From: Kay Gehrke, Kay.Gehrke@student.hu-berlin.de
Subject: Ein WE in Muenchen
Date: 16 Jul 97 14:21:00 -0500
Organization: Humboldt Universitaet zu Berlin

hi,

nun wurde ich auch noch verdonnert, den drm-Bericht fuer das WE in
Muenchen anlaesslich (handi: darf ich jetzt ??) Manfreds
Burtseltach zu schreiben, zudem auch ich eingeladen war. Ein
Problem stand von Anfang an, die KTM fuer die 700km zu verwenden
fiel aus Verstandgruenden aus. Mit der Dose, hm, kost ein Haufen
Sprit und ich bin ziemlich fertig, wenn ich da bin. ICE ist zu
teuer, was bleibt also ? Richtig fliegen. Also ein bischen
teleniert und siehe da, fuer 226Dm komme ich nach Muenchen und
zurueck. Nicht lange ueberlegt, gebucht und damit kam die Sache ins
Rollen.

Manfred, der wohl erst dachte ich verscheisser ihn, besorgte dann
noch fuer 80Dm/Samstag, naja, wie soll ich sagen, es ist nicht ganz
ein Motorrad, aber es faehrt halt, jeder weiss was ich meine, eine
BMW. Genauer, eine 650er Funduro.

Rein praktisch sah das so aus, dass ich mit schicken Sachen und
einer Riesentasche mit Mopedzeuch in den Flieger steig und Manfred
mich direkt mit Moped abholt. Die Leute am Airport staunten nicht
schlecht, wie ich mich nach Begruessung von Manfred (den ich kaum
erkannte, seit Nuernberg ist viel Zeit vergangen) und Desert
innerhalb von 3 min in einen Marsmenschen verwandelte, die
Riesenreisetasche zu einem kleinen Beutel wurde und wir auf den
Mopeds verschwanden.

Von dort gings dann direkt zu Mopedvermietung und nach den
Formalitaeten zu Manfred. Nach kurzem Umziehen zum Treffpunkt mit
den anderen. Viele neue Gesichter, Katrin ( die um die Zeit noch
lachen konnte), HRC, Schlaggo usw und einige Leuts, die ich schon
kannte, wie Marc und Bigtwin. Am meisten habe ich mich auf Volker
gefreut. An einer schicken XR erkannte ich dann auch, dass er da
sein muesste. Nachdem ich ihn gefunden habe konnte ich mir die
Frage nach einer Fahrprobe nicht verkneifen, die spontan mit Ja
beanwortet wurde. Naja, dachte ich mir, bevor er sich das nochmal
ueberlegt. Nach einem Kniefall vor der XR, um zu wuerdigen wie sie
sich gegen die vielen Strassenmaschinen behauptet in Muenchen und
bei den MMMs gings dann los. Ein bischen durch die Tankstelle, Marc
auf dem Hinterrad beim Tanken begruesst :-)  Schoen leicht ist sie.

Aber weiter im Text. Nach kaum 15-20min fahren kamen wir in den
ersten Regenguss. Ich fuehlte mich ein wenig verkackeiert, Berlin
Sonnenschein, Muenchen Sonnenschein, und nach 20min fahren steht
man im Wolkenbruch. Erschwerend kommt natuerlich hinzu, das meine
Regenkombi in Berlin lag :-/ Die Jacke hats gehalten, Hose war
durch und durch de Dochtwirkung die Stiefel auch nass innen. Beim
ueberholen im Regen brach mir auf gerader Strasse noch das
Hinterrad aus, was ich leider nicht hoerte, weil die BMW so leise
ist. Ich habe mich nur tots erschrocken wie mir auf gerade Strasse
der Hintern wegging. Da habe ich dann saemtliches Vertrauen in den
Reifen verloren (z2 oder so). 1000Dm Selbstbeteiligung wollte ich
eigentlich nicht zahlen :-(  Irgendwann wurden die Strassen zum
Glueck wieder trocken, wir hielten kurz zum Tanken und wollten noch
10 min bis zm Essen fahren. Kaum losgefahren und 3 mal abgebogen
kam der naechste Wolkenbruch, der dann in Hagel gipfelte, waerend
wir uns so einen Weideweg hochfuhren. Haette mich nichtmal jemand
waren koennen, was dort die Kuehe auf der Strasse rumlatschen ?!
Ich habe ja nicht viel gesehen durch den Regen, aber das was ich
sah, glaubte ich nicht, eine Kuh, die wirklich schlitternder Weise
ueber die Strasse wollte...
Oben angekommen, voellig durchnass gabs dann erstmal was zu happern
und zu trinken. Draussen wurde es mal schoen, mal regnete es
wieder, nicht zu glauben.

Irgendwann fuhren wir wieder los und Desert verteilte seine
Regensachen :-) Ich bekam die Jacke ab und Volker die Hose (thx
des). Dann gings nach Oesterreich und es wurde mal wieder trocken,
ein paar nette Kurven gefahren, Berg rauf und runter und durch
einen Ort durch. Irgendwie konnte ich  es nicht glauben, das man
eine 650er Eintop nicht aufs Hinterrad bekommt. Ein paar mal ist es
mir dann doch gelungen mit schnipsender Kupplung, aber eher schwach
die Leistung des Motors. Bei der naechsten Pause wurde ich dann
auch drauf aufmerksam gemacht, das die Bullerei das dort garnicht
so lustig findet, also lies ich es sein :-) Im schoenen Wetter
entschloss ich mich, meine Reservesocken auszupacken und die
Stiefel trockenzuwischen und kurz an der Luft trocken zu lassen.
Wie sinnlos, wie sich kurz spaeter rausstellen sollte. Nach einem
bischen fahren kamen wir auf einen Schotterpass, kein Vergnuegen
mit einer BMW und Strassenreifen aber egal, driften und "Full Gas"
(wie Daniel aus Berlin jetzt sagen wuerde :-)) . Als das
Schotterstueck zu Ende war, und wir da so nichtsahnend standen,
HRC sich wunderte, wieso seine Bremse hinten nicht mehr ging und
ich mich nun nicht mehr wunderte, wieso ich nur als 2. die Piste
hinter mich brachte, begann es ploetzlich wieder zu schuetten. Dann
wurde ich Volker und ich auch noch verdonnert, die Piste nochmal zu
fahren weil Katrin und Schlaggo (?) noch fehlten...Aber zum Glueck
kamen sie uns schnell entgegen. Dann gabs wieder etwas Strasse und
noch ne Schotterpiste, die war allerdings nicht schlecht.

Kaum auf der Piste wurde unser Gasgebdrang durch einen BMW
gebremst, der seinerseits hinter 6-8 Kuehen herschipperte und keine
Chance hatte, dort vorbei zu kommen. Der Idiot sah es aber auch
nicht fuer notwendig an, uns vorbei zu lassen. Wo die Strasse etwas
breiter wurde fuer ein paar Meter wollte Manfred es wissen und ich
gleich hinterher. Nur war an der Stelle der Kies so weich, das wir
beide fast gegen den BMW gekippt waeren. Der Dummbloedel haette nur
mal anhalten muessen und wir haetten alle vorbei gepasst :-(((
Manfred lies er dann auch noch vor um seinen Wagen zu retten. Das
selbe klappte bei mir ein Stueck spaeter auch, man musste ihm nur
das GEfuehl von Entschlossenheit geben, dann sah er ein, dass sein
BWM teurer ist als ein Moped :-) Und wieder die Piste raufgejagt.
Manfred hab ich aber nicht mehr einbekommen....So nach und nach
trudelten fast alle oben ein, innerhalb der naechsten 20-30min. Die
Zeit nutze ich natuerlich um das naechste Mofa Probe zu fahren, YJs
Affentwin. Also nochmal zurueck auf den Schotter. Ging eigentlich
sehr gut, trotz dem hohen Kampfgewichtes. Hat Spass gemacht, auch
wenns kein Eintopf ist.

Nun gings an die Heimreise. Sie verlief IMHO trocken, was aber egal
war, da meine Sachen zumindest am Bauchnabel abwaerts voellig nass
waren. Die Quittung dafuer habe ich am naechsten Morgen bekommen.
Bin bis heute erkaeltet, aber egal, dass wars wert !! Auf der
Heimfahrt musste Manfred noch seine Schnitzeljagd absolvieren um
sein Geburtstagsgeschenk zu finden. Auf der Suchfahrt (Manfred, BT,
Marc und ich ballerten etwas voraus) kam von hinten dann ein Moped
mit Warnblicklicht. Damit nahm Katrins Leiden seinen Lauf. Am dem
Moment lief ihr Moped nur noch sporadisch :-( Die Konsequenz war,
das es den Abend  wo wir alle bei Manfred waren auf der Autobahn
alleine verbracht und Marc Katrin dort wechholte. Was der  CBR
fehlt ? Keiner weiss nix genaues. Aus einem, aber wohl nicht *dem*
Ueberlaufschlauch oder Belueftungsschlauch vom Vergaser laeuft das
Benzin in Mengen raus.
Das Geschenk fand Manfred dann irgendwann und die Zeit drueckte
etwas, weil ich das Moped zurueckgeben musste. Daher gestaltete
sich die Rueckfahrt etwas chaotisch. Manfred und ich heizten wie
die Irren durch die Lande, ein paar kamen noch mit, ein paar nicht
mehr, was zur Folge hatte, dass die Gruppe sich an einer Kreuzung
halbierte, an der man eigentlich abbiegen sollte. Ehe die Leute
wiedergefunden waren, verging seine Zeit....Die meisten Leuts waren
inzwischen schon bei Manfred eingetroffen. Irgendwann waren wir
wieder komplett

Der Abend bei Manfred war sehr nett, es waren auch noch ein paar
neue Gesichter dort. Mit Volker konnte ich den Abend schoen
fachsimpeln und wer Volker kennt kann sich denken, dass ich am naechsten
Morgen Muskelkater in den Lachmuskeln hatte. Ich sage nur "ICE
daherbrennen" usw :-)))

Die Nacht, die gegen 3.00 Uhr begann, verbrachte ich zwischen Marc
und Desert und sie endete morgens mit einem leckeren Fruehstueck,
bei dem ich sogar zu meinem geliebten Krabbensalat kam (Handi sei
Dank). Nachdem Desert und Marc dann los waren, hat mir Manfred noch
im Tiefflug Muenchen gezeigt und einen echten Biergarten durfe ich
auch noch erleben, Augustiner IMHO.

Auf der Fahrt zum Flughafen bekamen wir natuerlich wieder ein paar
Tropfen Wasser ab, wie sollte der Abschied aus Muenchen auch anders
laufen. Ansonsten verlief alles ohne irgendwelche Probleme.



Fazit:

    Alpen gesehen
    nette Leute kennengelernt
    Muenchen gesehen
    Wiederholung beschlossen :-)


Das mal so als Kurzbericht


Ciao,

                    Kay