Samstag, 16. Mai 1998. Nach wochenlangen Diskussionen raffte sich eine
verwegene Schar von MMMs auf, um eine Stahla*schtour runterzureissen.
Anlass sollte eigentlich das Einfahren von Handis "Krimhilde" werden;
warum er und das Mopped aber dann doch nicht dabei waren, steht in
einer ganz anderen Geschichte.
Dem Planungschaos folgend, wurde der Starnberger Bahnhof als
Treffpunkt auserkoren, da es dem schlechten Wetter ausweichend nach
Sueden/Westen gehen sollte. Um 07:00 Uhr Ortszeit schlugen insgesamt
776PS ein: Erwin Knippel (DUC900SS), Ralf Ohmann (R1100RS), Glen
Reiff (R1100GS), Rolf "Schlaggo" Schlagenhaft (Triumph 900 Sprint),
Thilo Mueller (ZX-9R), Holger Steinfeld (CBR1000), Roland "Dr. Kick"
Reinhardt (VFR750) und der Schreiberling (Rufus, DUC900SS). Eine
hitzige Diskussion um die Fahrtroute entbrannte (war vorher natuerlich
nicht ausgemacht worden ;o) ) und einige hatten sogar die
Kartenempfehlung von Handi gekauft, aber natuerlich zuhause liegen
lassen. Sigh! Auch die Auflistung der gesperrten Alpenpaesse war zwar
die Woche mehrmals durch die ML gegangen, aber ausgedruckt hatte sie
keiner. :o)
Kurz nachgedacht und Fernpass - Reschenpass mit Mittagessen Meran war
ausgeguckt. Zum "Leader-of-the-pack" wurde ich geschlagen ... also
los. Raus aus Starnberg, zum Warmfahren die B2 nach Weilheim
runtergepruegelt. Leute, das war f^f^f^f^f^risch! Rueber zum Hohen
Peissenberg und das erste "Aha!"-Erlebnis mit den BT56-Schlappen ..
die schmieren auf der DUC wie d'Sau! Thilo als Hinterradklette hatte
mal wieder Angst um seinen neuemn JapScrapper und warf gleich mal
Sicherheitsabstandsanker. ;o)
In Peiting gings auf die B23 Richtung Oberammergau/Ettal. Als
Frontmann testete ich gleich mal das Racing-Vermoegen der Gruppe und
legte eine kleine Pace vor. Erfreulicherweise schloss die Gang - wenn
auch mit teils halsbrecherischen Aktionen - wieder auf. Kurz vor Ettal
dann nach Westen Richtung Linderhof/Plansee/Reutte. Herrliche Strecke,
nichts los und diese Drecks 150PS-Klette liess und liess sich einfach
nicht so recht abschuetteln (das naechste Mal gehts noch mehr ins
Winkelwerk, gell! ;o)). Erste Oy-oy-oy.. Schei .. schei .. schei ..
Aktionen spielten sich anscheinend im Mittelfeld ab (gell Roland?).
In Reutte quaelten sich die Dosentouris bereits Richtung Fernpass; auf
selbigem meinte meine Klette, in einer Linkskurve, die durch klappbare
Mittelstreifenplastikwedel gesichert war, die Innenkurve nehmen zu
muessen (also links der Pylonen). Sigh! Volle Poserpunkte fuer die
Aktion an Thilo (gibt sicher nen Leserbrief der empoerten Dosentreiber
in der AD*C-Motorwelt hehehehe)! Am Ende vom Fernpass erste Saufpause
fuer die Moppeds (jaja, meine DUC und der Treibstoffvorratsbehaelter
... als Tank ist das Ding ja nicht zu bezeichnen).
Dann rueber nach Imst, Landeck und suedlich in Richtung Reschenpass.
Kurz vor der Passhoehe kamen uns dann Moppedler entgegen, die in
wilder Manier versuchten, Fliegen von ihren Stiefelspitzen zu
vertreiben !!! LASER ALERT !!! Da standen sie auch auf der Passhoehe
... aus 300m *nicht* zu erkennen an einer Hausecke, einer von denen
mit Laserpistole aufm Stativ. Ich drehte noch mal kurz, um die Nachhut
zu warnen. Beim Zurueckfahren meinte dann ein Dresdener
Scorpio-Dosentreiber mich zu versaegen, was ihm die Bekanntschaft der
Gruenroecke einbrachte und die Urlaubskasse deutlich erleichterte.
STRIKE!
Doch was mussten unsere frisch entzundenen Augen da oben noch alles
sehen? H E R Z A T T A C K E ! Eine Gruppe von Trikes (jaja, die Dosen
mit 3 Raedern) kam uns entgegen mit WOHNWAGEN als Anhaenger!!!
Unfassbar.
Nach kurzer Pause wollte die Karawane weiterziehen, aber da begann das
Drama! Dr. Kick konnte seine VFR nicht mehr anlassen. Flugs die halbe
Plaste abgenudelt und ein kurzer Riecher an die Batterie ... HEISS und
STINKIG! Anscheinend hatte sich der Regler gehimmelt. Also alles
zurueck Richtung Pfunds/Landeck ... Service suchen, VFR anschieben
(Mann geht das einfach .. naja Aut*motor halt). Der war aber unwillig,
des Samstags zu arbeiten, was Dr. Kick zum geordneten Rueckzug in die
Heimat (oder zumindest bis Garmisch) anspornte. Da warens nur noch
sieben. Well, Zeit zum Futter einwerfen.
Mit spannenden Ranzen trat dann Thilo den Rueckzug (der Terminkalender
war *sehr* eng gesteckt) an. Was auch immer er um 16:00 Uhr in
Muenchen wolle .. er wirds schon wissen ;o) Da warens nur noch sechs.
Die dezimierte Truppe nahm daraufhin den Reschenpass und balgte sich
mit den ganzen Dosentreibern ins Meranertal runter. Koenig Ortler
neigte sein Haupt zum Grusse und liess einen Funken goiler Aussicht in
die Runde strahlen. Erwin fuehrte in italienischem Stil und machte die
Pace nach Meran. Sprit schlucken Teil 2 folgte. :o))
Nach einer kleinen touristischen Runde um die Altstadt von Meran
(diese %&/$§+'*?-Eisdielen sind aber auch immer versteckt, was?)
fielen wir in eine kleine Fussgaengerzone zum Parken ein, genau ggue.
der Eisdiele. Ein alter Gratler meinte: "Abschleppen, nix Parken", was
wir natuerlich mit einem "Alter Gratler" zurueckfederten. Well,
ziemlich geschickt zum Ende des Eisbecherschluerfens kamen die
Blauroecke und wollten unsere Kisten abschleppen. Sowas aber auch!
Also, Flucht nach vorne und los Richtung Jaufenpass. Schlaggo hatte
inzwischen die Hosen gestrichen voll und brabbelte irgendwas von
Heimweh ... Allgaeu ... Schwester ... GPS ... Laptop ... eindeutig
Auswirkungen von gnadenlosem Sonnenschein (der uebrigens den ganzen
Tag ueber anhielt) und 30 Grad im Schatten. Ein weiterer MMM'ler auf
Abwegen also und da warens grad noch fuenf.
Die 5 stuermten dann die 2099 Meter am Jaufenpass. Posing maessige
Spitzkehrenfotos (weitere Infos demnaechst auf diesem Kanal ;o))
lockerten die langweilige ;o) Auffahrt durch die vielen, sauengen,
rattenscharfen Kurven ab. Schnee auf der Anhoehe neben der Strasse
erklaerte dann auch die Sperre der anderen Paesse. Die Abfahrt auf
noerdlicher Seite stellte an Federn- und Daempfer hoechste Ansprueche.
Mistiger Aspalt, viele Wellen und Frostaufbrueche. Aber egal ... der
Brenner ruft.
Durch *deutliche* Warnungen ob der massiven Radarkontrollen (die
tatsaechlich da sind.. aufpassen!) kamen wir vorher zum Entschluss,
auf der Brennerstrecke mal vernuenftig zu fahren. Nun, das ging
einigermassen gut, bis die 888er mit einheimischer Nummer an mir
vorbeischraddelte. Da fiel die Klappe und der Gasschieber ging auf.
;o)
Quer durch Innsbruck, ein kurzes Ampelrennen ( :o) ) und ab nach
Jenbach (wieder Radarfalle ... sigh!). Dort fand Erwin einen netten
Aufstieg (eng, winklig, 20%) zum Achenpass. Cool! Nun, da der Abend
nahte, war die Rueckfahrt fast Dosen- und Tschobbr (*spuck*) -frei und
die Vergaserklappen standen auf Anschlag. Sauberster
Formationstiefflug zum Tegernsee. Dort machte sich dann Ralf auf den
Heimweh. Die Desperatos waren nur noch zu viert.
Kurze Abbiege Richtung Bad Aibling, Tanke Teil 3. ;o) Kurz danach
machte ich mich Richtung Bad Toelz vom Acker und liess den glorreichen
3er-Rest gen Norden ziehen.
Ne gute halbe Stunde spaeter und nicht ohne Tausenden von Muecken den
unnatuerlichen Tod an Helm/Verkleidung bereitet zu haben schlug ich
nach gut 610km wieder zuhause auf.
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Mein persoenliches Fazit: feine Ausfahrt, trotz der Gruppengroesse ein
beachtlicher Schnitt, keine moralsauren Noergler dabei, goil!
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Die Tourzusammenfassung: Starnberg - Weilheim - Peissenberg -
Linderhof - Reutte - Fernpass - Imst - Landeck - Reschenpass - Meran
Jaufenpass - Sterzing - Brennerstrasse - Innsbruck - Jenbach -
Achenpass - Tegernsee - Starnberg
ca. 610km
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Rufus
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'93 DUC 900SS '76 BMW R90/S
RRR#900 WD#900 WTS#900 MoMMM
Pain is temporary, glory is forever