Hi,
Es begab sich nur eine Woche nach der MF[tm], daß ein kleines Nordlicht
der gesammelten TourenSchwuchtelBikerschaft des Frankfurter Raums eine
Ansage zustellte. Für diesen Zweck hatte sie einem angeblich immunen
Unbekannten eine Amsel aus den Rippen geleiert. Vom enormen
Leistungspotential dieses Vogels verblendet, wälzte der Schreiberling
dieser Zeilen seinen Ausredenkatalog, sagte sein Erscheinen ab, mußte
dafür Flames von Glen einstecken, die ihn dann aber auf den Rechten Weg
eines RRR zurückbrachten. Überpünktlich (t-8Min) fuhr er daher am
Treffpunkt vor, wo schon zwei Kavaliere um die Gunst der Schönen
buhlten. Glen versuchte sie mit einem chromblitzenden Schaltgestänge zu
verblenden, während dxb mit neustem Poseroutfit (blitzsauberer
Renneinteiler mit hochglanzpolierten Schleifern) herumstolzierte. Der
Ankommende hatte leider nichts dergleichen zu bieten und versuchte daher
mit einem Megastoppie die Aufmerksamkeit der holden Weiblichkeit zu
erregen, die jedoch den Blick gelangweilt abwandte :-( Während sich der
Parkplatz langsam in ein Schlammloch voll triefenden Sabbers
verwandeltet wurde bekannt, daß Monster-Richie noch nach seinen
Ohrenstopfen suchte und Oberposer beim Kirchgang verschollen ging, wo er
wohl dem elwu vor der Herbrennung noch opfern wollte. Daher setzten sich
vier Motorräder in Bewegung. Kathinka führte über Schmitten, Seelenberg,
Oberems, Wüstems, Neuweilnau nach Rod a.d. Weil, wo beschlossen wurde
das leistungsschwächste Mopped an die Spitze zu setzen. Dieses führte
dann eine kompakt bleibende Gruppe durch die sanft geschwungenen
Asphaltbänder des Taunus (Schwickershausen, Bad Camberg, Beuerbach,
Panrod). Im Winklelwerk des Aulbachtals konnte der Fahrer dann seine
überragende Streckenkenntnis ausspielen und rund 15m Vorsprung gewinnen.
Aufgrund viel zu kleiner Rückspiegel und zu geringer Konzentration auf
die vor ihm liegende Straße, verlies ihn diese Streckenkenntnis in
Breithard aber endgültig, was ihn zu einem recht dämlichen Wendemanöver
veranlasste. Bedingt durch den Wendekreis eines 40-Tonners suchte er
eine breite Einmündung, die jedoch ein recht hohes Gefälle aufwies.
Trotz der langbeinige Bauweise der Amselfahrerin zeigte sich das Talbein
dann doch etwas kurz um die Amsel in der Senkrechten zu halten. Die
Hangabtriebskraft des schweren Vogels überforderte dann die Kraft des
zarten Geschöpfes und *rabautz* demonstrierte Kathinka, daß sie auch 90°
Schräglage hinbekommt. Flugs eilten drei starke Männer zum Ort des
Geschehens und stellten den Lotrechten Zustand von Fahrerin und Fahrzeug
wieder her. Eine Bestandsaufnahme der Schäden ergab ein paar zusätzliche
Kratzer am Federkleid der Amsel und einen Totalverlust des lieblichen
Lächelns der Fahrerin. In leicht depressiver Stimmung bewegte sich der
Kovoi dann in schwuchteligem Tempo über die Aarstraße in Richtung
Kettenbach. Die Überlegung, ob die engen, steilen Serpentinen nach
Reckenroth auch wirklich Amselgeeignet seien, ließ den Führenden dann
das ausgemachte "Keine Stopps mehr" völlig vergessen und er steuerte
einen Parkplatz an. Ein ABS-verwöhnter dxb zeigte sich dabei noch nicht
restlos sicher auf der FZR-Bremse, verpasste die Einfahrt um 25m und
brannte daher alle anderen gnadenlos her. Da die Zweifel an den
Führungsqualitäten des Ducatisto nun schon bei 50% der Gruppe überhand
gewannen, wurde beschlossen zum Ausgangspunkt der Tour zurückzukehren,
den Führenden heimzuschicken und mit neuer Besetzung (Richie+Poser)
einen weiteren Versuch zu unternehmen. Die Strecke führte über
Kettenbach, Aulbachtal, Strinz-Trinitatis, Wörsdorf, Walsdorf auf die
B8. Auf dem kurzen Highspeed-Stück nach Esch versuchte der Ducatito
nicht zu sehr im Weg rumzustehen, duckte sich in die Verkleidung, drehte
hemmungslos in den viel zu mager laufenden roten Bereich, nutzte die
schmalsten Lücken zwischen Radfahrern und entgegenkommenden,
überholenden Moppedfahrern und erntete dafür ein "6-Gang, 5kU/min, knapp
Halbgas" von der Amseltreiberin. Auf dem letzten Streckenstück über
Niederems, Oberems, Seelenberg ging dann Glen verloren, der meinte einen
Goof-Fahrer vorbeiwinken zu müssen, der ihm anschließend penetrant im
Wege rumstand. Aufgrund der Zwischenfälle und des gemütlichen Tempos
lief die Gruppe dann mit 6 Min. Verspätung am Treffpunkt Dorfweil ein.
Ein Kontrollanruf bei Steffi Schlafmeister ergab dann, daß die
Pace-Macher der TSB schon vor dem Start hergebrannt wurden und von
jeglicher Kraft verlassen den Starterknopf nicht mehr drücken konnten.
Daher wurde beschlossen der Tour ein Ende zu setzten. dxb verkrümelte
sich sofort hinter die 7 Berge, während der Rest sich noch auf dem Weg
nach O-ursel von der Amsel herbrennen ließ. Dort wurde der Ducatisto
heimgeschickt und Glen verplichtet die Herbrennerin mit beliebigen
Mengen an Speiseeis aufzumuntern.
Michael
PS: Die gefahrenen Kurvengeschwindigkeiten resultierten in einem 1cm
Angstrand an der Duc, keinen weiteren Kratzern am Verkleidungskiel der
Amsel, weiterhin unbenutzten Knie- und Schuhschleifern bei dxb und
Unmengen funkensprühender Teile bei Glens Banditen.
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http://www.uni-mainz.de/~dunin RRR#85 TSB#22
Duc 750 SS: Männermotorrad(tm by K.D.)
DR 350 SHC: Das Spiel mit der Luft