteten wir auf der Autobahnraststaette bei
Montreux am Genfersee. Zuvor war ich, un halb fuenf aufgestanden, aus
der Zentralschweiz (30km noerdlich von Luzern) auf der Autobahn nach
Lausanne in meine Wohnung bebrettert, um noch Lern- und Lesematerial
zu holen.
Aus Zeitmangel waelten wir die Autobahn durch das Wallis hinauf,
eigentlich schade, denn es gaebe doch die schoenen Straesschen durch
die Weinberge. Nichstdestotrotz mussten wir eine halbe Stunde
zwangspausieren, weil ich mich in der Zeit ziemlich gruendlich
verrechnet hatte.
Um zehn dann stiess Michael aus Visp (jawohl, ein echter Bergler) zu
uns, und unter seiner (orts-)kundigen Fuehrung gings das Oberwallis
hinauf. An der Bahnschranke konnten wir ueberholen und hatten dann die
Strasse fuer eine schoene Weile fuer uns :-)
In Ulrichen dann rechts ab, und schon wurde der Verkehr spuerbar
weniger. Den Nufenen hinauf musste ich zu ersten mal spueren, was es
heisst, mit einem 750er Twin und 240 kg unter dem Arsch zwei 1100er
(ZZ-R und FJ) Fours nachsetzen zu wollen. Null Chance. :-(
Dann die Nufenen-Passhoehe. Das Wasser im Teich was genauso kalt, wie
es aussah.. Brrr... naja, auf 2478m kannst du nicht einen  lauen
Badesee erwarten. Der Kaffee war uns entschieden zu teuer also hinab
ins Tessin. Kuehe auf der Fahrbahn... naja, die Sennenhuetten werden
bezogen!
Ploetzlich Schotter, die Strasse ist aufgebrochen. Alle ganz
vorsichtig, sich ja nicht hinzulegen... :-)
Gotthardpass, alte Strasse, Fahrwerksmaltraetierung erster Guete.
Gelobet seien die langen Federwege. Dann Wechsel auf die neue Strasse;
total langweilig, alles autobahnmaessig. Mittagessen auf dem Pass,
riesige Menschenansammlung, Touristik halt, viele Bikes, viel zu viele
Dosen, und eine historische Postkutsche!
Hinunter wieder auf der alten Strasse bis sie aufhoert, dann in
Hospenthal links Richtung Furka. James Bond-Erinnerungen (Goldfinger).
Saumaessig enge Gasse, eine Dose und ein Toeff haben gerade Platz
nebeneinander; Ueberholen eher schwierig.
Furkapass; toller Blick bis nach Andermatt und an der Oberalpass
hinueber. Hinunter nach Gletsch und gleich wieder hinauf an den
Grimsel. Frisch ausgebaute Strasse, nicht unbedingt Autobahn, aber
schoen griffiger Belag und viel Platz zum Ueberholen :-)
Getraenkepause. Prost!

Dann die Abfahrt in den Backofen. Das Aaretal ist zwar schoen mit
seinen beiden Seen, aber die Hitze war absolut toedlich (der Verkehr
auch). Am Brienzersee Abkuelhalt. Mist! Badehose vergessen :-( Dabei
war da Wasse genau richig in dr Temperatur und dazu noch herrlich
klar!
Interlaken war der totale Stress. Alles Touristen und Busse und
AAAQRGH... vor der Thunersee-Strecke warne ich Jeroen und Michael noch
vor den Bullen, die hier gerne stehen. Aber wir sehen keine... nur als
ich im 60er Limit eine Dose ueberhole kommt mir prompt hinter der
naechsten Ecke ein Streifenwagen entgegen *schluck*, der mich auch
noch ueberholen gesehen hat. Hat aber nicht reagiert *phew*.
In Thun dann an der Aare in einem Cafe der Abschiedstrunk; Michael
faehrt mit Jeroen zurueck nach Moleson und Lausanne, ich ziehe durchs
Emmental nach Hause.
 
Fazit: Sonnenverbranntes Gesicht, 680km mehr auf dem Tacho, ein
schmerzender Ar*%&, aber VIEEEEEL Spass gehabt!!!!


Wenn jemand noch Tourentips fuer die Schweiz haben will... :-)


Gruss

Marc