Hallo!

Nachdem ich mich heute nasetriefend, kopfwehend und hustend durch so etwa 1700 News gekämpft habe, hier mein Bericht zur drm-Alpentour '96, der danach wohl wie die Berichte von zotty und Kay auf zottys Alpentour-Page abgelegt wird.

Blöd-Berichte folgen, also werde ich mich auf's wesentliche konzentrieren :-)

Die erste Woche hat Kay ja schon recht trefflich beschrieben, also füge ich nur noch die gefahrenen Touren an, ebenso wie ein paar Sprüche...


Samstag, 17.8., der erste Tag:

Wir, das sind schlaggo, carib, eine Bekannte aus Kempten und ich, hatten uns in Kempten verabredet, um noch eine gemeinsame kleine Tour in Richtung München zu fahren, die rein zufällig über die "Standardstrecke" Oberjochpaß, Hahntennjoch, Mittagessen wie üblich im Grünen Baum zu Imst, Fernpaß ( würg, warum hab ich mich von carib nur DAZU überreden lassen) 400km weit zu Ralf geführt hat.

Abends ging es dann zum Abendessen in das Nachbardorf, da ;^) jedoch bereits was getrunken hatte, wurde er freundlicherweise von carib mitgenommen. Jedoch haben die zwei sich irgendwie abgesetzt, jedenfalls tauchten sie erst später am Lokal auf, die Entschuldigung von carib, sie hätten eine kleine Spritztour gemacht, erntete schallendes Gelächter :-)

Von langer Hand vorbereitet, sollte just an diesem Samstag via einem cron-job ein Posting von Markolf und ein Update der RRR-Seite erfolgen. Durch "technische Schwierigkeiten" aus der Testphase wurde jedoch nur eine alte Seite über die alte kopiert, grummel....

Olaf hatte RRR-Urkunden erstellt und diese wurden dann gegen Mitternacht verliehen, nicht ohne den einen oder anderen dummen Kommentar :-)


Und es war bereits dunkel und es wurde hell, der zweite Tag:

Der nächste Morgen begann sehr früh, irgendwie waren alle, naja, zumindest fast alle, vom Alpenfieber gepackt. Jedenfalls warteten wir sehnsüchtig auf die Brötchen, die Ralf und Christel gebracht haben, sie waren wohl selber überrascht, schon sooo früh aktive Gestalten vorzufinden.

Dementsprechend früh ging es dann auch los, ein paar Gruppen haben die Strecke über Timmelsjoch und Jaufenpaß genommen ( wo es Dieter auf einer öllache in die Leidplanken geschlagen hat ), "unsere" Gruppe nahm den schnellsten Weg in den Süden, wir wollten am Abend noch eine kleine Runde in den Dolomiten drehen. Also Walchensee-Mautstraße, Mittenwald, Brenner- Bundesstraße ( habe dort seltsamerweise keinen Kieberer entdecken können?).

Mittagpause gab es in Sterzing, also erst mal einen Cappuchino bestellt, aaah ja, man ist in Italien! Wetter war auch dementsprechend schön.

Am Campingplatz angekommen, bauten wir schnell die Zelte auf, und wollten gerade losfahren, also Carsten ankam, er hat sich von der "Heizergruppe" abgesetzt, da mit der Transalp dieses Tempo nicht fahrbar war und er auch keine Lust hatte, zu rasen wie ein Blöder.

Anekdote am Rande: Harry hatte am Morgen in einem Gespräch mit Ratbike noch diesen davon überzeugen wollen, daß er doch mit ihnen mitfahren könne, soo schnell wären sie doch auch nicht unterwegs. Naja, mehr als 5km hätte ich Frank auf seiner 34PS-Domi nicht gegeben...

OK, los geht's! Wir hatten uns die Strecke St. Martin, Lüsen, St. Andrä, Plose, Würztennjoch, St. Martin und zurück vorgenommen, einen Teil der Strecke kannte ich bereits, sie ist wirklich genial! Da Silke von der Herfahrt relativ ermüdet war, sie hat noch nicht sooo viel Fahrpraxis, ist sie bei Christoph mitgefahren, ein Sozia-Ausweis ist ihr sicher :-)

Die Strecke über Lüsen bis St. Andrä ( also "obenrum" ) war IMHO nicht sonderlich lohnenswert, dafür die andere Strecke umso mehr!

Zurück von diesem 3-h-Trip gab es natürlich Pizza....was sonst! Natürlich den Rotwein nicht zu vergessen und irgendwann war Dea kalt und kurz danach fand sie in herpes einen geeigneten Aufwärmpartner, was dann in der Frage mündete, ob dieser nicht Lust hätte, zu diesem Zweck die Nacht unter ihr zu verbringen, was natürlich wieder schallendes Gelächter und eine rote Dea zur Folge hatte :-)))


Und es war bereits längst dunkel und kalt und es wurde morgen und war immer noch Schweinekalt, der dritte Tag:

Die Sonne hat genau um 8 Uhr angefangen, die Zelte zu wärmen, also ist "man" eben so lange liegengeblieben, der Platz lag immerhin auf 1200m.

Nach ausgiebigem Frühstück ging es los, bei Corvara gabelten wir noch einen nicht so ganz fitten Peter Kopp auf, der ebenfalls festgestellt hatte, daß die Heizertruppe nicht sein Fall war, man ist ja nicht lebensmüde :-)

Puh, die Strecke war zuerst sehr ätzend, bis Corvara DOSe an DOSe, also meidet diese roten Straßen! Dann Grödnerjoch, Sellajoch, Pso. di Fedaia, Pso. di Giau, Pso. Tre Croci. Den Abstecher zu den 3 Zinnen haben wir uns gespart, da die hervorkommenden DOSenkolonnen keine sonderlich interessante Fahrt versprechen ließen. Unterwegs haben wir eine weitere Gruppe getroffen und cal und Holger sind zu uns gestoßen, die Dolomiten sind einfach zu klein :-) über Toblach und das Furkeljoch ging es zurück zum Campingplatz, unterwegs war die Route für den nächsten Tag besprochen worden.

Länge: Gut 200-250km


Und es wurde abend und es wurde morgen, der vierte Tag stand an der Tür. Am Würztennjoch trennte sich dann unsere Gruppe in zwei Teile, Carsten, Peter und Olaf wollten etwas zügiger und eine größere Strecke fahren, der Rest fuhr dann in Richtung Klausen, wobei die Strecke dorthin IMHO schon fast ZU eng war. Von dort aus sind wir auf der anderen Talseite eine kleine Straße über die Dörfer gefahren, traumhaft! Später sind wir dann auf das Penser Joch gestoßen, nach den kleinen und kleinsten Sträßchen eine richtige Erholung. Zurück über das Furkeljoch braute sich bereits starker Regen zusammen, wir erreichten den Platz jedoch noch rechtzeitig, um mitzubekommen, wie andere traurige Gestalten völlig durchnäßt den Platz erreichten...

Länge: auch im Bereich ~230km


Mittlerweile ist der fünfte Tag, der Mittwoch, angebrochen, die Verlegung an den Lago di Caldonazzo war angesagt. Auf dem Weg dorthin nahmen wir die "restlichen" Päße in Richtung Süden mit, die Strecke war die bislang genialste Tagestour:

Pso di Valparola, Pso die Falzarego, Forc Staulanza, Pso Duran, Pso Cereda und der berühmte Pso Brocon, von dem schon ;^) geschwärmt hat. Trotz der recht umfangreichen Tour ( ca. 250km ) waren wir wieder die ersten am Platz und suchten uns schon mal eine Ecke, die möglichst weit ab vom von uns geplanten Standort Christophs Zelt lag... Puh, war richtig schön warm da unten.


Donnerstag:

Für diesen Tag war eigentlich Badetag angesagt, jedoch vermieste das Wetter denselbigen. Also sind wir doch etwas zum Fahren aufgebrochen.

Zuerst war nur eine kleine Runde geplant, die jedoch durch Realtime- Mission-Planning ständig erweitert wurde. Erst mal den Pso. die Menghe, sehr eng, dann die Erweiterung um den Karerpaß. Hinter diesem stellten wir fest, daß das Wetter leider nicht vorhatte sich zu bessern, es regnete zwar nicht, aber die Straßen wurden auch nicht trocken, suboptimal! Wir sind demzufolge dann nach dem Essen ( zu empfehlen, Gaststätte in Gummer ) den direkten Weg zurück gefahren über den Pso die Lavaze und der anschließenden Strecke Cavalese, Cresa, Lases ... gefahren, nach den kleinen Sträßchen wieder mal eine willkommene Abwechslung. Ganz leicht abschüssig mit vielen weiten Kurven macht diese Strecke selbst mit 34PS ganz ordentlich Spaß!

Länge: ca. 200km


Freitag-Gardaseetour:

Recht bald losgefahren über Pso della Fricca, Volgaria bis Rovereto fand sich eine geniale Strecke. Dann die Mnte. Baldo Höhenstraße bis Torri, dort mit der Fähre nach Toscolano-Maderno übergesetzt und die Strecke Gargnano-Lago d'Idro genossen. Anschließend dann über den Lago die Ledro und Trento zurück, ca. 300km insgesamt.

Samstag-Verlegung ins Engadin:

Heute sollte es sich zeigen, daß eine kurze Mittagspause sehr angenehm sein kann, wir erreichten den Campingplatz in Tschierv mit "nur" Regen ab dem Umbrailpaß, klar, da ist ja auch die Schweizer Grenze...

Eine andere Gruppe hat etwa eine halbe Stunde länger Mittag gemacht und ist die letzten Stunden im Regen gefahren...

Strecke:
Trento, Tione, Pso di Tonale, Gaviapaß, Stilfser-Joch bis Abzweigung Umbrailpaß, knapp 300km.

Am Campingplatz angekommen erwartete uns strömender Regen, wir begaben uns demzufolge erst einmal in das Restaurant, wo dann zu fürstlichen Preisen gegessen wurde ( 1l Mineralwasser knapp 8SFR ). Dieter kam dann auf die Idee, im mit dem Campingplatz zusammenliegenden Hotel nachzufragen, wie das nun mit einer gewissen überbelegung von Hotel- zimmern aussehe, Fazit war, daß sich mehr als 10 Leute 2 Zimmer teilten, wenigstens im Trockenen! der Spaß hat letztendlich pro Tag gerade mal 5 Franken mehr als eine Zeltübernachtung gekostet.


Der Sonntag war wieder sonnig, wie der Name schon sagt. Auf inzwischen trockenen Strecken gab es eine nette Runde über den Ofenpaß, Flüela, Albula(nett holprig), Bernina(Autobahn) bis nach Livigno. In Italien angekommen, erwartete uns selbstverständlich sonnigstes Wetter, wo wir sehr gut zu Mittag aßen. Vollgetankt ging es dann über den Ofenpaß zurück zum Campingplatz, wo uns, kaum waren wir wieder in der Schweiz, natürlich regnerisches Wetter erwartete.

Vom letzten Tag gelernt, sind dann einige nach Italien zum Abendessen gefahren, waren ja keine 10 km, jedoch "nur" auf 1000 statt ca. 1600m und demzufolge wärmer. Auf der Rückfahrt fing es natürlich wieder prompt an der Grenze an zu regnen.....


Montag, sehr regnerisch

Sind an diesem Tag nur eine kleine Runde über Stilfser Joch und Umbrail gefahren, wobei sich Doerte auf nasser Straße eine Fußraste abgebrochen hat und ich in einer der ersten Kehren fast einen Highsider produziert hätte...

Der Umbrail war hingegen wieder recht spaßig mit ausreichend Grip. Da Carsten bereits Erfahrung an diesem Paß ohne Benzin hatte, sind wir zwei diesen gleich zweimal gefahren, einfach nur runterrollen ist eine recht spaßige Angelegenheit :-)


Dienstag, Verlegung ins Tessin:

Der Tag war wieder recht sonnig, Strecke war dann Ofenpaß, Albula diesmal in die andere Richtung, Julier, Maloja und Splügenpaß. An demselbigen gab es ein sehr witziges Mittagessen, mehr dazu auf den Bildern :-)

Der Splügenpaß an sich war wieder ganz nett, relativ eng und z.T. recht unübersichtlich. Dann kamen wir wieder an die Grenze zur Schweiz und, was uns allen längst vorher klar war, das Schlechtwetter sollte uns nun den restlichen Weg begleiten. Den Bernadino hoch goß es wie aus Kübeln, auf dem Runterweg regnete es nicht mehr so stark --- dafür konnte man die Straße fast nicht mehr sehen vor lauter Wolken...

OK, am Platz angekommen, das Zelt bei nur leichtem Regen aufgebaut, nachfolgende Gruppen hatten da weniger Glück. Inzwischen war auch toeff zugereist, extra für die geplante Stahlarschtour, die jedoch buchstäblich ins Wasser gefallen ist.

Länge: knapp 300km


Der nächste Morgen, es war wieder sonnig, galt dann auch erst mal dem Trocknen der ganzen Klamotten, Lust zum Fahren war nicht soo viel da, wir sind dann doch noch eine kleine Runde durch das Centovalli ( sehr genial ) und das Val de Cannobio bis zum gleichnamigen Ort gefahren, Kurvenspaß ohne Ende.

Abends dann Gegrille bis in die Tiefe Nacht, die Stahlarschtour war für den nächsten Tag angekündigt, Marc wollte um 8 Uhr losfahren.


Donnerstag-Eisenarschtour:

Das mit dem Wecken hat noch geklappt, Abfahrt war dennoch erst gegen 8.45. Zu diesem Zeitpunkt war die Strecke dann bereits um 2 Päße gekürzt, so daß am Tagesende "nur" 500km rauskamen, wobei dank Autobahnähnlichen Verhältnissen der Pässe in der Schweiz auch diese kein größeres Problem waren. Unterwegs haben wir dann gefrühstückt und für Mittag eingekauft, durch die vielen Pausen auf jedem Paß zog sich das ganze dann doch ziemlich. Abends vor Bellinzona sonderten sich dann noch Marc und Michael ab und sind heimlich still und leise die vollen 720 km gefahren, meinten jedoch, daß der Splügenpaß bei Dunkelheit nicht DEN Spaß macht. Ankunft der beiden nach Mitternacht...

Strecke:Centovalli, Simplon, Grimsel, Susten, Andermatt, Furka, Nufenen, Gotthard ( Tremola-Strecke ), Oberalp und Lukmanier + Bernadino und Splügen. Eine nette Strecke, wobei wir gegen Ende immer auf Dominic und Paps warten mussten, Sogar Reng-Deng-Deng ( Anita auf Aprilia 125er ) hielt wacker mit.


Freitag - Es geht zu Marc

Heute sollte sich der erste Zwischenfall mit Krankenhaus ereignen...

Irgendwie war ein Teil der Mannschaft bereits erkältet, mich eingeschlossen, so daß die Fahrt nicht der Spaß war, sind dann auch die direkteste Strecke bis nach Küssnacht gefahren, wo sich alle um 16 Uhr treffen wollten. Kay Marquart meinte hier jedoch, sich beim Wurstabschneiden so heftig in den Finger schneiden zu müssen, daß Nähen unabdingbar war. Der Konvoi aus wohl fast 20 Motorrädern ist dann losgefahren, ich habe auf den Rest gewartet, wir sind dann später nachgekommen.

Bei Marc angekommen hatten diese bereits eingekauft und waren am kochen, Pasta natürlich!

Gesundheitlich angeschlagen bin ich dann recht bald in den Schlafsack gefallen und habe so die Ankunft von spacie, Rita und Zotty gar nicht miterlebt, erst am anderen Morgen...


War jedenfalls eine Riesenüberraschung, daß diese gekommen waren. Dank zottys DOSe sind dann auch die Halbinvaliden ( Kay mit Fingerverband, Christoph dank zuviel Whiskey und ich dank Erkältung ) doch noch zu dem Rennen nach Lignieres gefahren und die Abfahrt war wegen des unverhofften Damenbesuchs kurzfristig um einen Tag verschoben worden.

Die Rennen selber waren recht spannend und die drm-ler hatten einen würdigen Fanclub, der sie anfeuerte.

Auf der Rückfahrt sollte sich Dominic dann noch in Reinach dank Nässe+ Straßenbahnschienen+Bitumen+Bordstein flachmachen, so daß die GPZ nun auf der rechten Seite leicht in Mitleidenschaft genommen ist :-(

Abends wurde dann wieder gegrillt, was sich jedoch sehr lange hinzog... :-)


Sonntag: Der endgültige Abreisetag

Ich schleppte mich aus meinem Schlafsack und wollte gar nicht an die anstehende Heimfahrt denken, an diesem Tag war in .ch auch noch die neue Gebührenordnung in Kraft getreten...

Nach dem Frühstück dann Abschied nehmen und Christoph, Spline und ich sind dann in Richtung Heimat gekrochen. Welch ein trübseliges Bild, alle DOSen nur noch geschlichen, kein Spaß mehr, die Schweiz lohnt wirklich nicht mehr...

In good old Germany angekommen ging es dann recht zügig weiter, so daß wir nach 3h bei mir angekommen waren. Hier war noch ein kurzer Aufwärmkaffee+Kuchen angesagt, bevor die beiden weitergetuckert sind.

Puh, wieder 1,5h um, diesen Bericht noch schnell abschicken und kurz ins IRC schauen und dann schlafen, schnief. Morgen dann die Bilder hoffentlich abholen und scannen, mal schauen, wann sie bei mir zu finden sein werden, sind so ca. 100 Stück geworden.

Dieser Bericht wird auch bei zotty abgelegt, werde ihn bei Gelegenheit nochmals überarbeiten.

Wenn ich von "wir" gesprochen habe, so waren das meist kleinere Grüppchen, die Tagestouren fanden normalerweise mit 5-6 Personen statt, was eine recht übersichtliche Gruppe ergab, die auch noch recht homogen war. Auf Päßen galt grundsätzlich freies Fahren wer wollte, so daß jeder auf seine Kosten kam.

Die genaue Besetzung war auch täglich anders, ich kann also bei den Strecken nur für mich sprechen :-)