Hi,
gleich mal sehen, ob das Posten mit Netscape4Beta5 aus der Uni
funzt, auf jeden Fall hat es 5 min(!) gedauert, bis Netscape
hochgefahren ist und mich hat schreiben lassen...
(spaeter und zu Hause: Es ging also nicht :-( )
Also vorweg, Senftenberg ist...
1. Nix fuer Weicheier
2. Das anspruchvollste, was ich bisher gefahren bin
3. nicht zu beschreiben (da waren sich alle einig), das muss man
erlebt haben
4. unbedingt zu wiederholen !
Die Anreise verlief ohne Probleme, Soeren und ich waren schon am
Fr Abend da. Die Bungalows (25Dm/Nacht und Person), 2 an der
Zahl, haben jeweils 6 Betten/Kuehlschrank/Herd/Spuehle und Schrank
mit Glaesern usw.. Klo und Dusche sind ein Haus weiter. Wir
unterhielten uns Abends noch mit diversen Mitstreitern unter
anderem aus Freiburg, die die Strecke und die ganze Anlage in
hoechsten Toenen lobten und auch noch nichts vergleichbares
gefunden haben. Unsere Spannung stieg ins bodenlose, leider
konnten wir aber nicht mehr auf die Piste, weil ab 18.00 Uhr
dieses verboten ist, sonst gibts AErger mit dem Foerster und
Auflagen fuer die Anlage ! Das Fahren kostet uebrigens 30DM/Tag.
Nachts war nicht viel mit Schlafen, ab 4.30Uhr war es taghell und
ich wollte nur endlich los. 9.00 Uhr sollte es Fruehstueck geben
und dann wollten wir bezahlen und los. Ab 8.00 Uhr begannen Soeren
und ich die Katis fit zu machen. Soeck schraubte sein ganzes Heck
ab, wo braucht man dort auch Blinker und Nummernschild. Ich
wollte es ihm gleichtun, doch scheiterte es bei mir Mangels
Steckverbindung. So das ich die Kabellagen nicht abgekam von
Lampe und Blinker. Beim Schrauben fiel mein Blick auf mein
Kettenrad und mich traf fast der Schlag. Aus meinem 45 Kettenrad
ist auf der Fahrt nach Senftenberg ein 39er geworden, es brachen
einmal 3, einmal 2 und auf der andern Seite noch ein Zahn raus.
Damit war mein Schicksal wohl besiegelt. Aber nicht ganz, denn,
horch horch, 2km weiter gibt es einen Simson/KTM-Haendler/Werkstatt
sonstwas, jedenfalls macht er alles, was moeglich ist.
Ich also mit Soerens KTM hingehirscht, doch er
war der Meinung nur 50er Raeder haben zu muessen, alles andere
waeren "Strassenuebersetzungen". Ich haett ja auch ein 50er
genommen, nur dafuer haette ich ja ne neue und groessere Kette
gebraucht :-/ Nach ein bischen Flehen und Betteln ging ihm ein
Licht auf, sein Kumpel haette gerade an der 400er KTM das
Kettenrad abgeschraubt....kurz telefoniert und der Kumpel stand
20min spaeter in der Tuer, mit einem 45er Kettenrad, Jubel, Freu,
ich gab ihm nen Fuffi dafuer (das Ding is fast ungebraucht) und
alle waren zufrieden. Also wieder nach Hause, nachdem ich mich
beim Warten in dem Laden noch in einen MT21 verliebt habe, und
das Ding ranngebastelt und nun war es endlich soweit. Soeren hatte
inzwischen gefruehstueckt, aber ich hatte keinen Hunger mehr, wollt
nur noch fahn.. Inzwischen traf auch Daniel ein, so das meinem
Wunsch auch nix mehr im Weg stand, ausser das Thomas noch nicht
da war. Soeren schob die ganze Zeit Wache, weil Thomas, der ja auf
dem Zeltplatz ein paar Kilometer weiter uebernachtet hat, an uns
vorbei musste, um auf die Piste zu kommen. Aber er kam nicht.
Naja, wir also losgetobt, zur Piste:
Es werden gelbe, blaue und roten Strecken unterschieden, wobei
die gelbe einen eigenen Kurs hat, den wir nur zum geringen Teil
und durch Zufall am Anfang gefahren sind. Auf diesem Kurs hat man
auch mit einer Dr. Big oder Transalp den Hauch einer Chance,
wenns nicht geregnet hat. Der blaue Kurs (immer durch Pfeile an
den "Kreuzungen" gekennzeichnet) hats schon etwas in sich,
Tendenz mit Bodenfeuchtigkeit exponentiell steigend. Vom blauen
Kurs gehen immermal rote Pfeile weg und wenn man diese Strecke
faehrt, kommt man frueher oder spaeter wieder auf den blauen Kurs
zurueck. Rot bedeutet: "Gefaehrlicher Abschnitt". Der blaue Kurs
ist sozusagen die Basis und der rote Kurs die Erweiterung fuers
Adrenalin. Meistens bestehen die roten Abzweigungen aus
"Steilauffahrten" und deren Abfahrten ein paar Meter weiter um
wieder aufs Blau zurueck zu kommen, manchmal faehrt man aber auch
vielleicht 300m Umweg vom uebelsten, bevor man wieder auf Blau
landet. Dadurch ist der rote Kurs schaetze ich mal, 15-20km laenger
als der blaue, der vielleicht 10km ist) Unterwegs gibts auch noch
ne Gabelung zwischen langer und kurzer Kurs. Den kurzen sind wir
nicht gefahren, machen wir aber noch :-) Zum Interessanten, den
roten Abschnitten. Mit den Dingern ist nicht zu spassen. Man kann
zwar generell sagen, dass sie alle zu schaffen sind (was uns oder
zumindest mich am Anfang doch etwas enttaeuschte) aber mit Dauer
der Fahrt wirds doch langsam kritisch, denn es wird nicht
leichter...Am boesesten ist eigentlich immer das Ende einer
Auffahrt oder der Beginn einer Abfahrt. Hier kommt man eigentlich
nur mit wirklichen Enduros/Crossern noch lang, weil durch die
durchdrehenden Hinterraeder eine Schneise gefraesst wird, in der
man leicht stecken bleiben kann. Auch machen die Auffahrten ab und zu
ploetzlich hinter einem Baum 90 Grad Wendungen, die man vorher
nicht einsehen kann. Wer hier vor Schreck das Gas wegnimmt, steht
sofort und fuer immer. Alleine kommt man dort kaum wieder weg.
Daher sind die Reifen wichtiger, als ich vorher dachte. Meiner
hinten war zwar fast fertig, aber durch das Luft ablassen und
seine Breite von 140 hatte ich dann doch weniger Probleme als
Soeck und Daniel mit ihren schmaleren T63. Naja, ich entschied
mich dann Nachmittags wegen dem Funfaktor doch mir noch den MT21
drauf ziehen zu lassen, und es hat sich gelohnt. Es war extrem zu
merken, was diese groben Noppen (Stone-King-Cross-like) fuer Schub
auch im weichen Sand und am Steilhang geben. Der
KTM-Werkstattmensch war auch extrem nett und zog den Reifen fuer
10DM inkl Aus- und Einbau drauf, ohne das ich mein Moped vorher
kaerchern musste (" Machst es ja danach sowieso wieder dreckig,
also lass hier Dein Motorrad und ich mach mich gleich an die
Arbeit"). Ich muss den Menschen wirklich mal loben. Er macht
seine Arbeit wirklich gerne, auch Sonnabends Nachmittags um
15.00. Zeigte mir noch ein paar Tricks und wie man optimal die
Kette spannt und und und.
Jedenfalls blieb einem auf der Piste nichts ersparrt,
waehrend ich mit den Auf und Abfahrten weniger
Probleme hatte, so hatte ich doch eine Affinitaet zum Wasser.
Spurrillen gibts auf den Waldwegen extrem viel, warum sollte also
gerade die eine solche Probleme machen. Also rum um die Kurve
(kam gerade von Thomas, den wir unterwegs doch noch mit seiner
KLX aufgegabelt haben und dem an einer Stelle seine Kette vom Rad
huepfte und sie mit Daniel aber wieder drauf bekam) und gib Gummi,
tja, und dann ging die Kati auf Tauchstation. Der Motor blubberte
ploetzlich nur noch aus dem Schlamm und ich stand mit ihr zusammen
bis uebers Knie im Schlammloch. Danach war die KTM als solche
nicht mehr zu erkennen. Aus dem Loch kam ich sogar noch ohne
Hilfe frei, aber ich und die Kati sahen aus wie Sau. Keine 50m
weiter passierte mir selbiges wieder, aber dort gabs kein
entrinnen. Ich wartete auf Daniel und zusammen hoben wir die Kati
wieder auf festen Boden. Das klingt so garnicht so wild, aber
wenn man schon 1-2h unterwegs ist, ist man sowas von fertig, die
ganze Zeit nur 1 und 2 Gang, schlaegelt sich um Baeume, die auch ab
und zu schmaler zusammen stehen, als der Lenker breit ist und das
bei der Hitze. Bei dieser Aktion haben wir auch noch Soeren
verloren, der irgendwo anders abbog als wir und den wir zwar
hoerten, durch meinen Tauchgang aber nicht in die Richtung seiner
Geraeusche fahren konnten...Thomas fuhr die blaue Route weiter,
weil die KLX mit der lockeren Kette fuer die rote Route wohl doch
nicht so optimal schien. Naja. Also kaempfen Daniel und ich uns
weiter durch den endlos erscheinenden Kurs. Man verliert dort
jegliche Orientierung, weiss weder wo man ist, noch in welche
Richtung das Camp liegt, noch wie man da hin kommt. Man denkt
eigentlich nur noch, weiter, immer weiter, irgendwann hats ein
Ende. wir hatten leider auch vergessen, was zu trinken
einzustecken, so das wir beide ziemlich am Ende waren. Ich
schmiss die Kati ein paar Mal einfach aus Schwaeche um, weil ich
nix mehr hatte, um sie zu halten. Nach einer kurzen Pause fuhren
Daniel und ich weiter und entschlossen uns (Daniel war zwar schon
frueher der Meinung, aber ich hatte ihn ueberstimmt :-) ) nur noch
den blauen Kurs weiter zu fahren, in der Hoffnung, auf diesem
schneller nach Hause zu kommen. Irgendwann kam das erloesende
Schild, was die Route nach Hause anzeigte. Nachmittags traf noch
ein Kumpel von Thomas mit seiner Freundin ein. Er fuhr auch eine
KLX, allerdings die R und diese baechtig moese aufgemacht, mit
Nockenwelle usw. . Also wagten wir uns nochmal an die Strecke vom
Vormittag. Dabei fanden wir auch noch eine voellig geniale
Crossstrecke, die keinen Wunsch offen laesst, man kann springen,
so weit man will, es gibt sogar eine Steilkurve, also so eine
Kurve, die bis 90Grad hoch geht, also die Erde gen Himmel zeigt, wo
man mit genuch Power parallel zum Erdboden durchknallen kann.
Aber die Sprungberge waren echt zum Verlieben. Die Anfahrten
gingen sehr steil nach oben und man katapultierte sich direkt in
den Himmel, flog vielleicht, weiss nicht, 3-4 m hoch und ein
bischen weiter. Mit nem Vollcrosser die wahre Wonne, mit einer
StrassenKTM (vom Gewicht her) mehr eine Mutprobe :-) Aber auf
diese Piste muss ich unbedingt nochmal, da hole ich noch einiges
mehr aus der Kati raus, das macht echt Laune.
Der 2. Anlauf endete fast an der selben Stelle wie der erste. Warum auch immer,
ploetzlich waren Soeren und ich alleine und irgendwo entfernt
hoerten wir es knattern. Ich lief die 50m zurueck und keiner war
mehr da. An dem Steilhang wo wir warteten fand auch Soeren sein
Ende fuer dieses WE, den durch verschalten bei der Anfahrt kam er
nicht bis hoch und weil es zwischendurch regnete entsprechend
schneller wieder runter, erst flog ihm die KTM auf die Brust
(Vielen Dank an den Panzer !!!) und dann mal wieder in die Wade
(warum eigentlich immer die Selbe !? :-( ) Dadurch mussten wir
also wieder abbrechen, naja, die anderen waren ja sowieso wech.
Im Camp endlich wieder angekommen waren wir die ersten, schnell
folgten Thomas (den wir unterwegs schon trafen und wieder
verloren und seinen Kumpel, mit dem uns das Selbe passierte), nur
Daniel war nicht da. Unsere Sorgen stiegen langsam, denn das
Gebiet ist einfach zu gross, um mal eben jemanden suchen zu
fahren, aber wenn man dort auch stecken bleibt, kommt man alleine
oft nicht mehr los. Das ist jedem von uns mind. 1 Mal passiert.
Aber dann kam Daniel doch noch, Gott sei Dank. Nur irgendwie hat
er sich wohl den Finger gebrochen, zumindest sah es so aus, er
wurde fast doppelt so dick wie normal. Ich weiss bis heute nicht,
wie er das gemacht hat, aber er meint, er wird schon wieder
besser, na hoffen wirs !!! Die folgende Nacht hat es gegossen wie
aus Eimern. Das hatte die fast voellige unbefahrbarkeit der Piste
zu Folge. Morgens konnte Soeren nichtmal mehr laufen und Daniel
mit seinem Finger wollte auch nur noch nach Hause (verstaendlich)
und Thomas fand die Piste nicht so toll und wartete auf seinen
Kumpel, der leider erst kam, als ich meine Kati schon beladen
hatte... Ich konnte Soeck dann doch noch ueberzeugen ne Runde zu
drehen, die mussten wir dann aber abbrechen nach 10 oder 20 min,
weil Soeren nichtmal mehr ohne Schmerzen (trotz Tabletten) sitzen
konnte mit Fuessen auf den Rasten.
Also packten wir unsere Sachen und fuhren nach Hause (kurzer Schluss,
ich muss noch einkaufen :-) )
Eines noch: Das Essen in dem Motel (weiterer Flachbau auf
dem etwa Fussballfeldgrossem Gelaende) ist sehr lecker und
preiswert, also zu Essen braucht man nix mitbringen !
Nagut, soviel dazu, in aller Eile geschrieben. Fotos folgen auf
meiner HP, ich hoffe, der Quicksnap hat nicht versagt unter diesen
Bedingungen :-)
Materialschaeden:
Soecks KTM: nix
Daniels KTM: nix
meine Kati: diesmal platzte der linke Simering der Gabel (haett
ich den bloss gleich mitgewechselt....)
Ein Blinkerglas hats entschaerft, bei was auch immer
Aber die Motoren haben alles mitgemacht und das war nicht wenig !
Kay,
der unbedingt noch ein paar Mal dahin muss und den roten
Kurs einmal durchfahren will !!!