Juergen Schubert wrote:
>
> Hallo,
> Für den Sonntag hatten sich Toscha und Wolfgang aus München noch
> angemeldet, sie wollten oben auf dem Flüelapaß zu uns stoßen. Luigi
> Hat prima geklappt, die beiden sind keine 2 Minuten nach uns angekommen
> und berichteten von nur etwa 20km Regenfront den Flüela hinunter, wir
> waren also optimistisch :-)
Ich erlaube mir mal, daß auch aus meiner Sicht darzustellen. =;-)
Der Sonntag war absolut genial, Abfahrt in München gegen 7:15 bei
schönstem Wetter, pünktlich um 8:00 in Oberau den Wolfgang (ein MMM)
getroffen und Richtung Flüela gestartet.
Das Wetter wurde noch schöner (wärmer), wir waren voll innerhalb der
Zeitplanung und sind also nach dem Fernpaß nicht direkt durchs Engadin
gefahren, sondern haben den kleinen Umweg über den Sattel
Nauders-Martina
genommen (kurz aber lohnend!). Im Engadin zog sich der Himmel dann
allerdings bedrohlich zu und am Fuß des Flüelas fing es dann richtig am
regnen.
War aber nicht weiter schlimm , wir waren pünktlich um 10:30 oben (oder
war es doch 10:33? =;-) ), egal jedenfalls pünktlich! Oben trafen
wir die gerade angekommene Truppe bestehend aus Marc Lüthi, Manfred
Handschuher, Joschi (ein GRR) und Desert; Luigi, desparately seeking...
aber das ist eine andere Geschichte.
Also ab in die Stube zum Beratschlagen und Kaffeefassen; für Desert und
Manfred noch bereichert um den rituellen Apfelstrudel (aber bitte mit
Sahne!). Plötzlich riß der Himmel auf und es bestand kurzfristig die
Gefahr einer Schön-Wetter-Tour... Das ging aber vorüber und so gegen
11:30 als wir dann weiter wollten, fing es endlich wieder am regnen.
So konnten wir also die ursprünglich geplante Tour doch fahren und sind
vom Flüela runter Richtung Ofenpaß gestartet; in Zernez trennte sich
dann Marc, der via Albula nach Hause wollte. Zu seinem Leidwesen bogen
gerade in dem Augenblick 2 Gendarmerie-Moppels auf seine Straße ab,
freundlich winkend, aber Marc nicht eben erheiternd. =;-))
Hinterm Ofen trennte sich dann Joschi, dem angesichts des
Wetters das Stilfser Joch nicht geheuer war. Der Rest hat's dann aber
gewagt und mit unterschiedlichem Stil angegangen... So war es für mich
mit der R 1100 R und dem geringeren Lenkeinschlag vor fast jeder
(Rechts-) Kehre, die ich weit linksaußen (wo auch sonst?) anfuhr, lustig
zu sehen, wie Wolfgang auf der AT sich innen anbremste und die Kehre auf
einer gewissermaßen inversen Linie fuhr. Voller Drehmmenteinsatz
ausgangs rückte die Dinge dann jedesmal wieder ins Lot, nachdem sich das
Hinterrad wieder beruhigt hatte. Dieses Power-Oversteering (boah eyh,
klingt voll geil!) ist übrigens mit dem Z2 problemlos zu beherrschen und
auch nur mit brutalem Leistungseinsatz zu provozieren; normal
gefahrenen benimmt der sich der auf Nässe höchst gesittet und irritiert
höchstens die Mitfahrer ob seiner Naßhaftung (gell Manfred?). Ja, wir
hatten den Paß wirklich fast völlig für uns, auf der ganzen Strecke,
wenn's hoch kommt, 10 Dosen und ein Bus, das allein hat für's Wetter
schon entschädigt. Es waren allerdings relativ viele Pedalos
(Radlfahrer) auf der Straße, also ich muß schon sagen, eine härtere Form
der Selbstkasteiung kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Oben, es war so gegen 13:30 (besser weiß ich's nicht, ich hab' nie 'ne
Uhr dabei), gab's dann für einige was zu essen und für alle was zu
Trinken.
Die nächste Etappe war der Umbrail, der als Schotterpaß für eine ganz
besonder Patina auf den Moppels sorgte. Zum ersten Mal ist mir da die
Bedeutung 'Graues Motorrad' klar geworden. Und auch zum ersten Mal die
positive Wirkung eines Spritzschutzes, über den mein Motorrad nur
andeutungsweise verfügt, mit dem Erfolg, daß meine rote Regenkombi von
einem grauen Längsstrich überzogen war. Aber zum Glück regnete es
weiter, so daß das gute Teil bald wieder nur noch naß war. =;-))
Über den Reschen, und durch einige andere Motorradgruppen hindurch,
ging's dann nach Landeck, wo wir uns, nach einem letzten Kaffee, von
Desert verabschiedeten.
Uns führte der Weg über den Fernpaß, für's Hahntennjoch hatte
merkwürdigerweise keiner mehr Lust, nach Reutte, wo sich Wolfgang dann
auch abseilte und wie sich zeigen sollte, zum Glück nur er. Unnötig wohl
zu erwähnen, daß das Wetter im Alpenvorland sich wieder von der schönen
Seite zeigte.
Manfed und ich machten auf seinen Wunsch noch einen kurzen Abstecher
über Peiting. Manfed hatte in CH noch etwas getankt (solang die Franken
reichten, also nicht voll, oder?), ich hatte das letzte Mal noch vor dem
Stilfser Joch getankt und war schon auf Reserve (seit ca. 40 km). Als
wir losfahren bedeutete mir Manfred, daß er auch auf Reserve ist, wir
aber die ca. 15 km bis Weilheim wohl noch schaffen.
Tja, hätt' auch fast gereicht, aber ca. 4 km vor der ersten Weilheimer
Tanke ging, nein nicht _mir_, sondern Manfred der Sprit aus! Aber kein
Problem, er kennt das ja und hat (wohl seit dem letzten Mal) einen
Schlauch zum Umfüllen dabei. Schlauch in meinen Tank, richtig, den vom
Motorrad, gehängt und kräftig angesaugt... und nichts kam. Mein Tank war
auch schon so leer, daß der Schlauch nicht mehr richtig ins Nasse kam!
Also wir beide auf meinem Moppel nach Weilheim und gleich die erste
Tanke angesteuert. Manfred rein, fragt nach 'nem Kanister und, Murphy
lebt (!), die Tanke gibt den Betrieb und hat, bestimmt zum ersten Mal,
alles aufgeräumt und weggeworfen. :-( Also zur nächsten und endlich
tanken (ich) bzw. Kanister suchen und auffüllen (Manfred). Passend zum
Thread in d.r.m. hier die JET-Version, der Name wird ausdrücklich
erwähnt, wegen des netten Services, leiht der Tankwart Manfred einen
ganz normalen 5-ltr. Kanister. So geht's zurück zu seiner Maschine und
wieder zur Tanke, wo sich dann auch unsere Wege trennten und ich dann um
20:00 Uhr wieder daheim war.
Fazit: 13 Stunden unterwegs, 680 km mehr auf dem Tacho und die die
Dusch-Das-Tour für heuer auch schon erledigt! =;-)))
Toscha
+---------: Dumpfbacke, Dünnbrettbohrer, Weichei - ABFÜHR'N :----------+
| |
| |
+--: GRR #20 :-----: mailto:thomas.schade@bmw.de :----: Squid 18,41 :--+