From: Peter Gruener, peter@rrr.de
Subject: Super Moto Zweibrücken - Saisonabschluss
Date: Tue, 28 Sep 1999 22:06:43 +0200
Organization: Headed for destruction Inc.

Hi Folks,
etwas verspätet, aber dennoch vollständig mein Abschlussbericht.
Für Ungeduldige die Kurzfassung: Ich habe wieder versagt :-(
Und nun die etwas längere Fassung:

Nachdem wie immer das Motorrad auf den letzten Drücker (Freitag abend)
fertig geworden ist, der Bus beladen wurde, klingelte am frühen
Samstag morgen viel zu früh (0430) der Wecker. In Zweibrücken
angekommen, fand ich ein komplett neu gestaltetes Fahrerlager und eine
komplett neue Strecke vor. Na toll und bei der technischen Abnahme
wurde entgegen der Vergangenheit eine Phonmessung durchgeführt. Dazu
später mehr...
Es war mittlerweile kurz nach 0730 und mir kamen die ersten Gestalten
mit Bierflaschen entgegen...
Durchgefeiert oder weitergefeiert?
Relativ schnell war das Pillermobil ausgeladen und zum Wohnmobil
umfunktioniert. Da meine Auspuffanlage sicherlich mit 104db eindeutig
zu laut war, musste noch der selbstgebaute db-Eater eingebaut werden,
was innerhalb von 10min erledigt war. Gut gelaunt tuckerte ich zur
techn. Abnahme und kam mit gemessenen 101db enttäuscht zurück. Also
musste der db-Eater Nummer zwei implantiert werden. Nun war die techn.
Abnahme kein Problem mehr, dafür bemängelten die Komissare meinen
Helm, der angeblich keine Zulassung besitzt (Shoei VFX-3, 5 Monate
alt). Wie gut, dass ich einen zweiten Helm dabei hatte. Zu Hause auf
der DMSB-Homepage konnte ich nachlesen, dass mein Helm OMK zugelassen
ist. Lauter Pappnasen!
db-Eater Nummer zwei wurde anschliessend entfernt und die Zeit bis zum
ersten freien Training verbrachte ich damit, mir die neue Strecke
anzuschauen. Viel Strasse, wenig off-road und extrem eckige Kurven
stimmten mich etwas bedenklich. Die Start-Ziel Gerade war mehr eine
langgezogene Rechtskurve entlang einer soliden Betonmmauer ohne
jegliche Polsterung. Am Ende der "Geraden" folgte ein Rechtsknick,
wobei das Tückische daran war, dass die Kurve nach aussen hin abfiel.
Im ersten freien Training ging es nun darum erstmal die Strecke
kennenzulernen, was gar nicht mal so einfach war, denn die abfallende
Rechstkurve nach Start und Ziel war nicht leicht zu erkennen und mal
war ich zu weit aussen, dann wieder zu weit innen. In meiner Gruppe
und überhaupt befanden sich Fahrer, die ich bislang dieses Jahr noch
nicht zu Gesicht bekommen hatte. Die meisten  davon waren Schweizer
und verdammt schnell. Um  direkt ins Halbfinale einzuziehen musste der
16. Platz her. Angesichts der 38 Teilnehmer pro Lauf und der
gefahrenen Zeiten stimmte mich das mehr als bedenklich. Im
Zeittraining bestätigte der 27. Platz meine Befürchtung. Die einzige
Hoffnung war ein Bombenstart und etwas Glück...
Nun denn. In der drittletzten Startreihe suchte ich mir einen
Startplatz aus und nahm diesen nach der Einführungsrunde auch wieder
ein. Die Startampel konnte ich so gut wie gar nicht erkennen und ich
musste mich ein wenig zur Seite drehen. Das rote Licht ging an und
meine rechte Hand stellte den Gasgriff in Richtung Vollgas, während
mein linker Fuss den zweiten Gang einlegte. Nach einer schier
unglaublich langen Zeit sprang die Ampel auf grün um und meine linke
Hand löste leicht die Kupplung. Wohl etwas zuviel, denn das Vorderrad
stieg zu weit in die Luft und ich musste etwas Gas wegnehmen, um nicht
nach hinten wegzukippen. Das war dann mal wieder ein Start zum
Vergessen. Dann ging es schon um die erste Rechtskurve und wie immer
zog ich den Kürzeren, da ich den anderen nachgab. Ich konnte zwar den
einen oder anderen noch überholen und wurde selbst ein paar mal
überholt, aber mehr als ein 24. Platz war nicht drin. Hoffnungslauf
war angesagt, aber dort musste man 6. werden, um ins Halbfinale zu
kommen. Diesmal wählte ich einen Startplatz ganz aussen, um nicht im
Gedränge zu versauern. Der Start klappte nun um einiges besser und ich
konnte als 7. aus der ersten Runde gehen. 7 Minuten + 2 Runden sind
nicht allzulange und die ersten sechs waren verdammt weit weg. Meine
einzige Chance war darauf zu hoffen, dass jemand vor mir ausfiel und
ich die Meute hinter mir zurückhalten konnte. Ich spürte schon
förmlich deren Atem und so ein nerviger Zweitaktfahrer musste auch
schon relativ dicht hinter mir sein. Ich wurde etwas nervös und kurze
Zeit später passierte es: beim Anbremsen in die Geländeteil war ich
wolh etwas zu schnell und kam zu weit nach aussen und schwupps war ich
nur noch auf dem 8. Platz. Ich verlor zudem noch meinen Rhythmus und
musste mich letztendlich als 10. meinem Schicksal fügen und konnte
einpacken. Naja, wenigsten konnte ich mich völlig entspannt auf einen
stressfreien Sonntag freuen, obwohl ja doch zahlreiche Fans aus dafr
und der Enduro-ML anreisten (Hallo Valpo!). Die Party am Samstag abend
war allerdings das beste was es seit langem gab. Gute Live-Musik (wenn
auch schlecht gemischt), eine äusserst amüsante Strip-Show und ein
Megaburnout im Hangar von "Nusse" mit einer betagten GPX, der jedoch
alles nur nicht mehr seine 5 Sinne beisammen hatte und zu später
Stunde die Schlüssel abgeben musste.
Der Sonntag war dann schön anzusehen, aber selbst fahren wäre noch
schöner gewesen. Es gab spannende Rennen, Ergebnisse wie gehabt unter
http://www.supermoto.de, und am Ende viele durch Burnouts platzende
Reifen...
That's it....
Peter - mit kleiner Krise....

Husky TE 610 Super Moto '94
rrr# 57
http://www.overthehills.de
http://www.rrr.de/~peter