Diesen Bericht und mehr gibt www auch unter
http://www.rrr.net/kay/alpen96
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Kay's Alpentour Bericht - Teil 3
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Rueckzug - Freitag, 30. August
Heute ist Abreise zu Marc angesagt. Also wieder mal Koffer und Zelt
packen, Mopped aufladen und ab. Die Abrechnung ist dem Paechter des
Campingplatzes zuviel Arbeit, so dass er einfach Personen und Zelte
durchzaehlt und einen Pauschalpreis pro Person ermittelt. Dadurch wird
das ganze billiger als gedacht: 17 SFr pro Nacht, gerechnet hatte ich
mit 25 SFr. Da wir in einer Gruppe von ca. 8 Moppeds fahren, haben
wir eine einfache und etwas langweilige Strecke gewaehlt: Bellinzona,
St. Gottard, Vierwaldstaedtersee, Reinach.
Am St. Gottard nehmen Doerte und Ratbike den Weg ueber die
Passstrasse, der Rest faehrt Tremola. Diesmal klappt es herrvorragend
mit dem Kopfsteinpflaster, zwar muss ich mich anstrengen um an Marc
dran zu bleiben, aber Hilli mit seiner Tenere ist ein gutes Stueck
hinter mir, von den Viragos reden wir mal gar nicht. Unterwegs eiere
ich nach einer Baustelle wegen Split durch eine Spitzkehre, dafuer
werde ich durch den dummen Gesichtsausdruck von zwei an der Strecke
parkenden Bigbike- Fahrern entschaedigt, die unglaeubig zusehen wie ich
meinen Alpen-Express durch die Kurven treibe. Ratbike faehrt
natuerlich an der Passstation vorbei und muss den St. Gottard nochmal
hochfahren. Auf der Strecke nach Andermatt halten wir kurz an der
Teufelsschlucht, von der Marc ein paar nette Geschichten kennt. Dort
gibt es ein Ehrenmal, das auf russischem Territorium steht und das
mitten in der Schweiz! Am Treffpunkt mit den anderen Gruppen in ???
schneide ich mir bei einem der freundlichen drm'ler ein Stueck Salami
ab und saeble mir natuerlich prompt in den linken Zeigefinger! Mist,
dammicher!
Mit einem Pflaster und viel Leukoplast ist der Schnitt erstmal
versorgt, doch Olaf besteht darauf dass ich zu einem Arzt gehe. Wir
einigen uns darauf noch bis Reinach zu fahren und dann das Hospital
aufzusuchen. Dort werde ich von einem blutjungen Assistenzarzt
versorgt. Dieser wirkt zwar etwas schuechtern und linkig, stellt sich
aber im Laufe der Operation als lustiger und kompetenter Bursche
heraus. Allerdings ist der Verband nicht handschuhtauglich und spaeter
stelle ich fest, dass er mir auf dem Zettel fuer den Hausarzt die
richtigen Verletzungen unter einem falschen Namen bescheinigt hat. Bei
Marc sind die anderen mittlerweile schon am feiern und beim kochen.
Nach dem Abendessen gibt es ein Fass Bier, Sekt und fuer mich noch
Jacky zum Betaeuben des Pochens der Schnittwunde. Trotzdem faellt es
den meisten noch auf, das Marc's Mutter noch verdammt gut aussieht. Wo
ist mein Schlafsack ...
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Number one - Samstag, 31. August
Nanu, habe ich jetzt schon Hallus? Nein, mitten in der Nacht sind
Rita, Spacie und Zotty mit der Dose zur Abschlussparty in Reinach
angereist. Das ich dass erst heute morgen feststelle, liegt einfach
daran, dass ich gestern frueh in den Schlafsack gekrochen bin. Nach
dem Fruehstueck machen sich die ersten auf den Heimweg, aber ich
beschliesse, dass ich noch keine Lust habe und einen Tag in Reinach
bleibe. Wir einigen uns darauf dass Marc einkaufen geht und der Rest
sich einen schoenen Tag macht. Als Behinderter kann ich heute kein
Mopped fahren und geniesse die Fahrt zum Ducati Clubrennen in der Dose
von Zotty.
So ein Clubrennen ist eine feine Sache: viele schoene und laute
Motorraeder. Der eigentliche Grund unserer Anwesenheit sind jedoch
Tjard, Christoph und RRR#1 Jochen Nessel, die an dem Rennen teilnehmen.
Nach einem Rundgang finden wir sie bei den Zuschauern und es gibt erst
mal ein grosses Hallo. Tjard und Jochen schlagen sich in Ihren Rennen
recht wacker, Christoph jedoch trifft es schlimm: Er wird von einer
Frau auf einer R80GS mit Enduro-Reifen versaegt! Beim Jubeln und
Anfeuern machen wir bei allen dreien keinen Unterschied: die
versammelte Menge der drm'ler groehlt lauter als der Rest der Zuschauer
zusammen! Ob es schlimm ist, wenn der drittletzte mehr Applaus erhaelt
als der Gewinner? So, das Rennen ist vorbei und es wird langsam
dunkel, also ab nach Reinach. Immerhin weiss ich jetzt, das auch
number one ein ganz normaler rrr'ler ist ...
Dominic rutscht mit kurz vor Reinach auf nasser, gerader Strecke an
einer Strassenbahnschiene. Er kann das Mopped zwar abfangen, bleibt
dann aber am Randstein haengen und stuertzt auf die linke Seite. Es
ist zwar nicht viel passiert, aber Dominic aergert sich weil er dass
Mopped eigentlich verkaufen will. Waehrend die Bratkartoffeln fuer das
Abendessen im Ofen schmoren, verpackt Marcs Mutter meinen ramponierten
Finger motorradhandschuhgerecht. Spaeter am Abend erfahren wir noch,
dass Sven Fischer auf der Heimfahrt getsuertzt ist und mit
Rueckenverletzungen im Krankenhaus liegt. So klingt dieser Abend in
gemuetlicher aber leicht melancholischer Stimmung am Kaminfeuer aus.
Ich verstehe nur nicht, warum Ratbike und Spacie in der Nacht
fluchtartig das Zimmer verlassen, ich schnarche doch nicht ...
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Abschied - Sonntag, 1. September
Typisch, kaum geht es wieder ans Moppedfahren ist das Wetter schlecht!
Rein ins Regenzeug und mit Matwa ab Richtung Heimat ... Schon beim
losfahren muss ich die Muehle anschieben, aber mitten in der Pampas
hinter Aarau geht nichts mehr. Also wieder einmal Gepaeck runter und
Mopped demontieren. Ich tippe zuerst auf ein defektes Relais (Zuendung
an: alles OK; Starten: klick, Strom weg - warten - klick, Strom da)
aber es ist viel gemeiner: die Schrauben an der Batterie haben sich
gelockert. Bei Rheinfelden fahren wir ueber die Grenze nach
Deutschland und weiter Richtung Loerrach auf die Autobahn.
Bis zur Raststaette bei Freiburg sollte ich es eigentlich noch
schaffen, aber ich bin wohl von dem geringen Verbrauch in den Alpen
verwoehnt: Kurz bevor man Richtung Muehlhausen nach Frankreich
abbiegen kann, geht mir der Sprit aus. An dieser Stelle ist zwar eine
Raststaette, aber leider nur auf der Gegenfahrbahn! Ich schaffe es
noch von der belebten A5 auf den Zubringer nach Frankreich zu rollen.
Zuerst schuette ich mein restliches Kocherbenzin in den Tank, aber das
reicht nicht, daher muss Matwa Benzin besorgen. Jetzt habe ich genug
Sprit, aber die Batterie ist seit dem festziehen der Schrauben nicht
genuegend geladen und macht schlapp! Da Matwa noch eine weite Strecke
vor sich hat faehrt er alleine weiter und ich rufe den ADAC. Mit dem
Handy erreiche ich nur die Leitstelle in Stuttgart und die fuehlt sich
nicht zustaendig, also ist etwas Fussmarsch zur naechsten Notrufsaeule
angesagt. Mit Starthilfe des ADAC springt das Mopped sofort an und ich
fahre an der Naechsten Ausfahrt zum tanken. Bis nach hause wirds
reichen ...
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Von meinen kleinen Problemen mit der ZZ-11 abgesehen war die Alpentour'96
gigantisch! Ich moechte mich bei allen Organisatoren nochmals herzlich
bedanken, besonders aber bei Marc und Desert fuer die Arbeit die sie sich
gemacht haben und bei Matwa der sich die Rueckfahrt sicherlich anders
vorgestellt hatte.
Wir sehen uns auf der Alpentour'97 ...
Kay
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Kay, Worms, Germany / rrr#69 hc (26,81) -- kay@rrr.net
_________________________/ Kawa ZZ-11 '91 -- http://www.rrr.net/kay
VORANZEIGE: Schwarzwald Party-Tour, Todnau (Freiburg), 11.-13. Oktober
Moppedfahrer auf Ski, Faschina (Damuels), 18.-26. Januar'97